Zitat:In seinem Kampf gegen die Filmpiraterie aus den eigenen Reihen hat Hollywood einen herben Rueckschlag erlitten.



Im Netz ist letzte Woche eine Kopie des Films "Was das Herz begehrt" aufgetaucht, die von einem Mitglied der Oscar-Jury stammen soll. Laut "Los Angeles Times" sollen sichtbare und versteckte Markierungen beweisen, dass die Kopie von Carmine Caridi stammen soll. Caridi hat unter anderem in "Der Pate II" und der US-Serie "NYPD Blue" mitgewirkt.

Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences wollte den Namen nicht bestaetigen, kuendigte aber eine Untersuchung des Falls an. Sony, dessen Studie Columbia Pictures den Film produziert hat, behaelt sich rechtliche Schritte vor.

Die Oscar-Juroren mussten vorab eine Erklaerung unterzeichnen, wonach sie die Vorab-Kopien, die sie zur Ansicht erhalten, vor unrechtmaessigem Zugriff schuetzen muessen. Rund 80 Prozent haben die Erklaerung unterzeichnet zurueckgeschickt.

Langer Streit ueber Vorab-Filme
Um derartiges zu vermeiden, hatten die Filmstudios letztes Jahr beschlossen, gar keine Vorab-Filme mehr zu verschicken. Stattdessen sollten die Juroren zur Beurteilung der nominierten Filme ab heuer wieder ins Kino gehen.

Nach mehrwoechigen Protesten prominenter Schaupieler und Regisseure erlaubten die Studios schon Ende Oktober eine einzige Ausnahme. Die Oscar-Jury sollte als einzige weiterhin mit DVDs beliefert werden.

Schiesslich verhaengte ein US-Gericht eine einstweilige Verfuegung gegen die Filmindustrie. Die kleinen, unabhaengigen Filmproduzenten hatten die Studios geklagt, weil sie sich durch den Bann benachteiligt sahen. Sie argumentierten, dass einige Juroren nur die naeher gelegenen Blockbuster-Kinos besuchen wuerden und Filme, die dort nicht zu sehen sind, von der Kandidatur fuer einen Oscar ausschliessen wuerden.

-WatchTower+25. Jan. 2004, 23:25 QUOTE (WatchTower @ 25. Jan. 2004, 23:25 ) schrieb:

Zitat:Die kleinen, unabhaengigen Filmproduzenten hatten die Studios geklagt, weil sie sich durch den Bann benachteiligt sahen. Sie argumentierten, dass einige Juroren nur die naeher gelegenen Blockbuster-Kinos besuchen wuerden und Filme, die dort nicht zu sehen sind, von der Kandidatur fuer einen Oscar ausschliessen wuerden.

Zitat:Mit der Verhaftung von Russell Sprague ist dem FBI der in den USA bislang bedeutsamste Schlag gegen Filmpiraterie gelungen. Sprague hatte insgesamt 60 Titel, die er in Form von Oscar-Screener-Kopien von dem Schauspieler Carmine Caridi erhalten hatte, als DVDs bei Ebay zum Verkauf angeboten. Nach dem vorangegangenen Endlosstreit ueber ein Verbot von so genannten Oscar-Screener-Kassetten war Anfang Januar tatsaechlich eine Kopie des Screeners der Jack-Nichsolson-Komoedie "Was das Herz begehrt" zum Verkauf bei Ebay aufgetaucht. Dank eingearbeiteter Wasserzeichen konnte die Kopie einwandfrei dem Schauspieler Carmine Caridi zugeordnet werden, der zunaechst saemtliche Vorwuerfe abstritt. Als mit u. a. "Master and Commander" und "Tatsaechlich... Liebe" weitere Kopien von Caridi-Screenern auf Peer-to-Peer-Sites auftauchten, erhoehten Polizei und FBI den Druck auf den Schauspieler. In Verhoeren gab er zu, dass er in den letzten drei bis fuenf Jahren all seine Screeners an den vermeintlichen Filmfan Russell Sprague geschickt hatte. Bei einer Razzia in dessen Haus in Homewood, Illinois, entdeckte das FBI professionelle Kopiereinrichtungen und nahm Sprague fest. Er wird sich u.a. wegen krimineller Urheberrechtsverletzungen verantworten muessen. Caridi indes muss mit seinem Ausschluss aus der Academy rechnen.