08.03.2008, 09:18
Desolation ist ja ueberbordend bejubelt worden, ich fands nett 8/10
aber wenn sie jetzt vom Stilmischmasch abkommen und aus ihrem - ich nenns mal Brutal Metalcore - weiter zum Death Metal wandern, dann wirds doch nur noch langweilig, oder?
Zitat:Schlicht und einfach mit „Desolation“ ist Album Nummer 3 (inklusive einer Eigenproduktion) der englischen Extremisten Burning Skies betitelt. Der Name ist Programm? Er ist es. Hier brennt die Luft, hier schwingt der Hammer der Zerstoerung – und zwar mit Stil. Kein ultrastumpfes Gekloppe, sondern millimetergenau kanalisierte Wut, entsprechend tight gespielt und andererseits auch frei von ueberfluessigem Gefrickel. Perfekt in Szene gesetzt im deutschen Rape of Harmonies Studio, modern-krachend aber nicht zu stylish, eine bessere Produktion haette man „Desolation“ nicht wuenschen koennen. Burning Skies gehoeren zum Brachialsten was die Metalcore-Hybris hervorgebracht hat, wenn gleich man auch nur grenzwertig ueberhaupt in diese Schublade gehoert. Hardcore ist ein nur subtil herauszuschmeckendes Gewuerz dieser Melange aus brachialem US-Death, schwedischen Gitarren, Thrash-Akzenten, monstroesen Mosh-Breakdowns und geschickt dosierten Melodielinien. Fronter Merv ist dafuer der ideale Schreihals, zumal er in der Lage ist, seine radikale Stimmbandakrobatik variabel zu halten. Der Wechsel aus Shouts, tiefen Growls, Schreiattacken und grindigem Gegurgel klingt furios, anders kann man das nicht beschreiben.„Desolation“ wartet dabei mit weitgehend bekannten Versatzstuecken auf, doch die Art der Arrangements spricht fuer eine gewisse Eigenstaendigkeit, die in diesem Sektor ein bekannt rares Gut ist. Schoen zu hoeren, wie sich etwa „Lurid Demolition“ bedrohlich langsam heranschleicht und dann derbe Thrashriffs mit Midtempo-Groove und Grindflair gekreuzt werden. Oder wie im knackigen „Bauer Power“ (haeh?) eine fast schon filigrane Melodie dem tobenden Sturm trotzt. Oder dass der Titelsong trotz massiver Anleihen an At The Gates doch nicht zum Plagiat verkommt, sondern auch ganz andere Facetten offenbart. Bauchmusik, bei der auch das konzentrierte Zuhoeren Spass macht.
Keine Frage, Burning Skies sind auf dem Weg nach oben und haben Unterstuetzung redlich verdient. Oder anders gesagt: Eines der seltenen in allen Belangen ueberzeugenden Dokumente brachialer Tonkunst der letzten Zeit.
aber wenn sie jetzt vom Stilmischmasch abkommen und aus ihrem - ich nenns mal Brutal Metalcore - weiter zum Death Metal wandern, dann wirds doch nur noch langweilig, oder?