14.08.2008, 21:24
Zitat:Heckenschuetzen
Der Fall "Hasch"
von I.WAHN
Die wissenschaftliche Erkenntnis, dass der Konsum von Haschisch zu einer Verbesserung der Nachtsicht um 30% fuehrt, war eine Tatsache, die den Planungstaeben der Bundeswehr schon laengere Zeit die Denkfalten in die Stirn trieb. Schliesslich wurde ein geeignetes Anwendungsgebiet gefunden, Mittel aus dem Bundeshaushalt bewilligt und es kam zur Bildung einer streng geheimen Spezialeinheit:
Den Heckenschuetzen.
Schuetze GloeberBei dieser Einheit handelte es sich um speziell in Guerilla-Taktiken ausgebildete Maenner, deren Einsatzgebiet im Hinterland des Feindes liegen sollte. Da Haschisch aber neben der verbesserten Nachtsicht zu einer eher pazifistischen Haltung fuehrt, ergab sich die Notwendigkeit diese unerwuenschte Nebenwirkung durch ein anderes Mittel aufzuheben. Durch unzaehlige Experimente wurde schliesslich festgestellt, dass ganz einfacher Alkohol die gewuenschte Steigerung der Aggressivitaet mit sich bringt.
So wurde die Spezialeinheit schliesslich in der Rommel-Kaserne bei Koeln stationiert und waere auch sicherlich bis zum naechsten Krisenfall von der Bevoelkerung voellig unmbemerkt geblieben, wenn es nicht diese Verkettung von ungluecklichen Ereignissen gegeben haette die zu dem fuehrten, was heute im allgemeinen Sprachgebrauch nur noch als der "Fall Hasch" bekannt ist...
In der Nacht zum 7. Juli 1996 sollte Unteroffizier Planke eine Stube mit frisch rekrutierten Rekruten wecken die fuer einen Orientierungsmarsch ausgewaehlt worden waren, d.h. sie wurden mit voller Ausruestung irgendwo in der Pampa ausgesetzt und mussten dann gefaelligst alleine zurueck finden.
Wie es das Schicksal so wollte, hatte Planke am vorhergehenden Abend ausgiebig die aggressionsfoerdernde Wirkung des Alkohols getestet und taumelte deshalb mit einem Restalkoholpegel um 4 Promille durch die Gaenge der Rommel Kaserne. Da es im Grunde ziemlich unerheblich war welche Stube er nun weckte, waehlte er einfach einen Raum aus, riss die die Tuere auf und schrie:
"Alles Sprung auf Marsch Marsch! Das ist keine ue... ue.... uebung!
Volle Ausruestung, in 5 Minuten auf dem Kasernenhof! Uargh!!!"
Haette sich Unteroffizier Planke nicht in dieser Sekunde uebergeben muessen, dann waere ihm vielleicht das verklaerte Laecheln der Soldaten aufgefallen. Eventuell haette er sogar bemerkt, dass diese Soldaten - was nun doch eher ungewoehnlich war - aus einem speziellen Stahlschrank Praezisionsgewehre entnahmen und sich Handgranaten, Unmengen von Munition mit dem Aufdruck "NATO banned" sowie einige andere Dinge in ihre Taschen stopften...
Haette er nichts getrunken waere ihm warscheinlich auch aufgefallen, dass er sich in einem voellig falschen Fluegel der Rommel-Kaserne befand - aber so war er einfach nur froh in sein Bett kriechen und den Kopf noch fuer einige Stunden in einen Eimer stecken zu koennen. Mit den Worten "U... U.... Und wischt die Sauerei da weg!" verschwand er aus dem Zimmer.
Der Kraftfahrer Bradtke, der den geschlossenen Kastenwagen lenkte mit dem die Rekruten zum Ausgangspunkt ihres Orientierungsmarsches gefahren werden sollten, sagte spaeter vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestages aus, dass er sich ueber die Gewehre gewundert haette. Er aber da die Soldaten sofort in den Wagen stiegen keine weiteren Fragen gestellte habe. Nach wenigen Minuten erschien auch Feldwebel Stuermer, der den Rekruten die Instruktionen fuer den Orientierungsmarsch geben sollte, stieg auf den Beifahrersitz des Kastenwagens und befahl abzufahren, ohne einen Blick in den Laderaum zu werfen.
Durch einen Zufall fuehrte der Weg des Bundeswehr-Kastenwagens ueber die Ringe, einem Zentrum des Koelner Nachtlebens - aufgrund des vierspurigen Ausbaus und der vielen Disco-Girlies auf den Fusswegen um diese Uhrzeit die bevorzugte Stelle zur Austragung von Rennen des GTI-Clubs "Gib Gummi" Ehrenfeld (gegr. 1989) e.V. Der Automonteur Uwe Schmitz, 23, und Klaus Klawotzke, 19, Darmentlehrer im Schlachthof, schossen gerade mit 180 km/h durch die Koelner Innenstadt als der in Tarnfarben gestrichene Kastenwagen auf die Ringe einbog.
Weder Klaus Klawotzke der im Handschuhfach nach dem Rinderdickdarm wuehlte den er im Moment seines Sieges seinem Konkurrenten auf die Windschutzscheibe schleudern wollte, noch Uwe Schmitz der ein paar Discoschlampen laessig zuwinkte waehrend er mit der anderen Hand durch seinen Schnaeuzer strich, bemerkten den Wagen.
Bis zu der Sekunde in der sie sich in ihn hinein bohrten.
Klaus Klawotzke wurde mit dem Kopf im Handschuhfach aufgefunden, wo er offensichtlich in einem Rinderdickdarm erstickt war. Der Oberkoerper von Uwe Schmitz wurde auf Feldwebel Stuermer liegend gefunden. Sein Arm hatte einer der Discoschlampen die Frisur zerstoert, woraufhin diese einen hysterischen Anfall bekam und damit begann ihre Umgebung mit Traenengas einzunebeln. Uwes Kopf blieb zunaechst verschwunden.
In dem herrschenden Chaos bemerkte niemand wie aus der aufgesprungenen Ladeluke des auf der Seite liegenden Kastenwagens zwei Rauchgranaten geschleudert wurden, deren dichter Qualm sich mit den ueber die Strasse ziehenden Traenengasschwaden vermischte, und in dessen Schutz drei albern kichernde Gestalten die ueberreste des Kastenwagens verliessen um in verschiedene Richtungen davonzuschleichen...
... Am Unfallort zumindest bemerkte es niemand. Aus den Berichten der wenigen ueberlebenden Augenzeugen, war der erste der das Verschwinden der drei Gestalten bemerkte der Versicherungsvertreter Hermann Kaiser. Die Erkenntnis, dass hier etwas nicht stimmen konnte, ereilte ihn wenige Sekunden nachdem er einen Sex-Shop verliess und sein Kopf sich wie eine aus dem 10. Stock geworfene Wassermelone ueber Strasse und Schaufensterscheiben verteilte. Seine Hand klammerte sich immer noch um die braune Papiertuete mit dem kleinen, brummenden und mit Dornen besetzten Analvibrator der sich beim Aufprall auf den Boden eingeschaltet hatte.
Schuetze Koslowski grinste debil in sich hinein, nahm einen weiteren Zug von seinem Joint, und spuelte mit einem kraeftigen Schluck aus seinem Flachmann nach. Endlich war er im Einsatz, endlich hatte das jahrelange Kiffen und Saufen einen Sinn bekommen. Jetzt wuerde er es ihnen allen zeigen, dachte er, waehrend er vom Dach des Kaufhauses das er als Standort gewaehlt hatte Ziel nahm, und dafuer Sorge trug, dass ein Zeitungsverkaeufer Teil der Schlagzeile des naechsten Tages wurde.
Unterdessen musste eine Gruppe Yuppies feststellen, dass Handys tatsaechlich gesellschaftlich nicht akzeptiert sind. Im Biergarten des nahen Stadtgartens entdeckte Jungbanker Michel Siebmann den Grund warum man in Biergaerten das Funktelefon abstellen sollte. Kaum hatte er nach dem fuenften Klingeln - solange wartete er immer damit auch jeder im Umkreis mitbekam, dass er ein Handy hatte - mit einem gewinnenden Laecheln zu den kichernden Gymnasiastinnen am Nebentisch sein Telefon aus der Tasche gezogen, und sich mit "Siebmann, Vermoegens- und Finanzberatung" gemeldet, als ploetzlich sein Telefon, sein alkoholfreies Bier und er selbst von Stahlmantelgeschossen getroffen wurden.
Schuetze Gloeber war da wo er immer hingewollt hatte: Gut verschanzt in einer Baumkrone, mit genuegend Zielen und genuegend Munition. Von seiner urspruenglichen Taktik seine Ziele mit Einzelschuessen zu erledigen wich er sehr schnell ab, stellte sein Gewehr auf Dauerfeuer und schwenkte es einfach hin und her, wýhrend er dabei immer "BUMM! BUMM! BUMM!" rief.
Etwa zum gleichen Zeitpunkt brachte Schuetze Vollmann den Priester einer etwa zwei Kilometer entfernten Kirche waehrend der Spaetmesse dem Herrn ein bedeutendes Stueck naeher. Er hatte die Tuer gruendlich verschlossen bevor er sich auf die Kanzel schlich und mit den Worten "Wo sind die Weihrauchstaebchen!" anfing Handgranaten in die Menge zu werfen. (uebrigens ist das werfen von Handgranaten in Kirchen eine Eigenschaft die bei Soldaten in den Genen verankert ist. Sobald ein Soldat eine Kirche sieht empfindet er das unbaendige Beduerfnis ein Buendel Handgranaten hineinzuwerfen.)
Polizeiobermeister Walter und Hauptwachmeister Stenzel wurden durch die Explosionen in der Kirche aufmerksam als Sie auf der Rueckseite des Gebaeudes gerade einen Obdachlosen zusammentraten. Die Magazine ihrer Dienstwaffen leerend stuermten Sie durch den Hintereingang in die Kirche, wo Sie auch schon durch zwei Fangschuesse gestoppt wurden. Die Gerichtsmediziner stellten fest, dass es ihnen dennoch in der kurzen Zeit ihrer Anwesenheit gelungen war 17 Messdiener mehr oder minder schwer mit ihren Kugeln zu verletzen.
Die weiteren Vorgaenge in der Koelner Innenstadt lassen sich nur sehr schwer und lueckenhaft rekonstruieren. Nach knapp einer Stunde war die Polizei zu der Erkenntnis gekommen, dass etwa ein halbes dutzend wahnsinnige Amoklaeufer in der Innenstadt unterwegs sein mussten und sperrte den Bereich weitraeumig ab.
Im Laufe der Nacht gelang es schliesslich den Schuetzen Koslowski (43 Opfer) zu stoppen - allerdings nur durch die gezielte Sprengung des Gebaeudekomplexes in dem er vermutet wurde.
Schuetze Vollmann (57 Opfer) wurde vom Kuester der St. Maria Gnaden auf dem Altar gefunden, wo er zwischen leeren Messweinbechern und den Resten mehrerer Joints mit zwei Raeucherstaebchen in den Nasenloechern lag und leise "Blib! Blib!" murmelte.
Schuetze Gloeber (195 Opfer) schliesslich konnte erst nach 4 Tagen gefasst werden, nachdem der komplette Stadtgarten mit Hilfe von "Agent Orange" entlaubt worden war. Wie sich herausstellte hatte er das Hanfanbauprojekt einer alternativen Wohngemeinschaft in einem nahen Schrebergarten entdeckt, und waere somit in der Lage gewesen noch weitere vier Wochen zu operieren. Um seinen Hals trug er einen nicht identifizierten, frisch praeparierten Schrumpfkopf.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums reagierte mit einer ersten Stellungnahme:
"Es ist eine bodenlose Unverschaemtheit zu behaupten in der Bundeswehr gaebe es so etwas wie Heckenschuetzen. Am Ende wollen Sie der Bundeswehr noch so etwas wie Toetungsabsicht bei der Erfuellung ihrer Aufgaben unterstellen! Aber?! Aber?!! Was aber??! Erich, Bruno, packt ihn!"
SATAN WORSHIPPING DOOM