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Scornage - Born to murder the world
#1
[Bild: Scornage-_Born_to_Murder_The_World_02.jpg]

Zitat:Scornage: "Born To Murder The World"-Rehearsal bei "the-pit.de"
Der erste Höreindruck lässt die Vorfreude aufblühen

Es ist Mitte Februar, es ist kalt, es ist dunkel. Nahe an der holländischen Grenze sollte es geschehen: Zwei Redakteure dieses Magazines wurden geladen, um einen ersten Höreindruck des in Kürze erscheinenden neuen Albums der Aachener Kultthrasher Scornage zu bekommen.

Und es gibt viel Neues zu berichten. Scornage haben sich weiterentwickelt, es gibt nun akustische Gitarren, Instrumentals und vieles mehr. Aber bevor ihr nun eure Stirn in Sorgenfalten legt: Die akustischen Gitarren sind kaum hörbar und die Instrumentals sind recht kurz gehalten, dafür wachsen einige Songs zeitlich deutlich an.

Nach kurzer, aber genialer Einleitung legt man mit „Made In Hell“ kräftig vor. Dieser Song wird auch schon seit geraumer Zeit im Liveprogramm dargeboten. Dann kommt der erste unbekannte Song „Prototype“. Man ist dem Old School Thrash Metal zwar treu geblieben, aber dennoch klingt das hier deutlich frischer als bisher. Speziell hatte es auf der vorhandenen Anlage den Eindruck, als ob Guido sehr stark an seinen Vocals gearbeitet hat.

Das volle Brett liefern Scornage hier ab. Auch wenn man jüngst mit der DVD „Decade Of Scorn“ das zehnjährige Bandjubiläum feierte, diese Band wird nicht leiser oder softer. Die Gitarren wirken frischer denn je; die Solos zeigen, dass man sich auch spieltechnisch weiterentwickelt hat und man mit Tom Bronneberg einen wirklich guten Ersatz für seinen Vorgänger gefunden hat. Wir wollen hier natürlich nicht zu viel verraten, aber es gibt zwei Songs mit über achtminütiger Spieldauer, welche aber auf Grund ihrer Qualität beim ersten Durchlauf eigentlich nach einer weiteren Ausdehnung verlangen.

Mir gefällt die Scheibe recht gut, man ist noch nicht in der 1. Liga, aber Aufstiegskandidat aus Liga 2. Zumindest aus Sicht eines Thrash Metal Maniacs. Wer mit diesem Genre eher am Rande was anfangen kann dürfte eher bei der Einschätzung von "necroslaughter.tk" liegen, der letzte Satz findet auf jeden Fall meine volle Zustimmung:
Zitat:Als Fan von schnellem Thrash Metal mit (dunkler) Atmosphäre, Melodie und Traditionsbewusstsein sollte man der Scheibe auf jeden Fall mal ein Ohr gönnen.

Zitat:Knapp drei Jahre nach der Veröffentlichung ihres zweiten Albums bringen die Aachener Thrasher SCORNAGE im März ihr drittes Album raus - die beiden ersten EPs habe ich mal nicht mit gerechnet. Ein wichtiger Release, sagt man doch immer, dass das dritte Album richtungsweisend für eine Band sein soll”¦

Und so zeigt sich seit “Sick Of Being Human” eine deutliche Entwicklung der Band. Zum einen im wesentlich differenzierten Sound, der nun sowohl klare Gitarren, deutlichen Bass mit viel Punch und insgesamt viel Druck bietet. Und zum anderen haben sich auch die Lieder seit dem Debüt deutlich weiter entwickelt. Auf “Born To Murder The World” steht deutlich Geschwindigkeit im Vordergrund! Zeit zum verschnaufen wird weder dem Hörer, noch Schlagzeuger Tom gegönnt! Dabei hat die Band es auch geschafft etwas mehr Atmosphäre in die nun recht düsteren Lieder zu bringen! Von Melodik und Stimmung her würde ich eiskalt behaupten, dass die Aachener fleissig At The Gates gehört haben! Dies schlägt sich auch in Guidos Gesang nieder, der nach einem noch angepissteren Tompa Lindberg klingt! Richtig krasse Leistung!

Aber so gut sich SCORNAGE auch entwickelt haben, so recht werde ich mit “Born To Murder The World” nicht warm. Nach mehreren Durchläufen kehrt eine gewisse Vertrautheit ein, aber alles wirkt sperriger, als z.B. auf der “Sick Of Being Human“. Nicht zuletzt kann das daran liegen, dass die durchschnittliche Spieldauer der neuen Lieder bei ungefähr 5 Minuten liegt. Das kürzeste Stück ist der verdammt aggressive Opener “Made In Hell” (das instrumentelle “SPDS” zähle ich nicht mit) und das längste Lied der Scheibe ist mit knapp neun Minuten der Titelsong. Gerade “Born To Murder The World” kommt trotz vieler sehr guter Ideen nicht richtig auf den Punkt: Erstmal ist ein scheinbar endlos langes Intro aus “Hellraiser” vor dem Lied, welches dann auch nochmal recht lange braucht, bis es musikalisch in Fahrt kommt. Und leider verliert sich dann in der Mitte des Songs alles noch ein wenig in Wiederholungen, sehr schade! Ähnliches Problem, dass sich die Ideen etwas im Lied verlieren hat auch “Prototype“. Dafür kann der Titeltrack mit einem vergleichsweise gutem Solo überzeugen - was leider aber auch nicht viel heißt, da die Soli immer noch ein großes Problem bei SCORNAGE sind! Zwar sind diese seit “Sick Of Being Human” wesentlich besser geworden, können aber dennoch nicht wirklich mitreißen.

All dieser Kritikpunkte zum trotz findet man mit “Dead & Gone“, “There Are No Innocents” und “Razor Blade Smile” drei verdammt starke Songs, die sich auch deutlich von den anderen abheben und durchaus eine Kauf- und Daseinsberechtigung für “Born To Murder The World” darstellen! Als Fan von schnellem Thrash Metal mit (dunkler) Atmosphäre, Melodie und Traditionsbewusstsein sollte man der Scheibe auf jeden Fall mal ein Ohr gönnen. 4 von 6 Punkten

http://www.myspace.com/scornage666
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#2
Bei dem Begriff "Traditionsbewusstsein" krieg ich das kalte Kotzen. Das widerspricht meiner Vorstellung von (künstlerischer) Grenzenlosigkeit im Zusammenhang mit der Kunstform Musik.

Ein ähnlicher Schwachsinn wie "Trve Black Metal", ich finds einfach furchtbar.

Musik kann Oldschool oder "wie früher" (etc.) sein, habe ich überhaupt kein Problem mit. Aber die obigen Begriffe schreien danach, dass damals bzw. in dieser Form alles besser war. Was für eine Denke in einer Kunstform. G R A U E N H A F T

@Album
Gefällt mir ganz ordentlich. Der Aufstiegskandidat passt gut. Vielleicht wird aus der Band noch was auf zukünftigen Alben.
SATAN WORSHIPPING DOOM
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#3
Ich leß das wie ein Synonym zu Oldschool, das man halt keine modernen Death / Core Einflüsse drin hat. Und für mich ist dass dann ein Bonus, weil ich mit den meisten modernen Mixgeschichten nix anfangen kann. Klar ist es sehr wichtig diese Grenzen auszuloten, sonst entsteht ja nix neues.

Sowas wie Haggard find ich zB absolut geil. Aber meinen Thrash mag ich eben eher traditionell / oldschoolige / ohne viel drum herum.

Würde dem Wort jetzt nicht zu viel Gewicht geben, ein Genre das sich überhaupt nicht entwickelt ist zum Tode verurteilt, persönlicher Geschmack kann aber schon eingeschränkter sein finde ich.
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