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Lieblings Gedichte...
#34
Ich find die Gedichte von Alfred Pompe gut. Kennt wahrscheinlich keiner, da er nicht so bekannt ist. Seine Gedichte sind richtig schoen melancholisch und duester.

Masken (Alfred Pompe)

Hell steht der Vollmond am Firmament,
Herrscher des Himmels in beinernem Licht,
laesst er die Schatten mit der Nacht verschmelzen.
Tief verborgen in der Schwaerze der Dunkelheit,
bin ich endlich alleine, bin ich endlich frei,
dem Wahnsinn des Paradieses entkommen,
frei von den Ketten der Normalitaet,
frei vom Schein,
frei von Ihnen,
kann ich endlich der sein, der ich wirklich bin,
denn nur wer in der Dunkelheit steht,
vermag die Grelle des Lichts zu durchschauen.

Ich hoere Ihre Stimmen,
mahnend und drohend,
die Zeigefinger laengst gestreckt,
Ihrer Worte nicht bewusst,
sind die Worte hohl und leer,
denn wo kein Gott ist,
kann es keinen Teufel geben,
und erst dann
koennen Daemonen ihre Schrecken verlieren,
koennen Daemonen ihre Masken niederlegen
und jene entlarven,
die keine tragen.

Die Graeber sind laengst leer,
die Toten laengst vergessen,
vom Egoismus aufgezehrt,
vom Leben verbrannt,
und zum Sterben verurteilt.
Nur wer seine Angst verliert,
nur wer die Furcht verhoehnt,
wird endlich lernen zu verstehen,
wird endlich lernen den Horizont zu sprengen,
denn nicht die Augen sind es,
die sehen,
sondern der Geist.
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Nachrichten in diesem Thema
Lieblings Gedichte... - von Deranged - 19.01.2004, 18:43

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