PunkZERO schrieb:im uebrigen:

11:14 kann ich jedem empfehlen...sehr empfehlenswerter Film

necrosmurf schrieb:

PunkZERO schrieb:im uebrigen:

11:14 kann ich jedem empfehlen...sehr empfehlenswerter Film

faellt der auf DVD auch so dunkel aus, dass man muehe hat irgendwelche details zu erkennen? das hatte mich bei dem film bisher ziemlich genervt, obwohl es bezueglich handlung und erzaehlweise echt nix zu meckern gibt.

Deranged schrieb:HAUS DER 1000 LEICHEN

Zitat:Mit „Il Pistolero dell’Ave Maria“ hat Ferdinando Baldi einen ausgezeichneten und nahezu unbekannten Western abgeliefert, der sich klar von der Masse der diversen Djangoklone absetzen kann. Auch die Schauspieler gehoerten zu diesem Zeitpunkt nicht zur A-Liga und bis auf Pietro Martellanza und Piero Lulli, die aber auch nur von Genreexperten identifiziert werden koennen, treten hier frische und unverbrauchte Gesichter auf. Dazu gesellt sich dann auch noch eine ansprechende Geschichte, die das Bild abrunden kann.

Es beginnt genretypisch: Ein Fremder reitet durch eine Wuestenlandschaft, wo er von einigen fiesen Typen verfolgt wird. Mit einem Trick kann er sie jedoch ueberlisten und sich seiner Verfolger entledigen. Bald darauf trifft er auf einen Mann, der ihm Rast gewaehrt. Anhand eines Kleidungsstueckes erkennt der Fremde seinen Gastgeber: Es sind Rafael (Pietro Martellanza) und Sebastian (Leonard Mann), zwei Jugendfreunde, die ein gemeinsames Schicksal teilen. In einer Rueckblende erfaehrt der Zuschauer, wie Sebastians Mutter Anna ihren Mann hat umbringen lassen und mit ihrem Liebhaber zusammenzog. Isabel, die Schwester von Sebastian, hat alles beobachten koennen und um sie zum Schweigen zu bringen wurde sie zwangsverheiratet, waehrend ihr Bruder fliehen konnte. Rafael, der von Isabel die Geschichte erzaehlt bekommen hatte, hat sich daraufhin auf den Weg gemacht ihren Bruder zu suchen und wurde von den Maennern von Anna verfolgt, die er in der Eingangssequenz beseitigen konnte. Gemeinsam machen sich nun die wiedervereinigten Freunde auf den Weg den Tod zu raechen und die Schwester zu befreien...

Schon zu Beginn faellt das hohe Erzaehltempo auf, welches der Film vorlegt. Eine wirkliche Verschnaufpause gibt es nicht, denn nahezu jede Szene ist von Bedeutung. Dies ist mit ein Grund, warum keine wirkliche Langweile aufkommt, da eigentlich immer etwas passiert. Daran nicht ganz unschuldig ist die Story des Films, welche sich erst durch die geschickt gesetzten Rueckblenden entwickelt und dem Zuschauer eine klassische Familientragoedie praesentiert, die mit Intrigen und Rachegeluesten gespickt ist und in ihrem Verlauf fuer kleinere ueberraschungen sorgt. Dadurch steigt die Spannungskurve weiter an, bis es zu dem offensichtlichen Finale kommt. Dazwischen gesellen sich natuerlich die obligatorischen Kneipenschlaegereien, schoene Frauen und einige Foltereinlagen, in denen gezeigt wird, wie die Landbevoelkerung von den Grossgrundbesitzern ausgepeitscht wird. Sicherlich haut das alles den geneigten Genrekenner nicht aus den Latschen, doch die Praesentationsweise habe ich so noch nicht gesehen. Es wird viel Wert auf Authentizitaet gelegt und das Produktionsdesign hat hier wirklich sehr gute Arbeit abgeliefert. Es wechseln sich diverse Aussen- und Innendrehs ab und typische Westernsets wie Geisterstaedte und andere schaebige Kaffs gibt es hier nicht. Ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt ist die Hacienda von Anna, welche hochwertig ausgestattet wurde und dadurch dem Film einen teureren Look verschafft. Hier wird besonders die Kluft zwischen Arm und Reich betont. Beispielhaft ist da sicherlich die gut fotografierte Tanzszene in der Mitte des Filmes oder auch die Kutschfahrt von Anna durch die Stadt. Neben der leichten Sozialkritik bietet der Film natuerlich auch gute Actionpassagen, welche sich durch einen flotten Schnitt auszeichnen und auch eine gewisse Haerte bieten. Der staerkste Kritikpunkt bei dem Film ist seine zu kurze Laufzeit, wodurch einige Szenen viel zu abrupt beendet werden und so den Filmfluss doch stoeren. Nichtsdestotrotz ueberwiegen hier ganz klar die positiven Aspekte.

Bei den Schauspielern herrscht gewohntes Niveau. Die Leistungen sind durchweg befriedigend und die Rollen werden glaubhaft verkoerpert. Auch hier kann sich der Film von vielen anderen Vertretern seiner Art abheben, auch wenn die Klasse eines Tomas Milian oder Lee van Cleef sicherlich nicht erreicht wird von den Protagonisten. Fuer Leonard Mann war dieser Film jedenfalls ein gelungenes Debut und man kann ihn dann nicht nur in spaeteren Genreproduktionen sehen. Gut ergaenzt wird er durch Pietro Martellanza. Etwas blass wirken die Boesewichte, welche teilweise noch zu sympathisch wirken. Dies sind aber nur Kleinigkeiten und treten nicht zu sehr ins Gewicht.
Sehr schoen dagegen ist die Kameraarbeit von Mario Montouri, der durch schnelle Brennweitenwechsel, Fahrten und weiteren Ideen, wie z.B. die auf der Kutsche installierte Kamera, fuer Dynamik sorgt und dabei trotzdem nicht den Sinn fuers Detail verliert und zwischendurch auch einige grossformatige Landschaftsaufnahmen einstreut. Auch wenn ich den abrupten Schnitt vorhin kritisiert habe, so muss ich Eugenio Alabiso fuer einige sehr gelungene Montagen loben. Hier fallen mir insbesondere die Szenen ein, in denen Sebastian die Kirchenglocke erblickt und dabei an die verhaengnisvolle Nacht aus seiner Jugend erinnert wird.
Abgerundet wird der positive Eindruck durch Roberto Pregadios Score, der zu jedem Zeitpunkt den richtigen Ton trifft. Dabei wird viel Wert auf Abwechslung gelegt, denn neben der typischen orchestralen Musik gibt es z.B. auch suedlaendische Gitarrenmusik, die die gezeigten Bilder je nach Bedarf gekonnt untermalt. Einige dieser Musikstuecke entwickeln sich zu echten Ohrwuermern und scheinen auch in anderen Filmen verwendet worden sein oder sie stammen aus anderen Filmen, denn teilweise hatte ich persoenlich ein Déjà-vu Erlebnis.

„Seine Kugeln pfeifen das Todeslied“ ist zweifelsohne eine wahre Perle des Genre, die durch eine intelligente und spannende Story ueberzeugen kann und dabei trotzdem gewohnte Westernmotive bietet. Kleinere Abzuege gibt es nur bei der technischen Umsetzung und den Schauspielern. Nichtsdestotrotz kann der geneigte Westerfan ohne grosses Zoegern zugreifen. 8/10 Punkte

Lord-Icon schrieb:/bann PunkZERO

PunkZERO schrieb:also ich fand den gut ^^