23.12.2007, 16:20
1984. Das Orwell-Jahr. Eine Menge ereignete sich in diesem Jahr, das Wenigste aber duerfte den gemeinen Metaller auf Dauer beeinflusst haben. Aber eben nur das Wenigste, denn eine bemerkenswerte LP (ja, das schwarze runde Ding mit den Rillen) erschien in diesem Jahr: Rising Force von Yngwie Malmsteen. Es war die Scheibe, die das Zeitalter der so genannten Gitarrengoetter (Satriani, Vai, MacAlpine, etc.) lostrat und die vor allem Instrumentalalben hervorbrachte (die paar gesungenen Stuecke unterschlage ich jetzt mal ganz elegant). Allerdings dauerte diese Mode nicht allzu lange an und fristet heutzutage nur noch ein Randdasein. Da ist es schon ganz schoen mutig, wenn vier recht unbekannte Musiker eine Instrumental-CD auf den Markt bringen, noch dazu als Debuetalbum. Doch genau das macht eine Gruppe namens 3 Headed Monster mit ihrem selbstbetitelten Erstling.
Und ueberraschender Weise funktioniert die ganze Sache! Wo sich die bereits erwaehnten Gitarrengoetter oftmals in selbstverliebtem Griffbrettgewichse verloren, bei dem der Rest der so genannten "Bands" zur Staffage degradiert wurde und sogar die Songs selbst in den Hintergrund rueckten, konzentriert sich die junge Band aus Massachusetts darauf, echte Songs zu schreiben und diese als richtige Band darzubieten. Dabei lassen sich die Jungs nicht einmal auf ein bestimmtes Metal-Genre festlegen, sondern verarbeiten vielfaeltige Einfluesse, sei es Power, Thrash oder gar Death Metal, genauso wie auch progressive Elemente auf der Scheibe wiederzufinden sind. Das wirkt aber nicht unpassend oder zusammengewuerfelt, sondern einfach nur abwechslungsreich. Natuerlich sind die Gitarren die Stars der Combo (alles andere waere auch sehr seltsam), aber sie ueberstrahlen den Rest der Band nicht voellig, sondern uebernehmen die Fuehrung recht sanft. Vielleicht kommt dem Ganzen zugute, dass die beiden Saitenzupfer zwar fantastische Musiker sind, aber eben nicht ueberirdisch und unerreichbar. Somit faellt der Selbstdarstellungsfaktor doch recht ertraeglich aus und laesst dem Rest der Band genug Raum, sich selbst ebenfalls einzubringen. Das hat auch mit der Produktion der CD zu tun. Zwar ist sie erwartet transparent, um das Gitarrenspiel adaequat an den Mann zu bringen, aber auch ueberraschend wuchtig, was sich sehr positiv auf die Rhythmussektion auswirkt; besonders die Bassdrum macht maechtig Eindruck. Technisch auf erwartet hohem Niveau, wissen die Songs der CD auch durch ihren Aufbau zu gefallen, vor allem vergisst man nie, dass es sich hier um ein Metal-Album handelt. Obwohl nicht gesungen wird, vermitteln die Stuecke durchaus ihre Botschaft, bei "The Beast Of Odo Island" z. B. fuehlt sich der Rezensent sofort an diese billigen japanischen Monsterfilmchen a la "Frankensteins Monster gegen Godzillas Sohn" erinnert. Und das Beste: Die CD wird auch bei haeufigerem Konsum nicht langweilig, es gibt immer wieder etwas zu entdecken.
Ein paar ganz leichte Durchhaenger gibt es leider auch, was wohl genretypisch fast nicht zu vermeiden ist, aber die treten so selten auf, dass man locker drueber hinweg sehen kann. Unter dem Strich bleibt der Silberling eine verdammt unterhaltsame Angelegenheit, die auch noch eine sehr angenehme Abwechslung zur metallischen Standardkost heutzutage darstellt.
Tracklist:
1. Vatan
2. Perfect Plex
3. The Beast Of Odo Island
4. Ultimate Rage
5. Bloodbath II
6. Ides Of March
7. Bitter End
8. Engines Of AKI
Wertung: 5 von 6
Und ueberraschender Weise funktioniert die ganze Sache! Wo sich die bereits erwaehnten Gitarrengoetter oftmals in selbstverliebtem Griffbrettgewichse verloren, bei dem der Rest der so genannten "Bands" zur Staffage degradiert wurde und sogar die Songs selbst in den Hintergrund rueckten, konzentriert sich die junge Band aus Massachusetts darauf, echte Songs zu schreiben und diese als richtige Band darzubieten. Dabei lassen sich die Jungs nicht einmal auf ein bestimmtes Metal-Genre festlegen, sondern verarbeiten vielfaeltige Einfluesse, sei es Power, Thrash oder gar Death Metal, genauso wie auch progressive Elemente auf der Scheibe wiederzufinden sind. Das wirkt aber nicht unpassend oder zusammengewuerfelt, sondern einfach nur abwechslungsreich. Natuerlich sind die Gitarren die Stars der Combo (alles andere waere auch sehr seltsam), aber sie ueberstrahlen den Rest der Band nicht voellig, sondern uebernehmen die Fuehrung recht sanft. Vielleicht kommt dem Ganzen zugute, dass die beiden Saitenzupfer zwar fantastische Musiker sind, aber eben nicht ueberirdisch und unerreichbar. Somit faellt der Selbstdarstellungsfaktor doch recht ertraeglich aus und laesst dem Rest der Band genug Raum, sich selbst ebenfalls einzubringen. Das hat auch mit der Produktion der CD zu tun. Zwar ist sie erwartet transparent, um das Gitarrenspiel adaequat an den Mann zu bringen, aber auch ueberraschend wuchtig, was sich sehr positiv auf die Rhythmussektion auswirkt; besonders die Bassdrum macht maechtig Eindruck. Technisch auf erwartet hohem Niveau, wissen die Songs der CD auch durch ihren Aufbau zu gefallen, vor allem vergisst man nie, dass es sich hier um ein Metal-Album handelt. Obwohl nicht gesungen wird, vermitteln die Stuecke durchaus ihre Botschaft, bei "The Beast Of Odo Island" z. B. fuehlt sich der Rezensent sofort an diese billigen japanischen Monsterfilmchen a la "Frankensteins Monster gegen Godzillas Sohn" erinnert. Und das Beste: Die CD wird auch bei haeufigerem Konsum nicht langweilig, es gibt immer wieder etwas zu entdecken.
Ein paar ganz leichte Durchhaenger gibt es leider auch, was wohl genretypisch fast nicht zu vermeiden ist, aber die treten so selten auf, dass man locker drueber hinweg sehen kann. Unter dem Strich bleibt der Silberling eine verdammt unterhaltsame Angelegenheit, die auch noch eine sehr angenehme Abwechslung zur metallischen Standardkost heutzutage darstellt.
Tracklist:
1. Vatan
2. Perfect Plex
3. The Beast Of Odo Island
4. Ultimate Rage
5. Bloodbath II
6. Ides Of March
7. Bitter End
8. Engines Of AKI
Wertung: 5 von 6
*grunz*