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Normale Version: Sigur Rós - Valtari (2012)
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Zitat:Lange hat es ein unentdecktes Dasein auf dem Dachboden gefristet, jetzt ist es da: das Debütalbum von Sigur Rós, aus grauer Vorzeit - könnte man meinen, wenn man sich 'Valtari', das eigentlich sechste Studioalbum der isländischen Band, anhört. Denn: Zum einen haben Sigur Rós viele Geräusche eingebaut, die an das Knistern und Knacken früher Aufnahmetechniken erinnern - und zum anderen sind sie dem Stil ihrer Anfangstage wesentlich näher als den klareren Strukturen des Vorgängers 'Með Suð Í Eyrum Við Spilum Endalaust'.

Allen voran das bereits vorab veröffentlichte Stück 'Ekki Múkk' vermittelt beim Abspielen den Eindruck, als sei man als HörerIn dabei, ein jahrelang unentdecktes Geheimnis freizulegen. Zu knisternden Staubkörnern flirren im Hintergrund die Streicher und segelt Sänger Jónsis Stimme umher, bis der warme Piano-Einsatz sie einfängt. An dieser Stelle muss man aufpassen, vor Begeisterung nicht in Ohnmacht zu fallen. Eine ähnliche Gefahr winkt beim Stück 'Varúð', das klingt wie ein von der Orgelbühne einer Kirche aus geschmettertes 'Hallelujah'. Gegen Ende steigert es sich mit Bläsern und Schlagzeug-Akzenten zum Höhepunkt - ähnlich wie 'Festival' auf dem Vorgänger, doch noch druckvoller und klarer. Solche sich steigernden Abläufe mit überbordender Schönheit an ihrem Ende im Stile des Vorgängers finden sich allerdings auf 'Valtari' weniger als gewohnt.

Bereits der Opener 'Ég Anda' bereitet nämlich darauf vor, dass es auf diesem Album eher um das beständige Auf- und Abbranden geht. Das klingt in den Stücken 'Varðeldur' (einer leicht modifizierten Version von 'Lúppulagið', dem Bonustrack des Live-Albums 'Inni') 'Dauðalogn' und dem Schlusstitel 'Fjögur Píanó' ruhig, getragen und anmutig wegen präsenter Streicher und präsentem Klavier, ähnlich dem Stil von Sigur Rós auf ihrem Album '( )'. Bei den letzteren beiden Stücken macht sich aber stellenweise eine leichte Ermüdung bemerkbar. Denn ihre Melodien wirken austauschbar, sodass die Ruhe, die sonst bei Sigur Rós so oft abenteuerlich ist, nur leicht leuchtend vorbeizieht.

Anders ist das beim Titelstück 'Valtari', das mehr Spannung bereit hält, weil es als Soundcollage frei ist von Schönheit im eigentlichen Sinne. Hier heult ein Wind aus Streichern, während ein Glockenspiel seelenruhig die immer gleiche Melodie klimpert und ab und zu mal ein Trommelschlag irgendwo hereinflattert. Solch eine Komposition erinnert an 'Von', das sehr experimentelle Debüt von Sigur Rós.

Das Stück, das am auffälligsten aus dem Album heraussticht, ist 'Rembihnútur'. Hier nämlich steht Jónsis Stimme auffällig im Vordergrund und klingt tiefer als gewöhnlich. 'Rembihnútur' wäre auch auf dem Soloalbum von Jónsi, das er in der vorangehenden Sigur Rós-Pause veröffentlicht hat, nicht aufgefallen - nicht zuletzt wegen des kraftvollen Beats. Der stanzt, quietscht und stampft wie eine Dampfwalze, deren isländische Übersetzung dem Album seinen Titel gab.

Dass sich Sigur Rós mit 'Valtari' ab von den zugänglicheren Song-Strukturen und wieder hin zum Experimentellen wenden, kommt einer unvorhergesehenen Kehrtwende gleich. Es stellt sich allerdings die Frage, ob diese richtig war - sind doch die überzeugendsten Stücke auf 'Valtari' diejenigen, die die Entwicklungslinie von 'Með Suð Í Eyrum Við Spilum Endalaust' weiterführen. (Quelle: whiskey-soda.de)




Sehr schönes Album, 8/10
Als Info dazu noch: das ganze ist ein Konzeptalbum, es gibt inzwischen zu jedem Track ein mehr oder minder langweiliges Video von irgendwelchen Künstlern.

Zum Album selbst: joa, sind halt Sigur Ros Smile das können sie ganz gut. Also sie selbst sein. 8 sind sicher berechtigt.
Da muss ich passen. Smile