03.05.2003, 23:44
Zitat:Musikindustrie im Chat gegen Piraten
Der US-Verband der Musikindustrie RIAA hat begonnen, die User von Online-Musiktauschboersen wie KaZaA und Grokster via Chat-Funktion mit Abmahnungen zu bombardieren. Die automatisch verschickten Nachrichten weisen Anbieter von urheberrechtlich geschuetzten Songs darauf hin, dass ihre Aktivitaeten illegal sind und sie mit dem Gesetz in Konflikt bringen koennten. Die Massnahme ist aber laut RIAA im Gegensatz zu den Klagen gegen einzelne User vor allem eine Aufklaerungskampagne, berichtet das Branchenportal Cnet. Demnach werden Username und IP-Adresse der jeweiligen Nutzer nur gespeichert, nicht jedoch an die Behoerden weitergeleitet.
"Wir werden die Nachrichten an alle verschicken, die Musik anbieten", so RIAA-Praesident Cary Sherman. "In Echtzeit - wie sie es auch machen", so Sherman weiter. Den Nutzern von P2P-Systemen muesse verdeutlicht werden, dass sie illegale Handlungen setzen und keineswegs anonym seien. Ein nicht genanntes drittes Unternehmen scannt die P2P-Systeme nach urheberrechtlich geschuetzten Dateien, speichert Username und IP-Adresse und verschickt eine automatische Nachricht an den Provider, die der User via Chat-Funktion bekommt. Die RIAA schaetzt, dass so pro Woche rund eine Mio. Abmahnungen versendet werden. Sharman Networks, Betreiber der beliebten Tauschboerse KaZaA, wollte laut Cnet nicht bewerten, ob die Aktion der RIAA legal sei oder nicht. Jedenfalls "attackiere" die Musikindustrie damit einige der "loyalsten Kunden".
Erst letzte Woche hat die RIAA eine herbe Schlappe gegen Morpheus und Grokster wegstecken muessen. Ein Gericht bestaetigte, dass die Betreiber der beiden Filesharing-Clients nicht fuer illegale Handlungen der Benutzer haftbar gemacht werden koennen. Demnach muesste die RIAA jeden einzelnen Filesharer einzeln anklagen. Die RIAA hat zwischenzeitlich Berufung eingelegt.