08.11.2003, 01:12
Zitat:Die scharfe Gangart der US-Musiklobby gegen Filesharer fuehrt zu einer "Saeuberungsaktion" ungeahnten Ausmasses. So haben alleine im August 1,4 Mio. US-Haushalte saemtliche digitalen Musik-Files von ihrer Festplatte entfernt, berichtet das Wall Street Journal. Die Zeitung beruft sich in ihrem Bericht auf Erhebungen des Marktforschungsinstitutes NPD Group.
Die Marktforscher leiten ihre Schaetzungen aus einem laufenden Projekt ab, in dem die Computer-Aktivitaeten von Haushalten untersucht werden. Insgesamt nehmen 10.000 Haushalte freiwillig an dem Forschungsvorhaben teil. NPD schaetzt, dass in 35 Mio. US-Haushalten Musikfiles auf dem Computer gespeichert werden. Damit haben in einem einzigen Monat vier Prozent der User ihre Festplatte von den kompromittierenden Dokumenten gesaeubert.
Ob die nun geloeschten Dokumente alle illegal per Filesharing beschafft worden sind, koennen die Marktforscher nicht sagen. Nach einer weiteren Untersuchung sind 65 Prozent aller Files auf den Rechnern der Konsumenten illegalen Ursprungs. Insgesamt sind die "Saeuberungsaktionen" laut NPD-Sprecher Russ Crupnick ein Erfolg fuer die Musiklobby RIAA. Diese hatte im Sommer angekuendigt, auch mit Klagen gegen private Filesharer vorgehen zu wollen. Und vor dieser Ankuendigung haben etwa im Mai lediglich 600.000 Haushalte pro Monat Musikfiles von ihren PCs entfernt. Das Vorgehen der RIAA loest freilich bei den Konsumenten erhebliche Verstimmung aus: So gaben zwei Drittel der P2P-User, aber auch 40 Prozent jener, die keine Musikdateien tauschen, an, dass sich ihre Meinung ueber die Musikindustrie zum Schlechteren gewendet habe.