12.03.2005, 03:50
Zitat:HORRORFILM "CREEP"
Zuschauerproteste gegen Gewaltverherrlichung
Der deutsche Verleih des Horrorthrillers "Creep" wehrt sich gegen den Vorwurf der Gewaltverherrlichung. Der gestern gestartete Film von Christopher Smith sei zu brutal fuer eine Altersfreigabe ab 16. Hauptdarstellerin Franka Potente denkt derweil ueber das Ende ihrer Kino-Karriere nach.
Berlin - Der Start des extrem gewalttaetigen Films am Donnerstag habe eine Welle entruesteter E-Mails und Anrufe ausgeloest, teilte der X-Verleih heute mit. Wuetende Zuschauer warfen dem erfolgreichen Berliner Filmverleih ("Sophie Scholl", "Alles auf Zucker") Gewaltverherrlichung vor.
Verleih-Sprecherin Anja Oster verteidigte die Altersfreigabe in einer offiziellen Mitteilung: "Es ist richtig, dass "Creep" unappetitliche Szenen enthaelt, die weit ueber das hinausgehen, was der normale Kinogaenger bereit ist zu ertragen. Wir weisen aber ausdruecklich darauf hin, dass der Film bei der Pruefung durch die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) eine Jugendfreigabe ohne Schnittauflage bekommen hat und die ungeschnittene Fassung in Deutschland von Jugendlichen ab 16 Jahren gesehen werden darf."
In seinem Ursprungsland Grossbritannien sei Christopher Smiths Horrorschocker nur einem erwachsenen Publikum zugaenglich, so der Verleih. In "Creep" spielt Franka Potente eine Modelagentin, die in einer menschenleeren Londoner U-Bahn-Station eingeschlossen wird und einem Moerder ausgeliefert ist. Zu sehen ist unter anderem, wie der Killer einem Opfern die Kehle durchschneidet und einem weiteren Menschen den Bauch aufschlitzt. Die Schauspielerin selber hatte zum Start betont, "ein Film wie "Creep" haut keinen 14- oder 15-Jaehrigen mehr vom Sockel". Heutzutage haetten Jugendliche "mit 15 Jahren schon alles gesehen."
X-Verleih-Geschaeftsfuehrer Anatol Nitschke sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Es ist ein ganz, ganz harter Horrorfilm, aber so bewerben wir ihn auch. Wir betrachten ihn als Genre-Film." Er habe sich dennoch gewundert, dass die FSK den Film bereits ab 16 Jahren freigegeben habe.
Franka Potente denkt unterdessen laut ueber ein Ende ihrer Kino-Karriere nach. "Der Beruf, den ich heute ausuebe, ist nicht mehr der, den ich einmal ausueben wollte", sagte sie dem Magazin der "Frankfurter Rundschau". Vor allem stoerten die 30-Jaehrige die Begleiterscheinungen ihrer Prominenz. "Durch meinen Status haben Dinge eine Wichtigkeit bekommen, die mit mir als Menschen nichts mehr zu tun haben. Es ufert aus, es wird mir nicht gerecht." Sie wolle sich nun noch einmal voellig neu erfinden.
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