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Normale Version: Filter - Anthems for the Damned
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Zitat:Sechs(!) lange Jahre hat es gedauert, bis endlich der Nachfolger von "The Amalgamut" in die Laeden gehievt wurde. Die ewige Auszeit wurde fuer Fans von Bandkopf Richard Patrick nur durch seine zweite Band ARMY OF ANYONE versuesst, die allerdings hier zulande ziemlich unbemerkt geblieben ist.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Wartezeit hat sich definitiv auch gelohnt. Es hat zwar ein paar Umdrehungen gedauert, bis ich echten Zugang zu vielen Songs gefunden habe, doch hat man diese kurze Eingwoehnungsphase erst mal hinter sich, wird deutlich, dass Richard Patrick nichts verlernt hat. Auch auf "Anthems For The Damned" tummeln sich in erster Linie subtil-eingaengie Rocker mit leichter Industrial-Schlagseite. Dabei ist vor allem das feine Gespuer fuer grosse Melodien geblieben, die Songs wie Soldiers Of Misfortune, Whats Next oder In Dreams zu Hoehepunkten des Albums werden lassen. Ganz im Gegensatz dazu steht eine harsche, deutlich von den NINE INCH NAILS inspirierte Nummer wie The Take, wo Richard Patrick auch vokal an Trent Reznor erinnert und dessen Riffing ungewohnt hart und kalt klingt. Warm ums Herz wird einem dafuer bei der atmosphaerisch-relaxten Ballade Only You, die gar Erinnerungen an die straeflichst unterbewerteten VAST auflodern laesst.

An diesem Punkt koennte die Platte dann auch hervorragend enden. Das ist aber leider nicht der Fall. Das langatmige, reichlich unspektakulaere Instrumental Can Stop This oedet tatsaechlich an, bevor die drei Bonustracks (Remixe von Soldiers Of Misfortune, Kill The Day und The Take) deutlich an den Nerven zehren.

Sieht man ueber dieses Manko grosszuegig hinweg und beendet das Album nach elf Songs und und guten 45 Minuten Spielzeit, ist "Anthems For The Damned" tatsaechlich staerker als der Vorgaenger "The Amalgamut". Fuer die restliche Spielzeit gibt es deutliche Abzuege in der B-Note, doch dafuer ist ja die Stopp-Taste erfunden worden.

Fans koennen "Anthems For The Damned" also bedenkenlos ins Regal stellen. Wer sich eine leichtfuessige Variante der NINE INCH NAILS oder eine gitarrenlastigere Variante von VAST anhoeren moechte, liegt hier ebenfalls goldrichtig.

quelle: powermetal.de



[b]Persoenlicher Nachtrag: Wirklich ein absolutes Klassealbum......wie der Vorgaenger (den ich mir damals uebrigens am Erscheinungstag geholt hab ^^)...unddessen Vorgaenger......und wie auch das erste Album. Eine Platte, die sich sowohl fuer den Sommer, als auch zum Nachdenken eignet. Und zu guter letzt: "The Take" laesst deutlich durchblitzen, dass Richard Patrick 1990 Tourgitarrsit der Nine Inch Nails war. Wer guten Alternative-Rock mit cooler Industrial-Schlagseite haben will -> zugreifen

9/10
werd ich mir anschauen, danke fuer den tipp
ich habs mir mal angelauscht.
ist wohl ein guter kandidat fuer "massenkompatible" musik, die ich von meinem iPod auch im wohnzimmer auflegen kann, wenn leute da sind, die keinen metal vertragen (bzw. wo ich beschlossen habe sie jetzt nicht damit zu quaelen)

thx 4 tipp
Mein Senf dazu:

Filter - Anthems For The Damned
Voe: 06. Juni 2008
Zeit: 65:45
Label: Soulfood Music
Homepage: www.officialfilter.com


Tja, so kanns gehen...
Da passt man bei der CD-Vergabe nicht ganz genau auf, schaut kurz auf Metal Archives nach, findet unter "Filter" nur eine Thrash-Band und schreit sofort hier! Und was bekommt der voreilige Rezensent? Eine Post-Grunge Combo mit Industrial Rock Einfluessen und einem allgemeinen Klang, der das Wort "Alternative" nur so rausbruellt. Genau mein Musikstil also...
Aber egal, vielleicht gefaellt mir die Sache ja trotzdem, geben wir der Scheibe also eine Chance. Den Musikstil von Filter habe ich ja in der Einleitung schon beschrieben, richtigen Metal findet man hier nicht, dafuer aber sehr unterhaltsamen und melodioesen Rock. Ja, die vier Herren aus Los Angeles legen Wert auf schoene Melodien, ohne aber die textliche Aussage der Songs zu vernachlaessigen. Bei Anthems For The Damned handelt es sich um ein ambitioniertes Album, das zumindest teilweise vom Einsatz amerikanischer Truppen im Irak inspiriert wurde. So ist der Opener "Soldiers Of Misfortune" der Geschichte des Filter-Fans Justin Everly gewidmet, der im Irak-Krieg sein Leben liess, wie auch das ganze Album eine Hommage an die Gefallenen in diesem Konflikt darstellt. Bei dieser schweren Thematik ist auch klar, dass es sich bei der CD nicht um ein froehliches Werk handelt, die Stimmung auf der Scheibe ist eher als melancholisch zu bezeichnen. Manchmal driftet sie fuer meinen Geschmack ein wenig zu stark ins Weinerliche ab, aber zum Glueck kommen diese Ausreisser nicht allzu oft vor. Meist kann man sich beim Konsum der CD zurueck lehnen und die wunderschoenen Melodien geniessen, die das Quartett in ihr Werk einfliessen laesst.
Drei Stuecke moechte ich dann noch hervorheben: Der Opener koennte auch von einer U2-CD stammen, das Riff von "Whats Next" erinnert mehr als nur leicht an Rammstein und "The Take" ist mal ein richtiger Rocker, der einiges an Groove aufweist. Instrumental lassen sich keine Schwachpunkte ausmachen, waehrend die Stimme von Frontmann Richard Patrick dann doch eher Geschmackssache ist. Fuer diesen Stil ist sie bestimmt nicht ungeeignet, mir persoenlich ist sie dann aber doch etwas zu "weich". Singen allerdings kann der Junge durchaus. Die Produktion der CD ist sehr fein geworden, alles befindet sich an dem Platz, wo es hingehoert. ueber eine Stunde Spielzeit (mit den drei Bonustracks) ist nun auch nicht selbstverstaendlich, Daumen hoch fuer Value For Money.
Nein, meine Art Musik ist das immer noch nicht, aber ich muss zugeben, dass ich einige der Songs recht gerne gehoert habe. Ich denke, dass Genre-Fans deutlich schlechter fahren koennten als mit diesem Album, verkneife mir aber aufgrund meiner mangelnden Erfahrung mit diesem Musikstil mal ganz dezent eine Punktebewertung...
mshannes schrieb:Bei Anthems For The Damned handelt es sich um ein ambitioniertes Album, das zumindest teilweise vom Einsatz amerikanischer Truppen im Irak inspiriert wurde.

...was angesichts der Tatsache, dass Richard Patrick eigentlich ein mustergueltiger Patriot ist (oder nach seinen neuen Aussagen offenabr eher WAR)