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Jorn Lande & Trond Holter present Dracula - Swing Of Death - GBuddah - 01.02.2015
Zitat:Es gibt Alben, bei denen man nach dem ersten Mal durchhören denkt: „Okay, noch mal, weil da war hier ein guter Song und dort eine gute Stelle.“ Auf diese Weise pickt man sich zwei oder drei Lieder raus, die einem gut gefallen. Dann gibt es Neuheiten, wo man denkt: Naja, haut mich nun nicht um.
Und schließlich gibt es die ganz raren Werke, die wie Edelsteine sind: sehr schwer zu finden und hat man sie endlich in der Hand, dann gibt man sie nicht mehr her. Im konkreten Fall heißt das natürlich, man gibt sie nicht mehr aus dem Player. Unter keinen Umständen. Weil man kann nicht genug davon bekommen. Und zwar vom ersten bis zum letzten Stück.
Genauso ein Werk ist „Dracula“. Von vorn bis hinten „WOW!“. Mit einem Steigerungspotenzial von Song zu Song, basierend auf einem genialen Songwriting und der Hingabe eines begnadeten Sängers. Ein brillantes Konzept, das hier die beiden Norwegischen Rockstars Sänger Jorn Lande und Gitarrist Trond Holter (bekannt als Teeny von WIG WAM) vorlegen. Man könnte es als Rock Opera bezeichnen, oder auch als Rock Musical, oder als Metal Album mit Duett-Einlagen und Stepptanz. Nichts davon trifft 100 % zu, weil es weder einen Erzähler der Geschichte gibt, noch zahlreiche Instrumental-Stücke (nur eines) oder Intros, noch reine Metal Songs.
Das Songwriting sorgt dafür, dass man immer wieder überrascht wird, dass eingängige, melodische Songs geliefert werden, dass Jorn die ganze Bandbreite seiner Vocals einsetzen kann, und dass die Gitarren fetzige Riffs und umwerfende Solis abliefern, wie selten. Einfach genial, wie die Geschichte entwickelt wird, und wie Draculas Emotionen vertont werden: sein innerer Kampf, wo er sich erinnert, was wahre Liebe war, und sein jetziges Leben – nur einen kleinen Schritt vom Wahnsinn entfernt, aufgrund eines Lebens in Einsamkeit und vom Wunsch beseelt, wieder Liebe zu finden.
Beim Singen übernimmt den Löwenanteil – oder in diesem Fall den Dracula-Anteil – Jorn, der den Blut saugenden Vampir verkörpert. Die Norwegische Sängerin Lena Fløitmoen hat den Part der Mina/Lucy über, die in Bram Stokers Buch Draculas Liebste in der Vergangenheit und erneut hunderte Jahre später ist.
Die einzelnen Songs:
Der Opener “Hands of Your God” beginnt mit Meeresrauschen, Donner und Blitz. Dazu eine nette Sologitarre und Kirchenglocken, die die Rock-Oper einläuten. Der Chorus hält sich dezent im Background und bis zur Mitte des Stücks verläuft alles akustisch. Dann mischen sich erstmalig Bass und Schlagzeug dazu. Nicht schlecht, aber im Vergleich zu den tollen Stücken, die danach kommen, schwächelt die Nummer eins ein wenig. Hat man jedoch die normalen Vocals, Solos und Riffs hinter sich, geht es gleich mit dem ersten Hammer-Song los.
„Walking On Water” ist stimmgewaltig, intensiv, melodisch-hart. Ein orchestraler Background, geile Riffs und Jorns starke Stimme vermitteln Emotionen pur und somit ein wahres Gänsehaut-Feeling.
Der „Swing of Death“ zeigt zum ersten Mal, dass man es hier nicht mit einem normalen Metal-Album zu tun hat, sondern mit etwas anderem, etwas Besonderem. Der Einstieg – mit Fred-Astair-mäßigem Stepptanz und Vocals, die klingen als wären sie frisch vom Grammophon aufgenommen – lässt einen gleich aufhorchen. Ja, das ist Jorn, der hier nach einem auf alt getrimmten Beginn zeigt, dass er auch ganz anders kann, nämlich Musical-Material abliefern, das in Ohr und Beine fährt.
„Masquerade Ball“ besteht bis zur Halbzeit nur aus Piano und Vocals. Eigentlich etwas, was man einem Metal-Sänger üblicherweise nicht zutraut. Eine andere Richtung schlägt der Song circa bei Halbzeit ein, wo ein bombastischer Einsatz von Instrumenten und Chor folgt. Dann gibt es wieder Gitarren, die nach Zigeunermusik klingen, und Kastagnetten. Einen inbrünstigen „Mina!“-Schrei. Und zum Schluss den akustischen Biss in ihren zarten Hals mit passenden blutsaugenden Geräuschen. Minas gestöhntes, schmerzhaftes „Aaaahhhh“ wird im Handumdrehen lustvoll und man kann sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen.
In „Save Me“ geht es um den „Demon Lover“. Die Umsetzung für den Dämon passend mit Riffs, Drums und Keyboard – alles hart und fetzig. Schwerpunkt wiederum auf den Vocals. Der „Yeah“-Schrei ist 100 % Metal. Mit dem Einsatz von Lenas klarer Stimme schwenkt der Song in Richtung Melodic Rock bzw. Epic. Aber noch kein Ende der mutigen Wendungen. Es gibt nämlich gleich den nächsten Wechsel zu Step-Swing und dann wieder Rock. Umwerfend gut gemacht inklusive dem Duett, mit dem das Lied endet.
Das nächste Duett mit Lena gibt es bei „River of Tears“. In der Mitte des Stückes findet man Musical Sound, der rasch von mehreren Screams unterbrochen und einer wilden Solo-Gitarre abgelöst wird. Echt bombastischer Sound, den die beiden Norweger hier zusammengestellt haben.
Mit den Kirchenglocken und dem Klavier haben sie es. Bei „Queen of the Dead” gibt es sie schon wieder. Zuerst ruhig und schön gesungen, baut der Song langsam auf, bis zum Schrei „Queen of the Dead“, der einen richtig zusammen zucken lässt, wenn man die Lautstärke zu hoch gedreht hat. Im Wechsel gibt es nun softe, melodische Klänge und Heavy Rock. Und gegen Ende noch einen längeren Instrumental-Part mit fetzenden Riffs und einer Lead-Gitarre, die richtig glüht.
„Into the Dark” ist das nächste starke Duett bzw. der nächste starke Song, der sich von Minute zu Minute steigert. Eine perfekte Abwechslung von Metal und Melodic Metal bzw. eine grandiose Mischung zwischen Instrumental und gesungenen Parts, mit einem ordentlichen Schuss Musical Feeling bei den Duetten. Das darauf folgende "True Love Through Blood” ist das einzige Instrumentalstück des Albums.
Das letzte Lied “Under the Gun” singen Lena und Jorn wiederum gemeinsam bzw. im Wechsel. Zum Abschluss werden noch mal alle Register gezogen – sowohl was das Singen betrifft, als auch Rhythmus, Melodie und natürlich die unvergesslichen Gitarren-Hooks. Witzig und gelungen der Ausklang der Abschluss-Nummer mit einem Glockenspiel.
Ganz egal, wie man „Dracula“ nun wirklich bezeichnen mag – dieser Stoff ist neu, ungewöhnlich und kreativ. In Summe: ein brillantes Meisterwerk, ein Muss für alle, die Rock bis Heavy Metal mögen und hören wollen, was man daraus alles machen kann.
Zitat:1. Hands of Your God
2. Walking On Water
3. Swing of Death
4. Masquerade Ball
5. Save Me
6. River of Tears
7. Queen of the Dead
8. Into the Dark
9. True love Through Blood
10. Under the Gun
Zitat:Jorn Lande – Lead Vocals
Trond Holter – Guitar
Bernt Jansen – Bass
Per Morten Bergseth – Drums
Lena Fløitmoen Børresen – Duet vocals on “Under the Gun", "Into the Dark", "Save Me" and "River of Tears”
Ich finde, Stormbringer hats voll auf den Punkt gebracht. Geile Scheibe!
Joey hats schon gehört ?
RE: Jorn Lande & Trond Holter present Dracula - Swing Of Death - JoeyDeMaio - 01.02.2015
Jorn Lande? Selbstredent das ich schon reingehört habe
Scheint ein guter grower zu sein, muss mich noch richtig damit beschäftigen. Bin aber noch ein wenig davon entfernt das Album als Meisterwerk zu bezeichnen
Die Allen/Lande The Great Divide gefällt mir ähnlich gut, muss ich aber ebenfalls erst mal so richtig durchlauschen.
RE: Jorn Lande & Trond Holter present Dracula - Swing Of Death - GBuddah - 01.02.2015
(01.02.2015, 19:43)JoeyDeMaio schrieb: Bin aber noch ein wenig davon entfernt das Album als Meisterwerk zu bezeichnen
Das dauert nicht mehr lange
RE: Jorn Lande & Trond Holter present Dracula - Swing Of Death - Wizz21 - 25.03.2015
(01.02.2015, 20:24)GBuddah schrieb:
(01.02.2015, 19:43)JoeyDeMaio schrieb: Bin aber noch ein wenig davon entfernt das Album als Meisterwerk zu bezeichnen
Das dauert nicht mehr lange
Es IST ein Meisterwerk! Mein lieber Herr Gesangsverein, dass Album ist der Wahnsinn in Tüten...
RE: Jorn Lande & Trond Holter present Dracula - Swing Of Death - Azathoth - 26.03.2015
Hmm, na wenn hier so ein großer Prozentsatz der BoM Gemeinde ( ) von diesem Album schwärmt, muss ich da wohl auch mal reinhören.
Denkt ihr es könnte was für mich sein?
RE: Jorn Lande & Trond Holter present Dracula - Swing Of Death - Wizz21 - 26.03.2015
Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert, reinhören kostet ja nichts