So, hab mich mal reingehört, hier mein Senf dazu:
Heaven & Hell - The Devil You Know
VÖ: 24. April 2009
Zeit: 53:59
Label: Roadrunner Records
Homepage:
www.heavenandhelllive.com
MySpace:
www.myspace.com/heavenandhelllive
Ein Aufstand alter Herren oder das Produkt von vier Ausnahmemusikern? Die Erwartungshaltung ob des Albums von Heaven & Hell, die diesen Namen nur tragen, weil Black Sabbath offiziell nie aufgelöst wurde, gehen in der Hörergemeinde doch recht weit auseinander. Auch ich war mir nicht recht klar, was ich von dieser Platte denn zu erwarten hätte und übte mich dessentwegen in vorsichtigem Optimismus.
Eins macht der Longplayer vom ersten Ton an klar: Es ist ein hundertprozentiges Black Sabbath-Album, ungeachtet des neuen Bandnamens. Gut, war eigentlich klar, wenn man sich die Besetzung vor Augen führt, sollte aber trotzdem erwähnt werden. Dann muss noch angemerkt werden, dass sich die vier älteren Herren auf der CD in bestechender Form präsentieren. Tony Iommis Riffs sind griffig und markant wie eh und je, die Rhythmusgruppe verleiht dem Begriff "heavy" eine neue Definition und Ronald James Padavona, auch Dio genannt, treibt 99 Prozent der weltweiten Metal-Barden mit seinem Charisma und seiner Wahnsinnsstimme Tränen des Neides in die Augen und das mit fast 67! Diese Herren sind zeitlos, was ihre Künste betrifft.
Auch die technische Umsetzung seitens des Labels lässt keinen Grund zu Klage aufkommen. Druckvoll und wuchtig, wie es einer Black Sabbath-... äh... Heaven & Hell-Platte angemessen ist, schallen die Songs aus den Boxen, ohne dabei unsauber oder gar matschig zu klingen. Ein schickes Cover und eine mehr als brauchbare Spieldauer tun ein übriges, den technischen Aspekt zu einem Volltreffer zu machen.
Bleibt nur noch die Frage, ob das Liedgut dem Ganzen ebenfalls angemessen ist. Und dazu würde ich mal sagen, dass dies im Großen und Ganzen der Fall ist. Mit dem Opener "Atom And Evil" tue ich mir zwar etwas schwer, da ich den Rhythmus manchmal nicht so recht nachvollziehen kann, aber danach ist eigentlich alles in Butter. Die meisten Stücke sind als "gut" einzustufen, die Single-Auskopplung "Bible Black" dagegen ist ein absoluter Hammer geworden. Auch das groovige "Rock And Roll Angel" verdient noch eine Erwähnung und beim martialisch betitelten "Eating The Cannibals" zeigen die gestandenen Herren, dass sie auch noch recht zünftig hinlangen und keineswegs nur noch schleppendes Liedgut fabrizieren können.
Ganz an Großtaten wie "Dehumanizer" kommt diese CD zwar nicht hin, dazu sind zu viele Tracks vorhanden, die "nur" gut sind, aber trotzdem ist The Devil You Know ein recht feines Werk geworden, das dem Großteil des Nachwuchses zeigt, wo der Hammer hängt.