Voe: 2008
Genre: Progressive Death/Thrash Metal
Label: Reartone Records
Herkunftsland: Deutschland
Fuer Fans von: Death, Cynic
Tracklist:
01. Schizophrenia
02. Perverted Appetite
03. Behind The Mask
04. State Of The Rat
05. The Atheist
06. Visions Of A Better World
07. Necrophile
08. Desperate Thoughts
09. Amputated
10. If You Bleed
Spielzeit: 49:56
Zitat:MOSHQUITO rockten schon Datschas und die Betriebsspeisesaele westsaechsischer VEBs, da flippte (damals flippte man noch) ausgesuchtes FDJ-Publikum zum sagenumwobenen Auftritt des duften Udo Lindenberg ueber die Plaste-Sitze von „Erichs Lampenladen“. Anfang der 80er also, da wurde eine Coverband mit Namen ARGUS mit Argusaugen von Undercoveragenten des MfS bespitzelt, die die Rudelbildung seltsam gewandeter Gestalten als kultur- und sicherheitspolitische Herausforderung betrachteten. Schikaniert von den dekadenten Klaengen PRIESTs, MAIDENs oder ACCEPTs, schikanierten die verschreckten Ermittler der StaSi sicherheitshalber `mal zurueck.(Quelle: burnyourears.de)
Die Truppe benannte sich, ebenfalls sicherheitshalber, in MOSHQUITO um und ruestete auf: SLAYER, ANTHRAX, CELTIC FROST. Ich vermute, dass dieser Umstand das MfS derart zermuerbte, das es den spaeteren Montagsdemonstrationen nichts mehr entgegenzusetzen hatte. --- Nachdem nunmehr zweifelsfrei geklaert ist, wem wir den Mist mit dem Mauerfall zu verdanken haben und alles Geschichte ist: Das MfS, die DDR, der Palast der Republik und mittlerweile auch genannte Bands (auch wenn die das zum Teil noch gar nicht bemerkt haben) koennen wir uns den Urhebern der gesamtdeutschen Krise zuwenden:
Denn MOSHQUITO sind noch. Und sie erfreuen sich bester Gesundheit. Genau genommen waren sie noch nie so fit wie heute. Und „Behind the Mask“ ganz sicher das beste Album der Vereinsgeschichte. MOSHQUITO A.D. 2007/8 sind keine Coverband mehr und auch nicht mehr die Rumpelthrash-Kapelle der Anfangstage eigener Kreativitaet.Diverse Demos, drei Full-Length-Alben und eine Live-DVD haben ihre Erfahrungswerte hinterlassen. Man kommt heutzutage mit technisch anspruchsvollem und geschmackvollem Death-Thrash aus dem Knick, der allerdings nur dann wirklich ueberzeugen kann, wenn der Konsument sich und dem Album Zeit laesst. --- MOSHQUITO sind definitiv keine Ohrwurmlieferanten; kein Track bleibt gleich haengen wie ein „Welcome Home (Sanitarium)“.
Andererseits schaffen sie es, spannende und interessante, harte Gitarrenmusik zu generieren, die nicht auch nach dem 3. Durchlauf noch Spass macht, sondern ab dem 3. Durchlauf immer mehr Spass macht. Die Einfluesse und die Erfahrungen sind vielfaeltig: METALLICA, BLACK SABBATH, DEATH u.v.a.m. Das Ergebnis ist weder leicht, noch unverdaulich. Das Album ist gitarristisch absolut gesaettigt mit allem, was mich am Metal begeistert. Romantisch verspielte Akustikparts, knackhartes Riffing und immer wieder saugeile Leads, die den ganz grossen Namen in gar nichts nachstehen und dazu komplexes, verspieltes oder auch geradeaus gepruegeltes Drumming. Die Zahl der Akkord- und Rhythmuswechsel je Stueck ist exakt an der Grenze zur Unuebersichtlichkeit. Mehr duerfte nicht sein. Mehr ist aber auch nicht. Auf den Punkt, sofern man nicht schunkelige Hitsingles als notwendig erachtet.
Und waehrend ich bei den ersten beiden Durchlaeufen den relativ monoton gegrowlten Gesang abturnend und trist fand, stelle ich irgendwann spaeter fest, das der ganz hervorragend passt, weil eine groessere Variabilitaet, bei all dem, was da instrumental abgeht, vielleicht doch eher stoerend waere.
Kurzum, je laenger / oefter ich „Behind the Mask“ blicke / hoere, desto feister wird das Teil. Dass ich, Wessi der ich bin, die Truppe, sprich Gevater Ingo „Igor“ Lohf, quasi als historische „V.I.P.“ erachte, hat damit gar nichts zu tun. Erhoeht allenfalls den Sympathiefaktor. Und so geniesse ich bei Rotkaeppchensekt und einer schoenen „Schlager Suesstafel“ einen letzen Durchlauf fuer heute…
Persoenlicher Nachtrag:
Was haben wir denn hier? Eine Band, die 1983 in der ehemaligen DDR gegruendet wurde und 25 Jahre
spaeter ein Hammeralbum heraus bringt, was mich doch staunend zurueck laesst. Der Saenger ist wohl
ein Grunzkopp, aber hier wird an allen Ecken und Enden DEath gehuldigt, dass es eine helle Freude
ist. Die Platte braucht ihre Durchlaeufe, belohnt dafuer aber den geduldigen Zuhoerer.
Meine Wertung: 9.0/10
Hoerbeispiele: http://profile.myspace.com/index.cfm?fus...=120342141
SATAN WORSHIPPING DOOM