08.05.2003, 22:54
Zitat:<span style='color:red'>Polizei schliesst Tauschboerse</span>
Im Landkreis Fuerth steht ein Student unter Verdacht, eine Musiktauschboerse betrieben zu haben. Nach einem Hinweis der Phonographischen Wirtschaft beschlagnahmte die Polizei in seiner Wohnung acht PCs.
Fuerth (ebi) - Bereits Anfang April hatte die Polizei die Wohnung des Verdaechtigen im Landkreis Fuerth durchsucht und acht PCs beschlagnahmt. Die Beamten wurden auf Hinweis der Hamburger Ermittlungsabteilung der deutschen Landesgruppe der International Federation of Phonographic Industry (IFPI) taetig. Diese hatte den Napster-Klon im vergangenen Jahr aufgespuert, Strafanzeige wegen Urheberrechtsverletztung erstattet und einen Durchsuchungsbeschluss erwirkt. Die Staatsanwaltschaft ermittelte die Identitaet des Studenten ueber die IP-Nummer und den Provider.
Strafrechtlich relevant sei vor allem das Ausmass des Vergehens, so die Polizei. Der Angeklagte habe mit der Files-Sharing-Software Napster eine Tauschboerse betrieben und selbst tausende Soundfiles ohne Zustimmung der Rechteinhaber zum Download bereitgestellt. Laut IFPI boten ueber seine Server durchschnittlich 3000 Teilnehmer pro Tag wochenlang mehr als eine Million Musiktitel zum Download an. Gegen den Studenten wird nun ein Strafverfahren eingeleitet - nach Angaben des IFPI in einem solchen Fall das erste in Deutschland ueberhaupt.
Das Beweismaterial wird derzeit in Nuernberg ausgewertet. Polizeiangaben zufolge koennten dem Angeklagten in Zukunft vor allem zivilrechtliche Klagen der Rechteinhaber das Leben schwer machen. Die strafrechtliche Seite sei wahrscheinlich das kleinere uebel. "Das ist eine Warnung an alle, die dasselbe machen. Sie muessen mit Konsequenzen rechnen", betonte IFPI-Pressesprecher Hartmut Spiesecke.