15.09.2003, 18:16
Aus einem anderen Forum kopiert. Viel Spass
Zitat:Autofahren macht Spass. Essen auch. Am meisten Spass macht Essen im Auto, deswegen habe ich auch diese erhoehte Affinitaet zu Drive-In Schaltern...
Speziell in meinem Lieblings Fast-Food Restaurant. Das Vergnuegen an dieser Self-Service Station des Essens auf Raedern wird allerdings erheblich durch die Qualitaet der Gegensprechanlage gemindert.
Gegensprechanlage... Meiner ueberzeugung nach, hat sie diesen Namen nur bekommen weil sie voellig gegen das Sprechen ausgelegt ist...
„Hiere Bechellung hippe.“
Knarzt es mir aus dem Lautsprecher entgegen. Klingt fuer mich nach Schellackplatte... Aus Erfahrung aber weiss ich, dass sich die Stimme (maennlich... weiblich... Wohl eher maennlich) am anderen Ende dieses Dosentelefons soeben nach meiner Bestellung erkundigt hat.
Jetzt einfach zu bestellen waere mir zu langweilig, also frag ich:
„Haben sie etwas vom Huhn?“
Aus dem Lautsprecher ertoent ein schwer verstaendliches Wort, das aber eindeutig mit: „...icken“ endet. Ich antworte:
„Spaeter vielleicht, zunaechst moechte ich was essen.“
Etwas lauter toent es zurueck: „SCHICKEN?“ Ich kann es mir nicht verkneifen: „Nein ich wuerde es gleich selbst abholen.“
Eine kurze Pause entsteht, ich stelle mir belustigt die genervte Visage des McDoof-Knechts vor. Als die Sprechpause zu lang werden droht, sage ich: „Ach sie meinen CHICKEN? Noe, lieber doch nicht. Haben sie vielleicht Presskuh mit Tomatentunke im Roestbroetchen?“
„Hamburger?“ fragt mein unsichtbares Gegenueber zurueck. Wahrheitsgemaess antworte ich: „Nein ich bin von hier. Aber hat das denn Einfluss auf meine Bestellung?“
„Wol-len sie ei-nen Ham-bur-ger?“
„Jetzt beruhigen sie sich mal, ja ich nehme einen.“
„Schiess?“
„Stimmt, hatte ich nach meiner letzten Mahlzeit hier, mittlerweile ist meine Darmflora aber wieder wohlauf, ich denke ich kann es erneut riskieren.“
(Der Stimminhaber beginnt mir ein wenig leid zu tun. Er kann ja nichts fuer seinen Job, aber ich ja schliesslich auch nicht.)
„Ob sie Kae-SE auf den Hamburger moechten?“
„Ah ja gern, ich nehme einen mittelalten Pyrenaeen Bergkaese, nicht zu dick geschnitten, von einer Seite leicht angeschmolzen.“
Ob die naechste Ansage aus dem Lautsprecher: „Sicher doch.“ Oder „Arschloch“ lautet, kann ich nicht genau heraushoeren...
Deutlicher erklingt nun: „Was dazu?“
„Doch ja, ich haette gern diese gesalzenen frittierten Kartoffelstaebchen.“
„Also Pommes?“
„Von mir aus auch die...“
„Klein, Mittel, Gross?“
„Gemischt, und zwar jeweils zu einem Drittel grosse, mittlere und kleine.“
„WOLLEN SIE MICH EIGENTLICH VERARSCHEN???“
Diese wiederum sehr laut formulierte Frage verstehe ich klar und deutlich, sie verlangt eine ehrliche Antwort:
„Falls das die Bedingung ist, hier etwas zu Essen zu bekommen, JA, also? Machen wir weiter?“
Die Stimme schnauft kurz und fragt: „Gut, gut. Pommes, etwas zu den Pommes?“
„Ein schoenes Entrecôte, blutig und ein Glas 1996er Spaetburgunder bitte.“
„ICH KOMM DIR GLEICH RAUS UND GEB DIR BLUTIG!!!“
„Machen sie das, aber verschuetten sie dabei bitte nicht den Wein.“
„Schluss jetzt, Schalter 2.....4 Euro 15.“
Schon vorbei, gerade als es anfing lustig zu werden. Aber ich habe noch ein Ass im aermel. Ich zahle mit einem 200 Euro Schein.
„Tut mir leid, aber ich hab`s nicht groesser.“
Freundlich werde ich ausgekontert: „Kein Problem.“ Mit kaltem Blick laesst ein bemuetzter Herr mein Wechselgeld auf den Stahltresen klappern. Nicht mit mir Freundchen, ich will den Triumph.
Also, Zeit fuers Finale.
„Kann ich bitte ne Quittung bekommen?“ frage ich ueberfreundlich.
„Ist ein Geschaeftsessen!“