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Infernal Poetry - Nervous System Checking (MCD)
#1
Infernal Poetry - Nervous System Checking (MCD)

Voe: Maerz 2008
Zeit: 13:26
Label: Hardebaran
Homepage: www.infernalpoetry.com

Schizo Death Metal? Mal wieder ein neuer Stil, der nur erfunden wurde, um eine Band besonders interessant zu machen? Nun, mag sein, trotzdem ist diese Stilbezeichnung passend wie die beruehmte Faust aufs Auge. Denn viel abgedrehter als die fuenf Italiener kann man Death Metal kaum machen, die Stimmung auf dieser MCD pendelt irgendwo zwischen Paranoia und Schizophrenie, die Namensgebung passt sowohl, was den Stil betrifft als auch, was den Bandnamen (hoellisch ist diese Art der Poesie auf jeden Fall) und den Namen der Scheibe angeht, denn wer dabei nicht zumindest ein wenig nervoes wird, ist entweder tot oder Beamter.
Die Stimmung auf dem Rundling ist eine Huerde, die erst einmal gemeistert werden will, denn als eingaengig kann man die Musik nicht bezeichnen. Ich habe ungefaehr drei Durchlaeufe gebraucht, bis ich so langsam etwas damit anfangen konnte (mein erster Eindruck war: "Was soll denn der Kram, davon wird man ja ganz hibbelig?!"). Aber wenn man erstmal die Anlaufschwierigkeiten ueberwunden hat, offenbart sich einem eine ganz eigene Welt, in die man vom Sound der Band gezogen wird. Hier hat man praktisch das klangliche aequivalent einer Irren... aeh... Nervenheilanstalt im Player rotieren, wobei jeder Song eine eigene kleine Gummizelle darstellt. Ja, es ist schraeg ohne Ende, aber es macht auch einen teuflischen Spass, sich diesem Klangerlebnis hinzugeben! Natuerlich ist das nicht alles todernst gemeint, man kann das Augenzwinkern, mit dem die Songs geschrieben und gespielt wurden, foermlich heraushoeren. Was mir ganz besonders gefaellt, ist die Tatsache, dass es die Combo geschafft hat, die Stuecke bei aller vorhandenen Vertracktheit und Abgefahrenheit als homogene Lieder an den Mann zu bringen, die nicht in kleine Einzelteile zerfallen, sondern bei denen auch waehrend der tonnenweise vorhandenen Breaks und Zwischenspielchen immer der rote Faden beibehalten wird. Technisch wurde das Konzept absolut hoerenswert umgesetzt, die CD klingt genauso, wie sie soll; aufgekratzt genug, um den Hoerer nervoes zu machen, aber nicht zu schneidend, um ihm mit der Zeit das Hoererlebnis zu vermiesen.
Ja, das ist mal eine ganz besondere Band, auf deren kommenden Longplayer Nervous System Failure ich schon ganz nervoes warte. So, jetzt wirds aber langsam Zeit, meine Medikamente einzunehmen; ich denke, Montag sind die blauen Pillen dran. Aber wo bin ich hier eigentlich? Und warum traegt der Elefant im Kuehlschrank eine Sonnenbrille, wo doch jedes Kind weiss, dass das Licht ausgeht, sobald man die Tuere schliesst? Ich will sofort wieder in meine Zelle! Pfleger? Pfleger?! PFLEGER!!!
*grunz*
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Infernal Poetry - Nervous System Checking (MCD) - von mshannes - 26.03.2008, 22:43

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