01.06.2010, 00:51
Hab mir vorhin beim Abendessen nebenher die Beckmann-Runde zum Thema angeschaut, unter anderem mit den (ehemaligen) Chefredakteuren von taz, Zeit und stern zu Gast. War sehr interessant und aufschlussreich. Der allgemeine Tenor war, dass die Art und Weise WIE Köhler jetzt zurücktritt (á la Lafontaine) ziemlich "erbärmlich" und "dünnhäutig" sei. Mit Kritik müsse man in diesem Amt umgehen können. Zumal es sich bei seiner Aussage im Interview mit dem Deutschlandfunk um ein simples Missverständnis gehandelt hat, das er locker im Nachhinein hätte richtigstellen können. Stattdessen nimmt er beleidigt den Hut. Er kündigt nicht seinen Amtsverzicht zum Ende der Amtszeit an, wie es Heinrich Lübke 1968 getan hat, sondern tritt mit sofortiger Wirkung zurück. Das hat es so in der Bundesrepublik noch nie gegeben. Sehr interessant fand ich den Kommentar der taz-Chefredakteurin, die Art und Weise von Köhlers Rücktritt würde es an Respekt für das Amt des Bundespräsidenten mangeln lassen. Köhler hatte in seiner Rücktrittsrede erklärt, er empfinde die massive Kritik als Respektlosigkeit dem Amt gegenüber.
Persönlich kann ich diesen Schritt nicht nachvollziehen, da auch ich finde, dass ein Bundespräsident mit Kritik umgehen muss. Zumal die Kritik wie gesagt auf einem Missverständnis beruht und wahrscheinlich in ein paar Wochen wieder vergessen gewesen wäre, hätte Horst Köhler sich um Klarstellung bemüht.
Persönlich kann ich diesen Schritt nicht nachvollziehen, da auch ich finde, dass ein Bundespräsident mit Kritik umgehen muss. Zumal die Kritik wie gesagt auf einem Missverständnis beruht und wahrscheinlich in ein paar Wochen wieder vergessen gewesen wäre, hätte Horst Köhler sich um Klarstellung bemüht.