Politische "Aktivisten" und Wähler hier? - Druckversion +- Board Of Metal (https://forum.board-of-metal.org) +-- Forum: Smalltalk und Diverses (https://forum.board-of-metal.org/forum-4.html) +--- Forum: Smalltalk (https://forum.board-of-metal.org/forum-16.html) +--- Thema: Politische "Aktivisten" und Wähler hier? (/thread-8170.html) |
Politische "Aktivisten" und Wähler hier? - padrak - 26.07.2009 Ich bin seit einiger Zeit Mitglied in der Piratenpartei und dort Wahlkampfleiter der Bundestagswahl für den Bereich München. Mich würde einfach mal interessieren, ob es unter den BoMlern noch Parteiangehörige - welche, müsst ihr natürlich nicht preisgeben - oder derart Politikinteressierte gibt, die lieber eine Wahlpflicht in Deutschland sehen würden. Ob jemand wählen geht oder nicht, ist jedem selber überlassen, aber die Statistiken rund um die Wahlen lassen nichts Gutes für unsere Demokratie vermuten. Jeder 2. Wähler geht mittlerweile in Deutschland blind wählen, d.h. er weiß gar nicht so richtig, was er da eigentlich für ein Wahlprogramm wählt. Von der Wahlbeteiligung mal ganz zu schweigen. Will einfach mal eure Meinung dazu hören RE: Politische "Aktivisten" und Wähler hier? - chris2711 - 26.07.2009 Vermutlich gehe ich "deine" Partei wählen diesmal. Die Großen werd ich nicht mehr wählen, hätte aus wirtschaftlicher Sicht zwar eine Partei im Auge, allerdings fällt die eh wieder um sobald sie mitregiert. Also behalte ich die Rechte des Grundgesetzes im Auge, das wären dann die Piraten. Vielleicht ändert sich auch meine Meinung noch, Schule + Bildung und Wirtschaft und was da reinfließt sind mit wegen unserer Berufe für mich wichtig. RE: Politische "Aktivisten" und Wähler hier? - Azathoth - 26.07.2009 ”¦weil ich grade in meinem Newsreader drüber gestolpert bin: Fünf Irrtümer über die Piratenpartei Ein sehr gut geschriebener Beitrag von Futurezone, der online Technologie-Publikation des ORF. Liest sich wirklich interessant! RE: Politische "Aktivisten" und Wähler hier? - myhomeismycastle - 26.07.2009 ich habe am gloreichen donnerstag als das zensursula kipo gesetz durchgewinkt wurde meine anmeldung an die piratenpartei abgeschickt. die luschen haben aber bisher nicht geantwortet. da es eine bereichspartei ist stimmt meine persönlcihe meinung tatsächlich recht gut mit dem parteiprogramm überein. bei anderen parteien ist das ja immer höchstens ein "na ja, aber ..." wenn man die programme liesst. politisch aktiv sein ist wichtig, aber besten vor ort sich um den eigenen kleinkram kümmern (nazis, fahrradwege, strassenbahnpreise, uni-sachen ....) und ein kritisches auge auf bundesweite vorgänge haben (verschiedene zeitungen lesen, e-petitionen, mit anderen darüber reden, auch mal auf größere demos gehen, ...) RE: Politische "Aktivisten" und Wähler hier? - Aasfresser - 26.07.2009 Ich würde mich selber als "politisch Interessiert" bezeichnen. Ich diskutiere gerne mit Freunden über Politik und Informiere mich auch über Parteiprogramme. Aber was wirkliche "Politische Aktivität" angeht reichte es bei mir noch nie über nen Wahhelfer Posten hinaus. Das aber bei fast jeder Wahl seit 2004. Ich spiele auch seit längerer Zeit mit dem Gedenken einer Partei beizutreten, aber es gibt halt immer wieder Punkte bei denen es mir sauer aufstößt und ich deshalb eher untätig rumsitze und mich über die allgemeine Situation ärger. RE: Politische "Aktivisten" und Wähler hier? - elSalvadore - 26.07.2009 (26.07.2009, 09:48)padrak schrieb: Mich würde einfach mal interessieren, ob es unter den BoMlern noch Parteiangehörige - welche, müsst ihr natürlich nicht preisgeben - oder derart Politikinteressierte gibt, die lieber eine Wahlpflicht in Deutschland sehen würden. Parteiangehöriger bin ich nicht, und es ist momentan ziemlich unrealistisch, dass ich einer werde (egal, welcher Partei). Ich würde mich auch als Politikinteressierter bezeichnen, halte aber nicht viel von einer Wahlpflicht. Dies wäre wieder einer jener Maßnahmen, welche die Mündigkeit der Bürger übergeht; eine "Mit-dem-Hammer-draufhau"-Methodik. Wenn der Bürger ned wählen will, dann zwingen wir ihn dazu. Die besten Lösungen findet man meist, indem man Fragen nach den Ursachen der Probleme stellt: Warum ist die Wahlbeteiligung so gering? Warum sind soviele Menschen politisch nicht interessiert? Warum wissen soviele Leute nicht, was sie da eigentlich ankreuzen? Ich will jetzt sicher nicht darüber referieren, warum dies oder das so ist, wie es ist. Allerdings sollte man sich Gedanken machen, ob man diese Probleme nicht anderwertig in den Griff bekommt, z.B. durch früherer politischer Erziehung in den Schulen, eine öffentlich angelegte Kampagne, um der Politikverdrossenheit, -desinteressiertheit entgegenzuwirken, ordentliche Informationssendungen in den TV-Medien zu allen Parteien, Internetseiten wie z.B. Abgeordnetenwatch publik und schmackhaft machen, ... Man sollte den Leuten: 1. Wieder klar machen, dass ihre Stimme doch etwas wert ist und niemals verschenkt ist, auch wenn man Kleinstparteien wählt. 2. Bewusst machen, wie wichtig Wahlen sind, um eine funktionierende Demokratie aufrechtzuerhalten, 3. gleichzeitig aufzeigen, welche Probleme bespielsweise mit Diktaturen entstehen. Vielleicht findet ihr das mit den Diktaturen unrealistisch, jedoch zeigte die letzte Österreichische Wertewandelstudie, dass jeder 2. Österreicher mit der Demokratie als Regierungsform unzufrieden sind, jeder 5. wünscht sich einen "starken Führer", der sich nicht um Wahlen kümmern muss, 6% sogar wünschen sich eine Militärdiktatur. [QUELLE] Das wird in Deutschland auch nicht viel anders sein. Ich glaube kaum, dass Pflichtwahlen diese Einstellungen positiv verändern würden. RE: Politische "Aktivisten" und Wähler hier? - JoeyDeMaio - 26.07.2009 Schön gesagt El..nur hab ich manchmal das Gefühl das die meisten Politiker in Österreich doch nur noch einen Kniefall nach den anderen vor der EU machen und bei wirklich wichtigen Themen gar keine eigene Meinung mehr haben nur um an den Futtertrog zu bleiben. Ähnliches auch innenpolitisch..Hauptsache am Futtertrog bleiben. Und wenn man sich zb. den Wahnsinn mit den verzockten Steuergelder bei Bankgeschäften anguckt..die haben doch keinen Funken anstand mehr. Zahlt eh der Steuerzahler..ham ma ja genug. Und wenn einem das Gefühl beschleicht das die Politiker nur noch agieren um die nächsten Wahlen zu gewinnen oder sich wie Marionetten am Parteibuch halten..dann ist das auch nicht förderlich für die Demokratie und erklärt für mich das erschreckende Ergebniss der Studie (El´s Link) Wenn dann Parteien wie die FPÖ immer stärker werden jammern die anderen Parteien wie die Österreicher nur so was wählen können anstatt zu überlegen ob nicht sie selbst dazu beitragen. Nichtdestotrotz gehe ich wählen, denn jede nicht abgebene Stimme ist einen Stimme für die stärkste Partei, und die sollten sich bei beängstigend geringer Wahlbeteiligung sich nicht aufführen als hätten sie ganz Österreich hinter sich. Die Nichtwählerpartei ist mittlerweile die stärkste Partei..... RE: Politische "Aktivisten" und Wähler hier? - elSalvadore - 26.07.2009 Verdammt, ich hab grad ne verdammt lange Antwort auf dein Posting geschrieben @ Joey, da klick ich unabsichtlich auf nen Bookmark in der Symbolleiste vom FF... Ich bekommn nen Anfall RE: Politische "Aktivisten" und Wähler hier? - elSalvadore - 26.07.2009 2nd try... die etwas kürzere Version (26.07.2009, 15:15)JoeyDeMaio schrieb: Schön gesagt El..nur hab ich manchmal das Gefühl das die meisten Politiker in Österreich doch nur noch einen Kniefall nach den anderen vor der EU machen und bei wirklich wichtigen Themen gar keine eigene Meinung mehr haben nur um an den Futtertrog zu bleiben. Teilweise stimmt das sicher, den Kniefall vor der EU find ich etwas gar arg populistisch ausgedrückt. (26.07.2009, 15:15)JoeyDeMaio schrieb: Und wenn man sich zb. den Wahnsinn mit den verzockten Steuergelder bei Bankgeschäften anguckt..die haben doch keinen Funken anstand mehr. Zahlt eh der Steuerzahler..ham ma ja genug. Wovon sprichst du hier, von der Banken-/Weltwirtschaftskrise und den Bankenrettungspaketen? (26.07.2009, 15:15)JoeyDeMaio schrieb: Und wenn einem das Gefühl beschleicht das die Politiker nur noch agieren um die nächsten Wahlen zu gewinnen oder sich wie Marionetten am Parteibuch halten..dann ist das auch nicht förderlich für die Demokratie und erklärt für mich das erschreckende Ergebniss der Studie (El´s Link) Wer sind "die Politiker"? Wenn man SPÖVP betrachtet trifft das sicher zu, und wenn diese beiden Parteien ihre rasante Talfahrt nicht umzukehren vermögen, wird ebenjene ein jähes Ende nehmen. Ob dieser unproduktive Kuschelkurs, der gerade gefahren wird, daran etwas ändern wird, darf bezweifelt werden. Das ist allerdings Sache von SPÖVP, die Bürger haben die Möglichkeit auf wirklich brauchbare Alternativen zu wechseln (LIF, Grüne, Julis), nutzen diese aber nicht, weil ein großteil unserer Bevölkerung scheinbar unfähig ist, über den Tellerrand zu schauen. Genau da entsteht dann folgendes Problem: (26.07.2009, 15:15)JoeyDeMaio schrieb: Wenn dann Parteien wie die FPÖ immer stärker werden jammern die anderen Parteien wie die Österreicher nur so was wählen können anstatt zu überlegen ob nicht sie selbst dazu beitragen. In Österreich lebt immer noch ein Spießbürgertum, da könnte mir der Kragen platzen. Während SPÖVP scheinbar von vorne bis hinten alles vermasseln, die Rechtspopulisten nichts anderes können, als gegen die Regierung zu schimpfen, fiktive Bedrohungsszenarios zu schaffen und plumpe Parolen ohne brauchbaren Inhalt zu erfinden, gibt es seit Jahren alternative Parteien, welche innovative, zukunftsträchtige und vernünftige Wahl- und Parteiprogramme führen. Herr und Frau Österreicher allerdings schaffen es maximal zu so hirnlosen Aussagen wie "I wähl do ned des LIF, do verschenk i jo mei Stimm'. Ah, weißt wos, i glaub i geh gar nimmer wählen." (WTF?) bzw. wird, trotz wiederholter Enttäuschungen, über mehrere Legislaturperioden hinweg immer dieselbe Großpartei gewählt, in der Hoffnung, dass "de des vielleicht nach der Wahl endlich g'lernt hobn und amol wos g'scheits zammbringen". Diese Hoffnung erfüllt sich nicht. Irgendwann ist es auch dem ruhigsten Wähler zu blöd, sein Hirn schaltet sich aus und er rennt ins offene Populismusmesser. "De sand a Chance, de sand neu, de richten denen in der EU de Wadln nach vorn und hauen de scheiß Türken ausse, wei de sand eh an ollem schuld." - "Jo, und mei, da Strache is jo so a fescher Bua a noch dazua." Wie kann ein Volk nur so verblödet sein und auf diesen braunen Müll von FPÖ und BZÖ hereinfallen... (26.07.2009, 15:15)JoeyDeMaio schrieb: Nichtdestotrotz gehe ich wählen, denn jede nicht abgebene Stimme ist einen Stimme für die stärkste Partei, und die sollten sich bei beängstigend geringer Wahlbeteiligung sich nicht aufführen als hätten sie ganz Österreich hinter sich. Die "Nichtwählerpartei" hatte bei der letzten Nationalsratswahl (2008) 21,2%, das ist zwar nicht wenig, allerdings macht das nicht die stärkste "Partei" aus. Mal abgesehen davon sind nicht alle Nichtwähler aus den gleichen Gründen solche, weshalb sich auch kaum ein Politiker von diesen Zahlen beeindrucken lässt (anders bei den ungültigen Stimmen, die sind ab einem bestimmten Prozentsatz ziemlich Aussagekräftig). RE: Politische "Aktivisten" und Wähler hier? - JoeyDeMaio - 26.07.2009 Hab ich leider auch schon erlebt El Aber manchmal kann man mit der Zurück-Funktion von Firefox den Text wieder herholen. RE: Politische "Aktivisten" und Wähler hier? - JoeyDeMaio - 26.07.2009 (26.07.2009, 17:35)elSalvadore schrieb: 2nd try... die etwas kürzere VersionFür mich sind die Nichtwähler sehr aussagekräftig, zeigt es mir die Politikverdrossenheit der Bevölkerung. Bei 71,5% Wahlbeteiligung komm ich auf 28,5% zusätzlich noch die ungültigen Stimmen 2,2%. Zugegeben, eine 100% Wahlbeteiligung ist unrealistisch. Da ich hier viel über das Thema Ausländer geschrieben habe, ich vermisse in der aktuellen Politik ein Mittelmass. Die Grünen & Co. feiern sie als Verteidiger und Beschützer der Ausländer ohne Rücksicht auf die Sorgen der Einheimischen und die Großpartein wollen sich bei dem Thema nicht die Finger vebrennen. Es muss endlich eine ordentliche Integrationspolitik gemacht werden zum Vorteil beider Seiten. RE: Politische "Aktivisten" und Wähler hier? - PunkZERO - 26.07.2009 Also ich sehe mich als druchaus politikinteressiert, kann (und tue auch) darüber gut diskuttieren. Parteienzugehörigkeit ist bei mir nicht vohanden, obwohl ich wirklich GANZ kurz davor bin, der Linken beizutreten. RE: Politische "Aktivisten" und Wähler hier? - Kane - 26.07.2009 (26.07.2009, 12:22)Aasfresser schrieb: Ich würde mich selber als "politisch Interessiert" bezeichnen. Ich diskutiere gerne mit Freunden über Politik und Informiere mich auch über Parteiprogramme. Das beschreibt meine Einstellung zur Politik ganz gut. Ich verfolge die politische Debatte schon sehr genau, das ist imho Voraussetzung, um überhaupt jenseits des "politiker sind alle scheiße und verbrennen nur unser geld" niveaus diskutieren zu können. RE: Politische "Aktivisten" und Wähler hier? - Necrophiliac - 26.07.2009 Ich würde mich zwar nicht als so politisch interessiert bezeichnen, dass ich mich mit allen Aspekten des tagespolitischen Geschehens auseinandersetze, aber ich gehe seit ich wahlberechtigt bin zu jeder Wahl und halte das auch für sehr wichtig. Ich hatte schon unzählige Diskussionen in meinem Bekanntenkreis (fast alle Politikverdrossene / Nichtwähler), die eigentlich immer auf mein Totschlagargument hinauslaufen: "Wer nicht wählen geht, darf sich auch nicht beschweren." Grundsätzlich diskutiere ich ungern über Themen, die religiöse oder politische Dinge beinhalten, weil solche Gespräche aufgrund der etwas heiklen Tatsache, dass es grundlegende ideologische bzw. weltanschauliche Ansichten zu verteidigen gilt, meiner Erfahrung nach unschön (sprich im Streit) enden. Es gibt eben Themen, über die man einfach nicht vernünftig diskutieren kann, deswegen halte ich mich bei sowas immer gern zurück. Lange Rede, kurzer Sinn: Ja, ich gehe wählen. Nein, ich bin nicht politisch aktiv. RE: Politische "Aktivisten" und Wähler hier? - Bierbaron - 26.07.2009 (26.07.2009, 22:56)Necrophiliac schrieb: Ich würde mich zwar nicht als so politisch interessiert bezeichnen, dass ich mich mit allen Aspekten des tagespolitischen Geschehens auseinandersetze, aber ich gehe seit ich wahlberechtigt bin zu jeder Wahl und halte das auch für sehr wichtig. Ich hatte schon unzählige Diskussionen in meinem Bekanntenkreis (fast alle Politikverdrossene / Nichtwähler), die eigentlich immer auf mein Totschlagargument hinauslaufen: "Wer nicht wählen geht, darf sich auch nicht beschweren."Hast Du meine Gedanken gelesen? Dein Beitrag entspricht fast 1:1 auch meiner Herangehensweise an das Thema Politk. Wobei ich erst seit kurzem, durch das Internet, ein zumindest halbwegs politisch informierter und interessierter Bürger geworden bin. Auch ich gehöre zu den Kreisen der Wähler und der ansonsten aber eher wenig politisch Aktiven. Ich versuche aus verschiedenen Quellen Informationen zu sammeln und vor allem Hintergründe zu erfahren. Die erste Frage, die ich mir immer beim bekannt werden einer politischen Äußerung oder Neuerung stelle, ist "Qui bono?" |