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Blackmore's Night - Secret Voyage
#1
Blackmores Night - Secret Voyage
Voe: 27. Juni 2008
Zeit: 50:36
Label: Steamhammer
Homepage: www.blackmoresnight.com


Wenn es einen Namen gibt, der beim Begriff "Rockgitarrist" faellt, dann ist das Ritchie Blackmore, zusammen mit Tony Iommi der wohl einflussreichste Saitenhexer der Rock- und Metalgeschichte. Dass Herr Blackmore seit geraumer Zeit mit den haerteren Klaengen nicht mehr viel anfangen kann, ist zwar endlos schade, aber wenigstens hat sich der Mann aus Weston-super-Mare nicht komplett aufs Altenteil zurueckgezogen, sondern musiziert mit seiner Lebensgefaehrtin Candice Night seit 1997 in der passend benannten Folk/Mittelalter-Band Blackmores Night.
Gut, Folk- oder Mittelalter-Band mag ohne naehere Erklaerung etwas missverstaendlich sein, denn wirklich vergleichbar mit Combos wie Schandmaul oder Schelmish ist das britische Sextett keineswegs. Vielleicht passt der Begriff Renaissance-Rock besser, denn vom vitalen, fast schon "doerflich" zu nennenden Sound der vorher genannten Gruppen, der mich regelmaessig an Dorffeste und Ritterturniere erinnert, ist Blackmores Night denn doch recht weit entfernt. Hier herrscht eine verspielte, fast schon zerbrechliche Grundstimmung vor, die eher an Feen und hoefische Atmosphaere denken laesst als an Jahrmarktmusik (das ist beileibe nicht abwertend gemeint). Allerdings ist das keineswegs der einzige Stil, dem die Gruppe huldigt, denn neben luftig-leichten Liedern gibt es dann zur Abwechslung auch den ein oder anderen richtigen Rocksong (Herr Blackmore kann wohl doch nicht ganz aus seiner Haut schluepfen) und das tut dem Album sehr gut, so wird jedwede Langeweile vermieden. Ausserdem hat Ritchie dadurch die Gelegenheit zu zeigen, dass er nichts an seinem Instrument verlernt hat. Denn, auch wenn er nicht immer die Stromgitarre auspackt, ist sein Stil durchweg auf dem ganzen Album zu erkennen, sogar bei Klaengen, die von einer Balalaika oder einer Flamenco-Gitarre stammen koennten. Und genau diese Vielfaeltigkeit im Stil macht den Unterschied zwischen Secret Voyage und anderen mittelalterlich angehauchten Werken aus: Es ist einfach sehr erfrischend, das Album zu hoeren, Abnutzungserscheinungen, wie ich sie hin und wieder bei anderen CDs dieses oder aehnlich gearteter Genres habe, fehlen hier voellig. Neben der Abwechslung und der gewohnt einmaligen Behandlung der Sechssaitigen punktet dieser Rundling natuerlich auch durch die charismatische Stimme der Frontfrau Candice Night. Mal zaubert sie hauchzart-engelsgleich ein aetherisches Gefuehl in die Songs, dann wieder zeigt sie, dass sie auch bei rockigen Stuecken eine exzellente Figur zu machen in der Lage ist. Der Rest der Band faellt qualitativ auch nicht ab, da sind durchweg Koenner am Werk. Die Produktion ist, wie bei einem solchen Wer auch zu erwarten, ueber alle Zweifel erhaben und die Spieldauer von gut 50 Minuten gehoert ebenfalls positiv erwaehnt. Neben zehn Eigenkompositionen haben noch zwei Coverversionen ihren Weg auf den Tontraeger gefunden und waehrend das blackmorsche Eigencover "Rainbow Eyes" erwartet gut abschneidet, hat mich die Version des im Original unsaeglichen "Cant Help Falling In Love" doch wirklich verbluefft, das klingt naemlich ganz fein, das haben die Briten einen sehr feinen Song draus gemacht.
Klar, Metal ist das nicht, aber wen interessiert das schon? Wer auch nur das Geringste mit diesem Genre anfangen kann, findet in Secret Voyage das perfekte Album. Das ist ganz grosses Kino und eine klare Kaufempfehlung!

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Now playing: Infected Brain - Seeds Of Hate
via FoxyTunes
*grunz*
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