Zitat:Wenn eine Band namens BRAINSTORM - vielleicht die beste Power-Metal-Formation Europas - ein Album mit dem Titel "Firesoul" ankündigt, weckt das hohe Erwartungen. Die Vorfreude auf brandneue Songs mit Feuer und Seele, so kraftvoll, ungestüm und mitreißend wie zu den besten Zeiten der Truppe am Beginn dieses Millenniums trieb mich wochenlang um. Maximal gesteigert wurde die Neugierde durch den ersten Blick auf das eindeutig an die Ästhetik von "Metus Mortis" (2001) und "Soul Temptation" (2003) angelehnte Cover und die Tatsache, dass sich die Band in Sachen Sound wieder von Großmeister Achim Koehler verarzten ließ. Steht uns also tatsächlich ein neuer Knaller aus dem Hause BRAINSTORM ins Haus oder doch nur schnelle Ernüchterung?
Die Antwort ist eigentlich schon nach den ersten Takten des Openers 'Erased By The Dark' unmissverständlich klar. Ich bin völlig überwältigt von dieser gigantischen Hymne, die beste Chancen auf einen Platz in meiner Top10 dieses Jahres hat. Es ist eben genau diese faszinierende, brodelnde Mischung aus US-Metal in der Tradition von VICIOUS RUMORS, METAL CHURCH oder auch ICED EARTH und der von Acts wie GAMMA RAY oder NOCTURNAL RITES geprägten neueren europäischen Edelstahl-Schule, die BRAINSTORM so besonders und großartig macht. Die atemberaubende Intensität und Genialität dieses Übersongs lässt sich natürlich unmöglich über die gesamte Spielzeit halten. Aber auch so gilt für die zehn Songs auf "Firesoul": "All killers, no fillers!"
Ja, ich liebe dieses Album, weil es so eine wunderbar positive Energie ausstrahlt. Unwiderstehliche Gitarrenwände drücken mich mit Macht in meinen Lieblingsklappstuhl hinein, wo mir dann erhabene Ohrwurm-Melodien die Seele massieren. Was kann ich mehr wollen? Dabei hilft es natürlich sehr, wenn an vorderster Front einer der besten Metal-Sänger Deutschlands einen richtig guten Tag erwischt hat. Andy B. Franck zeigt sich auf "Firesoul" von all seinen Schokoladenseiten und drückt dem Album seinen unverkennbaren Stempel auf. Noch wichtiger ist allerdings, dass es anno 2014 aus dem Hause BRAINSTORM wieder ganz überwiegend exzellente, weil spannungsgeladene und dramaturgisch wertvoll inszenierte Kompositionen zu hören gibt. Als Beispiele seien hier neben dem bereits abgefeierten 'Erased By The Dark' noch der Titelsong, das eindringliche 'Descendants Of The Fire', die mit großen Melodien versehene Hymne 'Feed Me Lies' und der düstere Brecher 'What Grows Inside' genannt.
Fazit: Alle Hoffnungen wurden voll erfüllt, "Firesoul" knüpft qualitativ nahtlos an die BRAINSTORM-Klassiker der letzten Dekade an. Von Selbstkopie kann dabei überhaupt keine Rede sein, denn dieses Album verfügt sehr wohl über einen ganz eigenen Charakter. Das liegt vor allem an der Prägnanz und Intensität der hymnischen Refrains, aber auch an den vielen kleinen, liebevoll eingeflochtenen Details, die dafür sorgen, dass "Firesoul" trotz seiner Eingängigkeit und Gradlinigkeit auch nach zahlreichen Spins nicht langweilig wird. Daher meine glasklare Empfehlung zu diesem Album: KAUFEN!
KRACHERALBUM! Vielleicht die beste Brainstorm seit "Soul Temptation" und "Liquid Monster"...