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[REVIEW] Meshuggah - obZen
#1
[Bild: mesh_obzen.jpg]


Genre: Neo-Prog-Thrash Smile



Tracklist:

1. Combustion
2. Electric Red
3. Bleed
4. Lethargica
5. Obzen
6. This Spiteful Snake
7. Pineal Gland Optics
8. Pravus
9. Dancers to a Discordant System

Gesamtspielzeit: 52:22


Zitat:Die Polyrhythmikakrobaten MESHUGGAH sind mit einem neuen Langeisen am Start und zeigen sich im Gegensatz zu frueheren Taten musikalisch variabler, feiner und auch moderner als zuvor. Waren besonders die letzten zwei Alben meiner Ansicht nach eher Durchschnittsware, zeigen die Rhythmusliebhaber mit "ObZen" endlich wieder richtig Zaehne und beweisen, dass sie es besser koennen.

Gleich der Opener "Combustion" toent fuer MESHUGGAH-Verhaeltnisse erstaunlich flott und zerlegt einem erstmal ordentlich die Kauleiste. Sofort faellt auf, dass die Herren fuer dieses Album einen wahrhaft saftig geilen Sound zurechtgezimmert haben. Die Gitarren saegen einem die Kehle durch, der Bass roehrt arschgeil (es lebe die Gleichberechtigung!!!) und jeder Anschlag auf den Drums ist wie ein Peitschenhieb direkt ins Gesicht. Absolut erste Sahne!

Im Laufe des Albums lassen es sich die Schweden natuerlich nicht nehmen zu zeigen, wer in Sachen Polyrhythmik das Sagen hat. Zwar wird hier nicht unbedingt Neuland betreten, aber die ausgefeilten Parts sind wirklich gekonnt und braten einem mit zunehmender Spieldauer nachhaltig die Hirnrinde weich.

Vermutlich wird jeder, der auf diese Art Musik steht, andere Highlights fuer sich auf dem Album finden, ich persoenlich moechte jedoch besonders das aufeinander folgende Dreiergespann "Bleed", "Lethargica" und den Titeltrack "ObZen" hervorheben. Waehrend "Bleed" mit seiner Galopp-Bassdrum zunaechst ein wenig nach FEAR FACTORY toent, dabei aber trotzdem wunderbar verspielt wirkt, entwickelt sich der Track zu einer wahrhaft abgefahrenen Hackorgie erster Gueteklasse.

"Lethargica" ueberzeugt anfangs mit fies klingenden Einzeltoenen, denen man die mitbratenden Bassseiten so richtig schoen anhoert. Der Track robbt sich (im positiven Sinne) relativ schwerfaellig hin zum Mittelteil, der mit einer Art Ruhe vor dem Sturm den wohl besten Part des Albums einleitet. Absolut grandios, wir intensiv das folgende Riff alles entzwei spaltet. Ein derb fieser, fast schleppender Gitarrenpart zermahlt einem einfach nur noch das Hirn zu Mus. Saugeil.

Auch der Titeltrack fegt mit absolut heftigen Hack-und-ab-Riffs durch die Bude und zeigt einmal mehr das feine Haendchen der Truppe fuer brettharte Gitarrenarrangements. Dieser Umstand ist im Grunde auf dem gesamten Album praesent und es ist schon ein wenig erstaunlich, wie kompromisslos und auch eigensinnig MESHUGGAH diesbezueglich voranschreiten.

Am Ende der Scheibe gibt es dann noch den neuneinhalbminuetigen Gnadenstoss "Dancers To A Discordant System" zu vermelden, der "ObZen" vollmundig abrundet und dem Hoerer endlich wieder die Gelegenheit gibt, nach Luft zu schnappen. Natuerlich haelt dieser Zustand nicht lange an, denn "ObZen" noetigt einen dazu, es immer wieder aufs Neue im Player rotieren zu lassen. Zumindest geht es mir so.

Ich kann nicht genau definieren, warum dieses Album so eine enorme Anziehungskraft ausloest. Ob es die wuchtige Gewalt der Musik an sich ist oder einfach nur die Klasse der meisten Riffs ist im Prinzip eigentlich auch voellig egal, denn mit dem Drang es nochmal und nochmal hoeren zu wollen, ist der Sinn bereits erfuellt.

Einen Kritikpunkt, der nicht zu unterschlagen ist, muss am Ende aber doch noch ganz klar erlaeutert werden. Zwar werden kompromisslose Anhaenger der Band folgende Zeilen natuerlich ganz anders sehen und auch Metalcore-Hoerer (ja, ihr habt richtig gelesen) werden sich nicht daran stoeren, aber der Gesang auf "ObZen" laesst an einigen Stellen doch etwas zu wuenschen uebrig. aeusserst einsilbrig und eintoenig schreit Saenger Jens Kidman saemtliche Track regelrecht zu und unterbindet hier und da ein noch besseres Wirken und letztendlich einwandfreies Gelingen der Lieder.

Manchmal haette schlicht und einfach die Tonlage der Stimme variiert werden muessen, anstatt von vorne bis hinten alles in derselben Art in Grund und Boden zu schreien. So gut die Songs musikalisch auch sind, so durchschnittlich ist die Gesangsleistung, die im uebrigen absolut austauschbar ist mit einem Grossteil angesagter Metalcore-Saenger. Ansonsten gibt es natuerlich gluecklicherweise keine wirklichen Parallelen zu dieser Musikrichtung.

Haetten MESHUGGAH, bzw. Kidman gesanglich etwas variabler und differenzierter gearbeitet (damit meine ich uebrigens nicht Clean-Gesaenge, sondern einfach mehr Leben im Ausdruck) und das Monotone unterbunden, haetten wir hier vielleicht einen Albumkandidaten gehabt, der am Ende des Jahres um die oberen Platzierungen mitschubsen koennte. Trotzdem bleibt "ObZen" ein feines Stueck Musik, das man sich immer wieder genussvoll reinpfeifen kann.

quelle: metal.de


Persoenlicher Nachtrag: Ich stimme dem Review groesstenteils zu, empfinde den Gesang jedoch nicht als stoerend. Zwar ist er wirklich etwas eintoenig, was meiner Meinung nach jedoch den ueberaus positiven Gesamteindruck nciht truebt.

9/10
[Bild: card.png]
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#2
PunkZERO schrieb:Die Polyrhythmikakrobaten MESHUGGAH sind mit einem neuen Langeisen am Start und zeigen sich im Gegensatz zu frueheren Taten musikalisch variabler, feiner und auch moderner als zuvor. Waren besonders die letzten zwei Alben meiner Ansicht nach eher Durchschnittsware, zeigen die Rhythmusliebhaber mit "ObZen" endlich wieder richtig Zaehne und beweisen, dass sie es besser koennen.

na wo kommt den die Guelle her?

obZen ist ein back-to-the-roots album, also eben NICHT moderner. und eben NICHT musikalisch variabler.

catch 33 war wesentlich experimenteller in seiner musikalischen ausgestaltung und hatte fuer meshuggah einige neue elemente:
- drums nur aus dem drumcomputer
- lange ruhige atmosphaeren parts
- konzeptplatte, die eine einheit bildet, einzelne trackmarken wurden nur aus hoererfreundlichkeit eingefuehrt
- platte wurde komplett am computer zusammengeschnitten und geschoben
- mit der instrumentierung war auch noch was, hab ich aber vergessen

wie kommt er auf catch 33=durchschnittsware? es hat doch die haelfte der fans gejammert, das es jetzt zu abgedreht geworden ist und in die empfehlungen der groesseren metal-zines kam die scheibe auch nicht rein, weil sie eben zu abgefahren war. (legacy: bewertung 15 punkte - keine empfehlung, keine erwaehnung in den charts)

also von dem schmarn abgesehen, ist obZen fuer mich ein wunderbares neues meschuggah album, das die thrash elemente wieder mehr betont und zu ziemlich normalen songstrukturen zurueckfindet. die mucke ist zwar einfacher als auf I und catch 33, aber dafuer schneller und aggressiver und damit halten sich die veraenderungen die wage.

geile scheibe

9,5/10
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#3
myhomeismycastle schrieb:
PunkZERO schrieb:Die Polyrhythmikakrobaten MESHUGGAH sind mit einem neuen Langeisen am Start und zeigen sich im Gegensatz zu frueheren Taten musikalisch variabler, feiner und auch moderner als zuvor. Waren besonders die letzten zwei Alben meiner Ansicht nach eher Durchschnittsware, zeigen die Rhythmusliebhaber mit "ObZen" endlich wieder richtig Zaehne und beweisen, dass sie es besser koennen.

na wo kommt den die Guelle her?



wie kommt er auf catch 33=durchschnittsware?

also von dem schmarn abgesehen




Zitat:
quelle: metal.de



Wie gesagt: auch ich stimme dem Review nicht in allen Punkten zu.....hab ja auhc 9 statt 8 Punkten gegeben
[Bild: card.png]
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#4
da spricht halt der Meshuggah experte Smile
[align=center][Bild: elfwl3l.jpg]
"Make the most of the Indian hemp seed, and sow it everywhere!"
George Washington


[size=x-small]Musik ist einfach viel zu wundervoll, um sich nur auf ein Genre zu beschr
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#5
...war ja nur ne rhetorisch-polemische frage Pfeif

ich meinte damit: wie hat der schreiber sich das wohl zusammengereimt/aus den fingern gesaugt?

hoffe du fuehltest dich nicht angegriffen PunkZERO Prost
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#6
Mir gefaellt nur eines an dem Album nicht...und das ist leider der Sound, der fuer meine Ohren mehr als unterdurchschnittlich ist -> Album daher bei mir durchgefallen

Zuim Glueck habe ich von Meshuggah mit Chaosphere und DEI schon 2 Hammeralben, reicht also.
SATAN WORSHIPPING DOOM
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#7
myhomeismycastle schrieb:hoffe du fuehltest dich nicht angegriffen PunkZERO Prost


Iwo....ueberhaupt net. Ich stimme lediglich mit der Meinung ueber die Musik ueberein....was der ueber die Band labert ist Muell Uthumb


@padrak: So schlecht ist der Sound doch gar net.......nehm mal die neue HAte Eternal...DAS ist mieser Sound Unsure
[Bild: card.png]
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#8
Stimmt auch wieder, aber der von Meshuggah ist (fuer mich) immer noch nicht gut genug.
SATAN WORSHIPPING DOOM
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#9
Umfangreiches Posting von User "petzen" (aus einem geloeschten Thread) dazu:

Zitat:Meshuggah polarisieren. Viele behaupten das es einfach nur Krach ist der immer gleich klingt, andere loben sie in dem Himmel.

3 Jahre ist es nun her das die verrueckten Schweden das letzte richtige Album raus gebracht haben, dieses Jahr brachten sie jetzt den Brocken obZen raus. Nach dem ich mich bei Catch 33 auch in diese Band verguckt hatte musste ich diese Platte natuerlich haben. Los gehts mit  Combustion erst gar nicht so schnell dann gehts aber wieder richtig ab. Und so bleibt es auch im Song, schnell, langsam, schnell, langsam, Hoehepunkt. Wie immer mit schoen fiesem Gitarrensound. Sehr schoen bohrend fuehlt sich dann Bleed an, schepperndes aber praezises Schlagzeug und die Gitarren treiben sich gegenseitig. Mathematische Riffs und immer wieder gerne eingestreut: die  jazzige Sologitarre. Hat was. Hat definitiv was. Textlich legt sich das ganze sozialkritisch und  philosophisch an.

Das Album ist nicht leicht zu verdauen und nicht fuer jeden was. Jedoch ist es wirklich gute, komplexe Musik. Jeder dem Meshuggah bisher  gefallen haben sollte mal reinhoeren, die denen Meshuggah nie zugesagt hat muessen das nicht.

8/10
SATAN WORSHIPPING DOOM
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#10
Dankeschoen.
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