"Let's Rock-N-Roll", das war 2009 der Titel des Debütalbums der US-Amerikaner Charm City Devils. Und auch auf ihrem diesjährigen zweitem Werk "Sins" hat diese Devise mehr denn je ihre Gültigkeit.
Die fünf Musiker aus Baltimore,Maryland wurden vor drei Jahren - damals noch namenlos - vom renomierten Rocklabel Eleven Seven Music unter Vertrag genommen und verdanken ihren jetzigen Namen niemand geringeren als Nikki Sixx, seines Zeichens Mötley Crüe Bassist und Eleven Seven Chairman.
Viele Vorschusslorbeeren also, aber werden die Charm City Devils selbigen auch gerecht? Diese Frage kann ich nur mit einem klaren "Ja" beantworten.
Stilistisch zocken die Jungs einen launigen Mix aus eingängigem angebluesten Hardrock wie ihn z.B. Buckcherry schon seit vielen Jahren pflegen und "modernen" Hardrock der Marke Alter Bridge /Shinedown.
Bereits der Albumopener "Spite" drückt das Gaspedal voll durch. Hier werden dem Hörer ohne große musikalische Umwege fette Gitarren, ein druckvoller Drumsound und ein eingängiger Chorus serviert. Und das war erst die Vorspeise! "Unstoppable" setzt locker direkt nochmal einen oben drauf, ein Rockdiscohit allererster Kajüte!
Der dritte Song auf "Sins" sticht für mich besonders hervor. Denn hierbei handelt es sich um "Man Of Constant Sorrow", ein fast hundertjähriges Ur-amerkanisches Traditional, dass wohl 1961 seine größte Berühmheit durch eine Bob Dylan - Interpretation erringen konnte. Manche von euch haben das Stück vielleicht auch vor einigen Jahren im George Clooney Film "O Brother, Where Art Thou" zu Gehör bekommen.
Den Jungs gelingt es spielend dem Lied ihren eigenen Stempel aufzudrücken und Sänger John Allen klingt hier stimmlich teilweise sogar ein bisschen wie eine Mischung aus Jerry Cantrell (Alice in Chains) und Scott Weiland (Stone Temple Pilots).
Ein weiteres Highlight ist "Devil Is A Woman", ein lässiger Southern Rocker bei dem man sich stellenweise an die neueren Werke von Kid Rock und Lynyrd Skynyrd erinnert fühlt.
Nach zehn Songs die sich größtenteils im Mid - und Uptempo Bereich bewegt haben, gibt es ganz zum Schluss mit "All You'll Ever Need" noch eine gelungene Ballade die ich mir locker in der Heavy Rotation diverser Radiostationen vorstellen kann - falls die zur Abwechslung mal was anderes als Lady Gaga, Kesha und Konsorten spielen würden...
Fazit:
Mit den Charm City Devils wird in Zukunft zu rechnen sein. Wer auf schnörkellosen modernen Hardrock steht, sollte in die Band unbedingt mal reinschnuppern.
8,5/10 (Reviewer: Wizz21)