Zitat:Am vergangenen Samstag berichtete BBC online, dass die britische Polizei einen mutmasslichen Hacker verhaften konnte, der bei einer Web-Site fuer Tsunami-Opfer eindringen wollte. Doch jetzt deutet sich an, dass der Mann nur den "falschen" Browser verwendet hatte.

Diese Behauptung wird jedenfalls von Cory Doctorow, dem Betreiber des bekannten Blogs BoingBoing.net weitergegeben. Nach dieser Darstellung, die sich auf eine Diskussion des Falls in einer Mailing-Liste stuetzt, hatte der 28 Jahre alte Mann die Site des "Disasters and Emergency Committee" besucht, um dort selbst eine Spende zu leisten.

Das DEC ist ein von mehreren britischen Mobilfunk-Unternehmen gemeinsam betriebenes Portal, auf dem Spenden fuer die Opfer der Flutwelle gesammelt werden sollten. Dies geschah in erster Linie durch den Versand von SMS-Botschaften ("Donate") an eine eigens eingerichtete Nummer, wobei fuer jede Mail 1,50 Pfund als Spende vom Konto des Kunden abgebucht wurden.

Fuer all jene, die dafuer keine SMS verschicken wollten, wurde zusaetzlich ein Spenden-Formular eingerichtet. Und eben dieses Formular hatte der junge Mann an Sylvester aufgerufen. Allerdings hatte er dazu nicht den Microsoft Internet Explorer, Opera, Firefox oder einen anderen gaengigen Browser unter Windows benutzt, sondern den Text-Browser Lynx unter Solaris 10.

Das alarmierte aber angeblich einen Webmaster der British Telecom, der fuer das System zustaendig war. Da er den ungewoehnlichen Vorgang im Log File nicht richtig interpretieren konnte, ging er von einem Angriffsversuch aus und informierte die Polizei. Diese wiederum nahm die Information sehr ernst, verhaftete den Mann in seiner Wohnung und konfiszierte seinen Rechner.

Sollte diese Darstellung des Vorgangs sich bestaetigen, dann duerfte man in den kommenden Tagen noch Einiges davon hoeren. Bei BoingBoing.net wird jedenfalls angekuendigt, dass es schon naechste Woche einige Negativ-PR fuer die British Telecom und auch fuer die britische Polizei geben koennte. Dann naemlich soll sich der gegen Kaution auf freiem Fuss befindliche Tatverdaechtige bei der Polizei melden, um seine Aussage zu machen.