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Zitat:So...und das hier soll jetzt echt ein Debut-Album sein??
Es gibt Dinge, die einen selbst nach 25 Jahren in diesem "Gewerbe" immer noch verblüffen. Die Finnen ANTHRIEL klingen bei weitem nicht nach Newcomern, eher scheint es als würden hier alte Hasen mal wieder ein Lebenszeichen von sich geben. Aber immer der Reihe nach...:
„The Pathway“ ist ein Konzeptalbum und dreht sich thematisch um die Fantasy-Story „The Dark Elf Trilogy“ von R.A.Salvatore, was auch das „Herr der Ringe“-artige Covermotiv erklärt. Musikalisch driftet das einstündige Teil in die klassische Melodic-Richtung mit teils heftiger Prog-Schlagseite. Es ist als würden die DREAM THEATER der „When Dream And Day Unite“/“Images And Words“-Ära mit SYMPHONY X und STRATOVARIUS Party machen und sich dabei einen ordentlichen abjammen.
Die musikalischen und songwriterischen Fertigkeiten des Quintetts aus Tampere stelle ich hier erst gar nicht infrage, es würde nämlich an Blasphemie grenzen. Meine Güte, wie lange ist es eigentlich her, dass ich ein solch vielschichtig arrangiertes, technisch perfektes, hochmelodisches Über-Album gehört habe, bei dem nichts auch nur ansatzweise aufgesetzt klingt? Muss wohl eh "Images And Words" gewesen sein...
Alles ist hier an seinem richtigen Platz, kein Fieps ist zuviel, kein Beat überflüssig. Und noch etwas ziemlich aussergewöhnliches passiert auf „The Pathway“: Sänger Simo Silvan passt absolut angenehm ins Gesamtbild (was man ja nicht von jedem Melodic-Trällerhorste behaupten kann...) und kommt zu besten Momenten sogar einem James LaBrie bedrohlich nahe.
Die druckvollen Gitarrenkaskaden werden durch manchmal vielleicht etwas zu viele, fitzelige Keyboards behübscht, und immer wenn Mastermind Timo Niemistö (g.) und Annti Hakulinen (kb.) auf virtuos machen und um die Wette fiedeln, werden sich alle klassich ausgebildeten Musiker fragen, ob sie nicht den Job wechseln sollten.
Hervorheben möchte ich hier keine einzelnen Songs, denn dieses Album ist für mich so ziemlich das geilste Melodic-Werk, das in den letzten Jahren erschienen ist (AYREON mal ausgenommen...) und sollte – nein muss! – als Gesamtes gehört werden – ihr werdet es keine Sekunde lang bereuen. Dann kommen auch die Zwischenspiele schön zur Geltung, die ansonsten ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen würden.
So, nachdem ich dieses Review jetzt eh schon in Superlativen ertränkt habe, bleibt mir für heute eigentlich nur noch eines übrig: noch mal die CD in den Schacht wuchten und mal eben gen Melodic-Metal-Träumeland davongleiten...!
Als halbwegs vernünftige Metaller mit Geschmack (die ihr ja seid, denn sonst hättet ihr es ja nicht bis hierher geschafft!) muss man diese Scheibe lieben, und das bereits beim ersten Durchlauf. Wenn nicht, dann ist man entweder taub oder Hiphopper.
Wertung: 5.0 von 5.0
Autor: Mike Seidinger (11. September 2010)
so, erster Durchlauf erledigt. Nach den ganzen Vorschusslorbeeren war meine Erwartungshaltung entsprechend hoch.
Das Album lässt sich sehr gut am Stück durchhören und die oben beschriebenen Frickelpassagen stören keinesfalls.
Habs mit Kopfhörern gelauscht und mag behaupten, dass das Ding sensationell abgemischt ist.
Einziger Wermutstropfen für mich ist die auffällig ähnliche Instrumentierung / ähnliches Songwriting à la Symphony X.
Anthriel haben das nächste SYX-Album gemacht, das ich so sehnlich erwarte.
Als Übergangslösung durchaus zu gebrauchen und in der Flut der Melodic/Prog/Metal Releases auf jeden Fall gaaaanz vorne mit dabei
Ich hab inzwischen zwei Durchgänge hinter mir, klasse Mucke! Erinnert tatsächlich wirklich sehr an Symphony X - was aber an und für sich natürlich eine gute Sache ist
Zitat:» (del) padrak - 22.09. - 22:55 : -- Aber mit genug Gefrickel könnte das trotzdem was für mich sein
» (del) padrak - 22.09. - 22:55 : -- Zumindest im Vergleich zum krachigen SYX Sound
» (del) padrak - 22.09. - 22:54 : -- Der Gitarrensound ist etwas dünn, finde ich