Hallo, Gast! Registrieren

Umfrage: Gehst du hin?
Logisch, lass mir doch nicht das Event des Jahres entgehen
0%
0 0%
weiss nicht
0%
0 0%
noe, voll schwul dieses Festival
0%
0 0%
Gesamt 0 Stimme(n) 0%
∗ Du hast diese Antwort gewählt. [Zeige Ergebnisse]

Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Queens Of Metal Open Air 2006
#12
Falls es naechtest Jahr wieder ein Queens of Metal gibt, geht hin, war ein super Festival !!! Hier das Review vom Rock Hard, unterschreibe ich zu 98% so!
Zitat:QUEENS OF METAL FESTIVAL - Kleinwenkheim
Das QUEENS OF METAL FESTIVAL findet dieses Jahr zum allerersten Mal statt, wobei sich die Verantwortlichen eine wirklich schoene, ja fast schon idyllische Location ausgesucht haben.

Kleinwenkheim liegt in der Naehe von Bad Koenigshofen, am Rande der Rhoen, ist ein superkleines Kaff mit Baecker, Metzger und ein paar kleineren Pensionen/Hotels sowie einem Sportplatz mitten im Wald. Hier wird an diesem warmen, wunderschoenen Juniwochenende kraeftig dem Metal-Gott gehuldigt und zu superguenstigen Preisen abgeschaedelt.

Die Veranstalter, die sich unter anderem aus Mitgliedern der Underground-Thrasher Hatred zusammensetzen, haben mit viel Enthusiasmus ein geschmackvolles, supergemuetliches Festival von Fans fuer Fans aus dem Boden gestampft, das naechstes Jahr hoffentlich eine Fortsetzung findet. Als erstes stechen dem neutralen Beobachter die extrem niedrigen Preise ins Auge. 2 Euro fuer einen 0,5er Becher frisch gezapftes und vor allem kuehles Bier sind ebenso klasse wie 1 Euro fuer einen halben Liter Wasser oder 2 Euro fuer Jacky-Cola oder Wodka-O. Kulinarisches gibts in Form von frisch auf dem Grill zubereiteten Bratwuersten (2 Euro) oder Steakbroetchen (3 Euro), die durchaus munden. Zu den Eintrittspreisen: Der Preis fuer die Tageskarte ist mit 16 Euro mehr als human ausgelegt, und das Weekend-Ticket gibts fuer 26 Euro an der Abendkasse. Gezeltet wird auf einem grossen Strohacker, der beleuchtet ist und mit ausreichend Dixies versehen wurde. Aufs Duschen muss man allerdings verzichten, aber das ist ohnehin nur etwas fuer Katzen. Dass bei solchen Voraussetzungen beste Partystimmung aufkommt, versteht sich von alleine, und so gucke ich bei Betreten des Festivalgelaendes ausnahmslos in strahlende Gesichter. Mucke-technisch hat man an beiden Tagen eine ausgewogene Mischung aus Death-, Thrash- und Power-Metal-Bands rekrutiert, wobei der nationale Underground besonders intensiv beleuchtet wird.

Nach DEFUSE, SUMPFBOLD, DOWNFALL A.D., EBOLA, GODDAMNED X und WEBERKNECHT, markieren die Lokalmatadoren von HATRED den ersten Hoehepunkt am Freitag. Vor der ansehnlichen Buehne haben sich viele Bekannte und Freunde der Band versammelt, um dem variablen Old-School-Thrash des Quintetts zu froenen. Eine deutliche Bay-Area-Kante laedt zudem zum Bangen und Abmoshen ein und laesst die Jungs um Mitveranstalter Evil Ewald ordentlich auf der Sympathie-Karte punkten.
HATE SQUAD haben es danach ungleich schwerer, und es hat den Anschein, als wuerde kaum ein Festivalbesucher die Band kennen, obwohl sie zu den dienstaeltesten des gesamten Festivals gehoert. Kaum mehr als 12 Leute stehen sich vor der Buehne die Beine in den Bauch und zucken bei klasse runter gepruegelten Mosh/Metal/Core-Granaten der Marke Self-Defence (Is No Offence) oder Bastards allerhoechstens mit dem linken Augenlid. Vielleicht haette auch ein etwas druckvollerer Sound mehr Leute vor die Buehne gezogen. Die Band um Fronter Burkhard gibt sich wirklich alle Muehe, allerdings vergebens. Erst der abschliessende Bandhit Not My God, der vor zwei Jahren von Heaven Shall Burn gecovert wurde, laesst endlich ein paar Besucher aus ihrem Dornroeschenschlaf erwachen und sorgt fuer etwas Bewegung vor der Buehne.
Bewegung ist ein gutes Stichwort. DEW-SCENTED haben den ersten und einzigen Moshpit des Tages und knallen mal wieder von vorne bis hinten. Heute zur Abwechslung wieder mit Flo an der Gitarre und Uwe an den Drums, beweisen die Nordlichter mit Gourmet-Keulenschlaegen wie Cities Of The Dead, Inwards oder Bitter Conflict einmal mehr ihre Ausnahmestellung, die sie im europaeischen Thrash-Metal-Zirkus innehaben. Auch der Sound ballert vorzueglich, weil sich Leif und Co. mit Stiefel heute einen der faehigsten Live-Mischer ueberhaupt gegoennt haben. Allseits frohe Gemueter, koennte man meinen. Leider laesst die Besucherzahl auf dem Gelaende ein wenig zu wuenschen uebrig. 1000 Nasen haetten es schon sein duerfen, 650 sind aber eindeutig zu wenig.
MORGANA LEFAY kuemmert es nur wenig. Die Schweden-Urgesteine, die schon auf unserem Festival den Freitagabend wuerdig ausklingen liessen, lassen auch in Kleinwenkheim nichts anbrennen, entpuppen sich abermals als charismatische Entertainer und haben massenweise Hits im Gepaeck. So wird ueberall auf dem Sportplatz gebangt, sich zugeprostet und Luftgitarre gespielt, was anlaesslich kantiger Power-Metal-Granaten wie My Funeral Is Calling, The Boon He Gives oder Save Our Souls kein Wunder ist. Gut, dass die Jungs aus Bollnaes zurueck sind. Nach dem Auftritt gibt sich der gesamte Festivaltross der Druckbetankung hin, viele Musiker mischen sich unters Volk und feiern gemeinsam mit den Fans ein rauschendes Fest, das bezeichnenderweise friedlich und harmonisch ueber die Buehne geht.
Fuer die musikalische Untermalung sorgen spaet nachts noch die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS mit wuestem Geknueppel. Als ich um drei Uhr nachts irgendwann aufwache, liege ich auf einer Parkbank in Grosswenkheim. Von meinem Kumpel und dem Hotelschluessel weit und breit keine Spur, so dass ich mich bereits auf eine ungemuetliche Nacht einstelle. Doch ich habe nicht mit der Freundlichkeit der Dorfbewohner gerechnet. Kurze Zeit spaeter weckt mich ein freundlicher Herr, entpuppt sich als Wirt meines Hotels und geleitet mich sicher in meine Koje. "Sie gehoeren doch zu uns ins Hotel, oder? Ich pass schon auf, dass mir keiner meiner Gaeste abhanden kommt." So sind sie halt, die Gross- und Kleinwenkheimer. Ein freundliches, zuvorkommendes Voelkchen.

Der Samstag startet erneut mit einer Armada an unbekannten Bands, die allesamt hoch motiviert und energisch die Auftrittsmoeglichkeit nutzen, um sich einem groesseren Publikum zu praesentieren. Nach SANITY, HOKUM, XENOTAPH, FALLING DOWN, DARKFALL, RESPAWN (sehr geiler Retro-Thrash!) und INFERNAL BLASPHEMY sind DEBAUCHERY die erste, etwas "groessere" Band des Tages, auf die sich, gemessen an den T-Shirt-Motiven, viele Besucher freuen. Leider verkommt die Show zum Desaster. Der Sound ist kacke, der Saenger hackedicht und die Band sichtbar unmotiviert. Als der Frontmann seinen Gitarristen mit einer Plastikmotorsaege (!) "angreift" und dessen Klampfe maltraetiert, eskaliert die Situation und ein scheinbar schon seit laengerem schwelender Konflikt bricht ausgerechnet mitten auf dem QUEENS OF METAL aus. Der Gitarrist stuerzt sich urploetzlich auf seinen Saenger, nimmt ihn in den Schwitzkasten und verpasst ihm eine. Dann schreitet er von der Buehne und laesst die verdutzen Kollegen auf der Buehne stehen. Nicht wenige Zuschauer glauben an eine gelungene Showeinlage, aber es ist bitterer Ernst. Der Saenger ruft nach der Polizei und mimt das unschuldige Opfer, das Publikum ist entweder geschockt oder lacht sich einen Ast. Debauchery selbst duerften so schnell keinen Festival-Slot mehr ergattern, unprofessioneller und unloyaler kann man sich wohl kaum verhallten. Die Lachnummer des Wochenendes!
ABANDONED duerfen dafuer etwas laenger auf die Bretter, verplempern die gewonnene Zeit aber mit wenig amuesanten Ansagen und diversen Coversongs, die man nur anspielt, statt komplett runterzuspielen. So baut man zwar immer wieder Stimmung auf, erstickt diese jedoch gleich wieder im Ansatz. Frontmann Kalli ist zwar ein sympathischer Bursche, der ein Publikum schnell um den Finger wickeln kann, aber heute labert er einfach zu viel. Jungs, lasst das naechste Mal doch einfach eure Musik sprechen. Denn schlecht ist der fulminante Thrash-Sound des Quartetts keineswegs. Im Gegenteil, phasenweise krachen die Bay-Area-maessigen Riffs richtig gut ins Gebaelk - und waeren da nicht die etwas eindimensionalen Vocals, dann haette es fuer die Vorfuehrung sicherlich noch mehr Applaus gesetzt.
COMMUNIC zaubern danach Magie in den glasklaren Abendhimmel. Es ist erstaunlich, wie es drei Musiker schaffen, einen atmosphaerisch derart dichten Sound zu fabrizieren, der zudem noch unheimlich komplex arrangiert wird. Wenn man Saenger/Gitarrist Oddleif bei der Arbeit zuschaut und zuhoert, muss man einfach aus Respekt Beifall klatschen. Unglaublich, wie er diese Doppelbelastung meistert und Songs wie Conspiracy In Mind oder Under A Luminous Sky mit Stil und Klasse intoniert.
Danach ist Death Metal angesagt! UNLEASHED walzen den letzten noch stehenden Grashalm nieder und werden ihrer Headliner-Rolle mehr als gerecht. Mit Dominanz und Erhabenheit regieren die Schweden auf der Buehne, zelebrieren foermlich ihre Hymnen und verursachen endlich mal dichtes Treiben vor der Buehne. Mit Dankbarkeit nehmen die Metaller Songs wie Winterland, Never Ending Hate, Unleashed oder das fantastische The Immortals auf und mobilisieren die letzten Kraefte. Ein wuerdiger Abschluss eines grandiosen Festivals, das viel mehr Besucher verdient haette.
Die Nacht klingt aus mit MY FIRST BAND, einer humorvollen Coverband, die bierselig alles, was laufen und kriechen kann, auf die Buehne holt, um gemeinsam alte Metal-Kamellen zu schmettern. Herrlich!

Wer naechstes Jahr abseits der Mainstream-Veranstaltungen ein schnuckelig kleines Festival mit moderaten Preisen, engagiertem Personal, hoch motivierten Bands und guter Organisation sucht, sollte unbedingt das QUEENS OF METAL antesten. Wenns 2007 weitergeht, sind wir definitiv wieder am Start.
Antworten


Nachrichten in diesem Thema
Queens Of Metal Open Air 2006 - von Evil Ewald - 18.01.2006, 16:06

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 4 Gast/Gäste