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St. Anger Reviews - Haut sie hier rein :)
#4
www.heavyhardes.de

Zitat: Metallica ist eine junge Band aus uebersee, welche dem geneigten Hoerer einen Stilmix aus Hardcore, Neo Thrash und Nu Metal um die Ohren brettert. Die Songs des in wenigen Tagen eingeholzten Demos "St. Anger" wirken insgesamt recht unstrukturiert und zerfahren, obwohl dennoch der ein oder andere Part ordentlich Druck macht, was aber durch holprige Breaks wieder relativiert wird. Koennte man sich auf die Essenz des jeweiligen Songs konzentrieren, und sich einen vernuenftigen Schlagzeugsound leisten ist mit Sicherheit in Kuerze mit einem Plattenvertrag zu rechnen.

Waere dem so, koennte sich die Musikszene auf einen vielversprechenden Newcomer freuen. Die traurige Tatsache ist allerdings, dass ich just in diesem Moment einer Legende bei der kuenstlerischen Selbstdemontage zuhoere (der vielzitierte "commercial suicide" wird wohl mit ziemlicher Sicherheit ausbleiben). Kaum noch ein Ton erinnert an die Band deren unsterbliche Songs noch heute in unzaehligen Proberaeumen von ambitionierten Nachwuchsmusikern zelebriert werden. Wo "Load" noch in irgendeiner Weise eine wie auch immer geartete logische Weiterentwicklung darstellte, fragt man sich hier was zum Teufel das soll. Eine nicht unerhebliche Teilschuld an diesem Eindruck hat mit Sicherheit die verwaschene Produktion inklusive Klapperschlagzeug. Einige Songs wie z.B. das noch am ehesten nach Metallica klingende "Sweet Amber" waeren mit einem vernuenftigen Sound sicher zu retten gewesen. Vielleicht haetten die Four Horseman nicht allzu sehr auf Bob Rock hoeren sollen. Manche Maenner (vermehrt Kuenstler) in diesem Alter neigen dazu in ihrem vermeintlichen zweiten Fruehling auf seltsame Ideen zu kommen, die am Ende eine traurig-amuesante Karrikatur des Zeitgeistes darstellen. Und genau aus diesem Grund wirken all diese Dinge die bei anderen Bands cool sind (krankes Schreien, unsaubere Parts, beschwoerendes Wiederholen von Phrasen, dumpfe Produktion, apathisch anmutende Gesaenge) bei Metallica so steif und aufgesetzt. Wunderbar nachzuhoeren auf "Unnamed Feeling" ab Minute 4:55. Hetfield versucht krank zu klingen, was ihm so gut steht wie mir karierte Damenroecke.

Wie schon im Vorfeld erwaehnt wurde gibt es kein einziges Solo auf dieser Platte zu hoeren. Wenn man schon trendy sein will, dann sollte man tunlichst auf dem neuesten Stand bleiben. Soli sind naemlich wieder gross im kommen prognostizieren die Damen und Herren Trendsetter, jaja...
Klar, "St.Anger" ist mit Sicherheit das meist erwartete Album 2003. Aber garantiert nicht deshalb weil man in der Vergangenheit mit Veroeffentlichungen wie dieser "geglaenzt" hat. Wer hoeren moechte, wie man modernen Sound ehrlich und anspruchsvoll macht, sollte sich lieber mal die neue selbstbetitelte Deftones zu Gemuete fuehren.
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