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St. Anger Reviews - Haut sie hier rein :)
#15
www.purerock.de


Zitat:Fuer Metallica galten und gelten spaetestens seit
„Master of Puppets“ eigene Massstaebe.
Bei kaum einer Band wurde die musikalische und anderweitig mediale Entwicklung dermassen durchexerziert, analysiert und kritisiert. Nun liegt mit St. Anger das inzwischen neunte Studioalbum vor und das wird wieder einmal die ernstzunehmende Musikwelt spalten. Denn St. Anger ist weder „back to the roots“ wie im Vorfeld vollmundig angekuendigt, noch lassen sich deutliche Parallelen zu Post-Black Album-Zeiten ziehen. Eines ist es aber tatsaechlich mal wieder geworden: ganz anders.

Kein Load/Reload-Glam, keine Athmo-Soli, kein frueher Thrash-Bumms, kein Kill `Em All-Gedresche.  Dafuer hat Lars „Holzbein“ Ulrich die Double-Bass-Maschine entmottet und setzt diese zur allgemeinen Verwunderung auch kraeftig ein (siehe Titeltrack). ueberhaupt: der Mann kloppt wieder richtig zu. Die Drums sind zusammen mit den Vocals deutlich in den Vordergrund gemischt und erscheinen somit noch druckvoller. Vielleicht etwas zu druckvoll, das duerfte aber in den Bereich der Geschmackssache fallen. Hier offenbart sich aber auch schon eine Eigenschaft mit kuebelweise Diskussionspotential: die Produktion. Die Drums klingen teils arg blechern und die Gitarren sind vergleichsweise leise. So richtig ausbalanciert klingt das alles nicht.

Das aendert nichts an der Tatsache dass St. Anger bis auf die ein oder andere Kleinigkeit (von Zeit zu Zeit ueberzogen viele Text-Wiederholungen, manche Songs werden unnoetig in die Laenge gezogen) durchaus zu ueberzeugen weiss. Fuer Leute die Musik gerne mal als akustischen Schwanzvergleich verstehen, wird St. Anger jedoch ein vertonter Alptraum sein, ist es nach Kill ´Em All wohl das strukturell simpelste Metallica-Album ueberhaupt. St. Anger darf anscheinend durchaus als Albumkonzept betrachtet werden. Unterstrichen wird diese Behauptung durch Musik, Artwork, Produktion und Lyrics allemal. Zu den Lyrics bleibt zu sagen, dass diese zunaechst nebensaechlich scheinen, bis auf eine Ausnahme aber auch nicht negativ auffallen. Laecherlich wird es nur, wenn ein Mittvierziger wie Hetfield in „Invisible Kid“ das sonst eher pseudo-wuetenden College-Goeren aus dem Mittelstand vorbehaltene „die-Welt-versteht-mich-nicht“-Syndrom bearbeitet. Aber wie gesagt, anderweitige textliche Fehltritte bleiben dem Album erspart.

Erwaehnenswert ist die der CD beiliegende DVD. Auf der findet man das gesamte Album noch mal Live eingespielt. Wem die Produktion des Albums so gar nicht zusagen will, hat hier also eine klang- und bildtechnisch hochwertige Alternative. Value for Money.

Fazit: Mehr als grundsolides metallica-untypisches Metallicaalbum. Schon wieder. Waechst.
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