19.01.2009, 11:05
VÖ: 2008
Genre: Prog
Label: InsideOut
Herkunftsland: Großbritannien
Tracklist:
01. Experiments In Mass Appeal
02. Welcome To Nowhere
03. Pocket Sun
04. Saline
05. Dear Dead Days
06. Falling Down
07. You / I
08. Toys
09. Wonderland
Spielzeit: 56:51
Line-Up:
Jem Godfrey - Keyboards
John Jowitt - Bass
Andy Edwards - Drums
Declan Burke - Vocals, Guitar
John Mitchell - Guitar
Zitat:Zwei Jahre sind vergangen seit „Milliontown“ dem Debüt von FROST, der Allstar-Progband um den erfolgreichen Hitproduzenten Jem Godfrey. Zusätzlich zu John Jowitt [IQ, JADIS, Ex-ARENA], Andy Edwards [IQ] und John Mitchell [ARENA, IT BITES, KINO] hat man sich mit Declan Burke die Dienste eines absoluten Ausnahmesängers und -gitarristen sichern können und das macht „Experiments In Mass Appeal“ zu einem Volltreffer.(Quelle: metalnews.de)
Los geht es mit dem achtminütigen Titeltrack, der gleich alle Stärken der neuen FROST auf den Punkt bringt. Den Song zeichnet ein dynamisches Wechselspiel von sanft hingetupften Piano-Passagen und aufbrausenden, mit unglaublichen Melodien versehenen Prog-Abfahrten aus. Auch die Variabilität des neuen Mannes am Mikro wird direkt perfekt auf den Punkt gebracht. Ob zerbrechlich gehauchte oder energische und mit voller Inbrunst vorgetragene Zeilen, der Mann beherrscht alles perfekt. Bei dem nachfolgenden „Welcome To Nowhere“ kann man dasselbe Grundschema ausmachen, was das Spiel mit den Laut / Leise-Passagen angeht. Das Ganze gipfelt in einem berauschenden mit reichlich Pop-Appeal ausgestatteten Refrain und klingt wie eine Mischung aus VAST und OSI. „Pocket Sun“ bringt eine weitere großartige Band ins Spiel, die man auf der gesamten Platte immer wieder auszumachen glaubt: MUSE. Denkt man sich mal Burkes Stimme weg und ersetzt diese durch den charakteristischen Falsett-Gesang von Matthew Bellamy, dann könnte hier durchaus auch die kommerziell weitaus erfolgreichere Band von der Insel am Start sein. Herzzerreißend geht es mit „Saline“ weiter, denn FROST zaubern eine wunderschöne, mit reichlich zuckersüßen Streichern versehene Ballade hervor, die einen ganz melancholisch und ergriffen zurücklässt. Bevor die Gefühlsduseligkeit Überhand nimmt, kehrt dann mit „Dear Dead Eyes“ wieder der MUSE meets VAST-Vibe ein. Erstaunlich ist es, wie es FROST mühelos gelingt, zwischen sämtlichen Stimmungen zu wechseln und so das Spannungslevel auf dem ganzen Album sehr hoch zu halten. Aber es gibt auf „Experiments In Mass Appeal“ überhaupt sehr viel zu entdecken: wunderschöne Melodien en masse, vertrackte, anspruchsvolle Passagen und ausgefeilt arrangierte Kompositionen, die den Hörer ein ums andere Mal geplättet zurücklassen. Wie bei Prog-Platten oftmals üblich, kommt es dann beim großen Finale noch mal knüppeldick, in Form des fast 16-minütigen und äußerst vielschichtigen „Wonderland“. Wenn es auch mit dem Opener und Titelsong nicht ganz mithalten kann, ist es dennoch ein würdiger Abschluss einer großartigen Platte.
Das, was zunächst wie eine Retortenband eines Hitproduzenten aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinhören ganz schnell als funkelnder Juwel in der großen, weiten Musiklandschaft. Jeder, der sich für die bereits erwähnten Kapellen VAST, MUSE oder OSI erwärmen kann, ist definitiv gut beraten, hier mal ein Ohr zu riskieren.
Persönlicher Nachtrag:
Die Platte ist wohl ziemlich poppig geraten, aber gleichzeitig aufgrund der fast völlig fehlenden Songstrukturen derart sperrig, dass sie mir wieder richtig gut gefällt. Man darf nur keine Instrumentalorgien erwarten, dann könnte das Album interessant sein
Meine Wertung: 9.0/10
HumusMeter: never ever
Hörbeispiele + Info:
http://www.frostmusic.net/myspace.html
SATAN WORSHIPPING DOOM