28.01.2010, 08:16
Backstage, München 14.01.2010
So, da waren sie also wieder einmal, die Herren von Kataklysm. Nach gut einem Jahr beehrt die kanadische Abrisstruppe um Frontwürfel Maurizio Iacono die Landeshauptstadt wieder einmal, wieder im Backstage und wieder mit Belphegor zur Unterstützung. Lauter bewährte Zutaten also, da kann ja eigentlich gar nichts schief gehen...
Allerdings waren die bösen Buben um Hell-Muth nicht die einzige Truppe im Vorprogramm der Canacs, die wie so oft recht undankbare Aufgabe des Openers bestritt die belgische Deathcore-Truppe Resistance. Vor fast leerer Halle war es für die Jungs recht schwierig, das Stimmungslevel auf ein einigermaßen brauchbares Niveau zu bekommen. Mehr als 30, 40 unentwegte Besucher hat es während dieses Auftrittes nicht vor die Bühne gezogen und nur ein kleiner Bruchteil davon zeigte auch Bewegung, die zur Musik passte. Zwar ließ sich die Band davon nicht merklich beeinflussen und zockte ihr Set recht solide herunter, aber mehr als drei oder vier geschüttelte Häupter waren nicht auszumachen. Dazu war der Deathcore der Belgier aber auch eine Spur zu unauffällig; nicht wirklich schlecht und ohne große Fehler dargeboten, aber irgendwie auch 08/15-Ware, die man zur Zeit an jeder Ecke zu hören bekommt. Nein, so richtig gelungen war die Wahl des Openers meiner Ansicht nach nicht.
Dafür gab es mit den Selbstmordengeln einen Quantensprung in Sachen musikalischer Durchschlagskraft. Ebenso wie die erste Band weit davon entfernt, besonders originell zu klingen, kam der Thrash der Hellenen bei der Zuhörerschaft um Welten besser an als der moderne Krach von Resistance. Dazu kam, dass die Band sehr authentisch auf der Bühne agierte, das Publikum mit in den Gig einbezog und eine deutlich spürbare Spielfreude ausstrahlte. Natürlich war die gestiegene Anzahl an Gästen im Werk der Stimmung ebenfalls förderlich, aber den Hauptteil des Erfolges hatte die Band selbst zu verantworten. Die Songauswahl konzentrierte sich hauptsächlich auf Material vom aktuellen Album Sanctify The Darkness ("Bloodthirsty", "The Pestilence Of Saint", "...Lies"), aber das ist ja auch verständlich, wenn man sein neues Album präsentieren will. Definitiv eine gute Live-Band und eine gelungene Unterstützung für Kataklysm.
Was ich von der dritten Kapelle nicht behaupten kann. Darkest Hour taten sich vornehmlich durch das in meinen Auge ziemlich kasperlhafte Herumturnen des Frontschlackses und eine recht monotone musikalische Darbietung hervor. Metalcore, wie man ihn dauernd zu hören bekommt, recht uneigenständig und ohne eigenes Gesicht. Das sah wohl auch ein Großteil des Publikums so, denn das Stimmungsbarometer fiel im Vergleich zu den Suicidal Angels doch um einige Stufen. Natürlich gab es auch Leute, denen der Auftritt gefiel, aber wirkliche Begeisterung seitens der Fans sieht anders aus. Nein, kein Highlight des Abends...
Immerhin konnte es dann mit Belphegor ja nur besser werden. Wurde es auch, aber nicht in dem Maße, wie ich es eigentlich erwartet hatte. Ich bin zwar kein allzu großer Fan der Österreicher, konnte aber bisher nicht umhin, ihnen solide bis gute Live-Fähigkeiten konstatieren zu müssen. Heute Abend aber taten sie sich schwer, das Publikum auf ihre Seite zu bekommen. Gut, das lag mit Sicherheit auch daran, dass sie noch unter dem von der Vorgänger-Combo verursachten Tief zu kämpfen hatten, aber trotzdem wirkte der Gig von Belphegor irgendwie hüftsteif auf mich. Ja, solide schon und mit einer Setlist ausgestattet, die keine großen Wünsche offen ließ, aber auch nicht wirklich herausragend. Nun, zumindest die Fans der Band hatten ihren Spaß und der Rest freute sich auf den Headliner.
Der dann nach einer gefühlten halben Stunde Pause auch endlich die Bühne betrat. Ja, und Kataklysm war der erwartet würdige Headliner des Abends, daran ließ weder die Reaktion des Publikums noch der Sound, der da erschallte, den geringsten Zweifel. Bestens aufgelegt und immer mit der Menge interagierend, bot die Band ein Potpourri an Hits von den letzten vier Alben, die Frühwerke außen vor lassend. Störte aber keinen, denn auch auf diesen vier Scheiben gibt es genug hochklassiges Material für einen gelungenen Konzertabend. Der Sound war gut, die Menge tobte, die Band war spielfreudig und die Songauswahl gelungen, alles im grünen Bereich also. Vielleicht nicht ganz so überragend wie beim Metalfest 2008 an gleicher Stelle, aber dennoch einfach sehr gut. So verließen nach den Zugaben dann auch mehrheitlich gut gelaunte Konzertgäste das Backstage, welches an diesem Abend zwar gut gefüllt, aber nicht ganz ausverkauft gewesen ist.
Bleibt im Endeffekt also der Rückblick auf einen Konzertabend, der zwar etwas schleppend in Fahrt kam, aber dann umso überzeugender endete. Kataklysm sind live halt einfach eine Macht...
Setlists wie immer ohne Gewähr.
Setlist Suicidal Angels:
Bloodthirsty
The Pestilence of Saints
Inquisition
...Lies
Apokathilosis
Setlist Belphegor:
Bleeding Salvation
Stigma Diabolicum
Belphegor - Hell's Ambassador
Reichswehr In Blood
Veneratio Diaboli - I Am Sin
Lucifer Incestus
Justine: Soaked In Blood
Bondage Goat Zombie
Setlist Kataklysm:
Like Angels Weeping (The Dark)
Manipulator Of Souls
Prevail
As I Slither
It Turns To Rust
Il Diavolo In Me
Centuries Beneath The Dark Waters
Ambassador Of Pain
The Vultures Are Watching
Blood On The Swans
Crippled And Broken
Bound In Chains
Let Them Burn
The Resurrected
Blood In Heaven
In Shadows And Dust
Road To Devastation
So, da waren sie also wieder einmal, die Herren von Kataklysm. Nach gut einem Jahr beehrt die kanadische Abrisstruppe um Frontwürfel Maurizio Iacono die Landeshauptstadt wieder einmal, wieder im Backstage und wieder mit Belphegor zur Unterstützung. Lauter bewährte Zutaten also, da kann ja eigentlich gar nichts schief gehen...
Allerdings waren die bösen Buben um Hell-Muth nicht die einzige Truppe im Vorprogramm der Canacs, die wie so oft recht undankbare Aufgabe des Openers bestritt die belgische Deathcore-Truppe Resistance. Vor fast leerer Halle war es für die Jungs recht schwierig, das Stimmungslevel auf ein einigermaßen brauchbares Niveau zu bekommen. Mehr als 30, 40 unentwegte Besucher hat es während dieses Auftrittes nicht vor die Bühne gezogen und nur ein kleiner Bruchteil davon zeigte auch Bewegung, die zur Musik passte. Zwar ließ sich die Band davon nicht merklich beeinflussen und zockte ihr Set recht solide herunter, aber mehr als drei oder vier geschüttelte Häupter waren nicht auszumachen. Dazu war der Deathcore der Belgier aber auch eine Spur zu unauffällig; nicht wirklich schlecht und ohne große Fehler dargeboten, aber irgendwie auch 08/15-Ware, die man zur Zeit an jeder Ecke zu hören bekommt. Nein, so richtig gelungen war die Wahl des Openers meiner Ansicht nach nicht.
Dafür gab es mit den Selbstmordengeln einen Quantensprung in Sachen musikalischer Durchschlagskraft. Ebenso wie die erste Band weit davon entfernt, besonders originell zu klingen, kam der Thrash der Hellenen bei der Zuhörerschaft um Welten besser an als der moderne Krach von Resistance. Dazu kam, dass die Band sehr authentisch auf der Bühne agierte, das Publikum mit in den Gig einbezog und eine deutlich spürbare Spielfreude ausstrahlte. Natürlich war die gestiegene Anzahl an Gästen im Werk der Stimmung ebenfalls förderlich, aber den Hauptteil des Erfolges hatte die Band selbst zu verantworten. Die Songauswahl konzentrierte sich hauptsächlich auf Material vom aktuellen Album Sanctify The Darkness ("Bloodthirsty", "The Pestilence Of Saint", "...Lies"), aber das ist ja auch verständlich, wenn man sein neues Album präsentieren will. Definitiv eine gute Live-Band und eine gelungene Unterstützung für Kataklysm.
Was ich von der dritten Kapelle nicht behaupten kann. Darkest Hour taten sich vornehmlich durch das in meinen Auge ziemlich kasperlhafte Herumturnen des Frontschlackses und eine recht monotone musikalische Darbietung hervor. Metalcore, wie man ihn dauernd zu hören bekommt, recht uneigenständig und ohne eigenes Gesicht. Das sah wohl auch ein Großteil des Publikums so, denn das Stimmungsbarometer fiel im Vergleich zu den Suicidal Angels doch um einige Stufen. Natürlich gab es auch Leute, denen der Auftritt gefiel, aber wirkliche Begeisterung seitens der Fans sieht anders aus. Nein, kein Highlight des Abends...
Immerhin konnte es dann mit Belphegor ja nur besser werden. Wurde es auch, aber nicht in dem Maße, wie ich es eigentlich erwartet hatte. Ich bin zwar kein allzu großer Fan der Österreicher, konnte aber bisher nicht umhin, ihnen solide bis gute Live-Fähigkeiten konstatieren zu müssen. Heute Abend aber taten sie sich schwer, das Publikum auf ihre Seite zu bekommen. Gut, das lag mit Sicherheit auch daran, dass sie noch unter dem von der Vorgänger-Combo verursachten Tief zu kämpfen hatten, aber trotzdem wirkte der Gig von Belphegor irgendwie hüftsteif auf mich. Ja, solide schon und mit einer Setlist ausgestattet, die keine großen Wünsche offen ließ, aber auch nicht wirklich herausragend. Nun, zumindest die Fans der Band hatten ihren Spaß und der Rest freute sich auf den Headliner.
Der dann nach einer gefühlten halben Stunde Pause auch endlich die Bühne betrat. Ja, und Kataklysm war der erwartet würdige Headliner des Abends, daran ließ weder die Reaktion des Publikums noch der Sound, der da erschallte, den geringsten Zweifel. Bestens aufgelegt und immer mit der Menge interagierend, bot die Band ein Potpourri an Hits von den letzten vier Alben, die Frühwerke außen vor lassend. Störte aber keinen, denn auch auf diesen vier Scheiben gibt es genug hochklassiges Material für einen gelungenen Konzertabend. Der Sound war gut, die Menge tobte, die Band war spielfreudig und die Songauswahl gelungen, alles im grünen Bereich also. Vielleicht nicht ganz so überragend wie beim Metalfest 2008 an gleicher Stelle, aber dennoch einfach sehr gut. So verließen nach den Zugaben dann auch mehrheitlich gut gelaunte Konzertgäste das Backstage, welches an diesem Abend zwar gut gefüllt, aber nicht ganz ausverkauft gewesen ist.
Bleibt im Endeffekt also der Rückblick auf einen Konzertabend, der zwar etwas schleppend in Fahrt kam, aber dann umso überzeugender endete. Kataklysm sind live halt einfach eine Macht...
Setlists wie immer ohne Gewähr.
Setlist Suicidal Angels:
Bloodthirsty
The Pestilence of Saints
Inquisition
...Lies
Apokathilosis
Setlist Belphegor:
Bleeding Salvation
Stigma Diabolicum
Belphegor - Hell's Ambassador
Reichswehr In Blood
Veneratio Diaboli - I Am Sin
Lucifer Incestus
Justine: Soaked In Blood
Bondage Goat Zombie
Setlist Kataklysm:
Like Angels Weeping (The Dark)
Manipulator Of Souls
Prevail
As I Slither
It Turns To Rust
Il Diavolo In Me
Centuries Beneath The Dark Waters
Ambassador Of Pain
The Vultures Are Watching
Blood On The Swans
Crippled And Broken
Bound In Chains
Let Them Burn
The Resurrected
Blood In Heaven
In Shadows And Dust
Road To Devastation
*grunz*