Board Of Metal

Normale Version: Leonard Cohen - Old Ideas (2012)
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
[Bild: leonard-cohen-old-ideznanl.jpg]

Zitat:Da ist er wieder: "I love to speak with Leonard [...] / He's a lazy bastard / Living in a suit." Geht doch. Hatte man im September 2009 noch die Luft angehalten, ob der alte Mann mit Hut nach seinem Schwächeanfall in Madrid jemals wieder auf die große Bühne zurückkehren würde, veröffentlicht er nun sein zwölftes Studioalbum. Es ist das erste seit acht Jahren. "Old ideas" hat er es genannt, Cover und Booklet selbst gestaltet, von Musik und Text ganz zu schweigen. Zehn Songs, so schön wie alles, was er mit seiner Stimme anfasst. Aufgenommen mit der Unified Heart Touring Band, produziert von Patrick Leonard, der schon für Pink Floyd und Madonna hinter dem Mischpult saß, ist "Old ideas" vor allem eins: Ein großes Glück.

Schon der Opener, "Going home", der vom engelsgleichen Gesang der Webb Sisters getragen wird, dem ein gespenstisches Rascheln und eine trockene Orgel unterlegt sind, flutet jeden Raum mit Licht. Cohens Stimme ist noch immer so groß, so erhaben, dass man sich ihr unmöglich entziehen kann. Unterstützt von Sharon Robinson, seiner alten Weggefährtin, schwebt Cohen über dem Song, als sei er selbst schon längt körperlos. Es ist diese ausdrucksstarke 78-jährige Stimme, die diese leisen Lieder füllt, die noch immer die Kraft hat, Menschen zum Luftanhalten zu bringen. Von der ersten bis zur letzten Sekunde von "Old ideas" versucht man diesem Zauber auf die Schliche zu kommen. Doch das einzige, was man begreifen wird, ist die eigene Faszination für diesen singenden Poeten.

Die Songs strahlen die selbe Atmosphäre aus wie die Aufnahmen seiner letzten Liveplatte: Gediegener Bandsound und minimalistische Elektronik-Arrangements. Dem schwermütigen "Amen" steckt viel Abschiedsschmerz in den Knochen. Diese Trompete, die bei Minute vier plötzlich aus den Tiefen des Songs hervorkriecht, bald mit einer Fidel tänzelt, macht es dem Hörer nicht eben leichter: Das ist schon starker, schwerer Tobak. Von hier an wird es heiterer, die großen Hürden sind genommen. "Show me the place", "Banjo" und "Lullaby" sind sanft und leichtfüßig, beinahe schon gutgelaunt. Wenn man das denn überhaupt über irgendeinen Cohen-Song sagen kann.

"Crazy to love", das in seiner desolaten Haltung an "Famous blue raincoat" erinnert, ist ein weiterer Höhepunkt von "Old ideas". Und auch das zwar nicht an die Größe von "If it be your will" heranreichende, aber doch daran erinnernde "Come healing" vergisst man so schnell nicht. Es ist auch ein Verdienst der Begleitmusiker, der Studiomusiker, die aus diesem Album ein nachhaltiges Ereignis machen. Man wird verrückt vor lauter Glück, das einem diese tieftraurigen, aber doch so leichten Lieder bescheren. Sollte "Old ideas" das Vermächtnis von Cohen werden, dann ist es ein würdiges. (Quelle: plattentests.de)





http://www.leonardcohen.com/de/oldideas
Ich habe es mit dem Herren schon mehrmals versucht, aber er scheint nichts für mich zu sein. Man kann halt nicht alles mögen. Smile
Bin auch nicht fähig diese Faszination nachzuvollziehen...es ist nett gemacht aber hören muss ich es nicht wirklich.
Ich kannte Cohen davor nicht..mich erinnert das ganze an das Zeug von Christopher Lee oder William Shatner...nicht meine Welt.
.
(12.03.2012, 17:06)JoeyDeMaio schrieb: [ -> ]Ich kannte Cohen davor nicht..mich erinnert das ganze an das Zeug von Christopher Lee oder William Shatner...nicht meine Welt.
.

das ist so als würdest du einen Bob Dylan oder einen Neil Young mit Bata Illic vergleichen, geht gar nicht Smile Uglyl

Das Cohen nichts für dich ist, kann ich allerdings nachvollziehen.