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Mein Glaube an das Genre: Horrorfilm.....
#4
Ich hab zwar das Remake des 1977er "Wes Craven Films bis dato noch nicht gesehen moechte aber trotzdem auf dein Post ein wenig eingehen Smile Ersteinmal muss ich vorwegnehmen das du dich in deiner ueberschrift ganz direkt auf das Horrorfilmgenre beziehst. Allerdings machst du es dir da vielleicht ein klein wenig zu einfach. Denn da heisst es schon ein wenig zu differenzieren.

Zitat:...hat heute einen neuen Tiefschlag erreicht. Der Grund? Nun, ich komme grade aus dem Kino und aergere mich tierisch ueber verschwendete 100 Minuten und 5€. "These Hills have Eyes" (Huegel der blutigen Augen) hiess der Streifen. Reingegangen bin ich, weil ich dachte einen guten Horofilm zu sehen. Die Grundstory ist auch durchaus interessant: In der Wueste von New Mexiko, wo die Amerikaner ihre Atomtests durchgefuehrt haben, hat eine kleine Kolonie ehemaliger Minenarbeiter ueberlebt......das die nicht gerade gut auf andere Menschen zu sprechen sind, ist klar...Pech fuer die Familie, die dort gerade unfreiwillig gestrandet ist. Das ist der Plot nach einem Roman von niemand geringerem als Wes Craven persoenlich......und glaubt mir: der wird sich in seinem (noch nicht vorhandenen?) Grab umdrehen

Die Story des Remakes aehnelt der des Originals von Wes Craven eigentlich sehr. Dort gehts um eine Familie die mit dem Wohnwagen unterwegs nach Kalifornien ist und auf ihren Weg dorthin vom richtigen Fahrtweg abkommt und zu allem ueberfluss mit dem Wagen auch noch nen Unfall baut. Mitten in der Pampa begegnen sie dann nach und nach ein paar radioaktiv verstrahlten Kannibalen die natuerlich unsere nette kleine Familie auf dem Kieker hat.

Zitat:Dieser Film ist eine solche Gruetze wie man sich das kaum vorstellen kann. Der sozialkritische Hintergrund bekommt 1,5 Minuten (!). Spannung? Fehlanzeige. Die restlichen 98,5 Minuten ergehen sich in ueberaus detailreicher, sinnfreier Gewaltdarstellung. Vorhersehbarkeit pur.

Und hier kommt nun meine Frage: Was ist los mit dem Horrorgenre? Was? Drehen wir die Uhr doch einfach mal nen paar Jahre zurueck: Dracula, Frankenstein, Zombies, das Alien.....Wo sind solche Geniestreiche hin verschwunden? Mittlerweile ist doch jeder aktuelle Horrorfilm (SAW rechne ich mal nicht dazu..is eher Psychothriller) auf Pseudo Splatter getrimmt. Was denken sich die ganzen Regisseure eigentlich? Das jeder Liter Blut gleich ne halbe Million mehr Zuschauer bringt? Wo bleiben Filme wie "The Fog"(auch nur das Original...die neue Fassung krankt an selbigem Problem)? Auch dort gings net zimperlich zu, aber da wurde im richtigen Moment abgebrochen. Das hatte zur Folge, dass sich tatsaechlich jeder schauert, weil der Kopf ja automatisch weiterdenkt und so jeder alles noch soweit "sieht" wie er es sich vorstellen kann und will. Das ist heute gar nicht mehr gegeben....mir wird Blut vorgesetzt, bumm, aus. Tolle Wurst. Dadurch nehmen sie den Filmen doch auch die ganze Atmosphaere. Wenn ich alles schon von der ersten Minute an weiss, steigt bei mir net die Spannung, sondern nur die Langeweile.

Genau hier machst du einen kleinen Denkfehler. Ein Film wie "The Hills Have Eyes" hat ueberhaupt gar keinen Anspruch drauf ein gruselig-atmosphaerischer Horrorfilm der "alten Schule" zu sein. Vielmehr wuerd ich den Film eher in das Genre "Backwood Slasher" einordnen. Das ist ein Genre das es schon seit Anfang/Mitte der 70iger Jahre gegeben hat. Filme wie "Texas Chainsaw Massacre" von Tobe Hopper, "Hills Have Eyes" + "Last House on the Left" (beide von Wes Craven) haben dieses Genre begruendet. Eines der Hauptmerkmale des Genres (und fuer mich auch einer der Vorteile)  ist das absolute Fehlen von jeglicher Selbstironie (etwas was mir bei Teeniehorrorfilmen wie Scream und Konsorten ungemein aufm Zeiger ging...) , eine boese Grundstimmung und eine verstoerende, beunruhigende Atmosphaere gepaart mit kompromissloser Gewalt. Und denk jetzt bitte nicht das damals der Blut und Splattergehalt so viel geringer war als in den heutigen Backwood Slashern. Wenn du dir z.B. Wrong Turn, Devils Rejects, High Tension ect. anguckst kann man da sehr wohl viele Parallelen zu den Originalen aus den 70igern ziehen.

Zitat:Wann habt ihr zum Beispiel das letzte Mal im Kino einen Film mit Geistern gesehen? Hae? Ja diese durchsichtigen Gestalten. Die kann man eigentlich prima dazu benutzen um nen richtig atmosphaerischen Film zu machen (dunkler Gang, spannende ruhige Musik und dazu eines von diesen wabernden weissen Wesen).
Aber das interessiert die Filmemacher von heute wohl net mehr.....denen kann man ja keine Gliedmassen abhauen.

Bei aller Liebe aber harmlose Grusel-Geister-Bubu-Filmchen mit teilweise netter Schaueratmosphaere gabs in den letzten Jahren doch wohl zuhauf,oder? Remember "6th Sense", "The Others" plus die zahlreichen ueberfluessigen Ami-Remakes von asiatischen Gruselfilmen wie "The Grudge", "Ringu" , "Dark Water" und noch zig andere...

Zitat:Nach "The Descent" lag mein Glaube an dieses Genre im Wachkoma. Der Film heute hat daraus ein Vollkoma gemacht. Und auch, wenn es kein wirklicher Horrorfilm ist, setze ich ALLE meine Hoffnungen darauf, dass Tarantino "Hostel" nicht versaegt hat.....sonst ist mein Glaube an aktuelle Horrorfilme endgueltig klinisch tot.

so unterschiedlich sind die Geschmaecker - gerade "The Descent" fand ich richtig gut und ich hab mich bei dem Film teilweise zu Tode erschrocken. Das fuer viele etwas seltsame Ende war fuer mich eher originell  Smile

so, das war mein Wort zum Sonntag ( oder Freitag Uglyl ) Smile
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