28.04.2009, 16:28
Wenn ich nicht gerade Metal höre oder Lady Gaga dann bringe ich auch gerne mal was zu Papier^^
Hab mich vor einiger zeit n bisschen von dieser Poetry Slam Welle anstecken lassen, mit dem unterschied dass ich mich darauf beschränke Kurzgeschichten zu schreiben und dass ohne sie auf Bühnen vorzutragen.
Ich dachte ich quäle euch mla n bisschen damit XD
Also meine erste Geschichte heißt...
Wir sind doch beide Schuld daran
Es roch wie eine Kloake, stinkiger Dunst fischähnlichen Ausmaßes,
oder war es Knoblauch, als sie zu mir sprach.
„Wir sind doch beide schuld daran dass es so ist wie es jetzt ist!“
Nein, verdammt wir waren nicht beide Schuld daran dass DU mich
jetzt verlässt.
Wir lernten uns vor drei Monaten kennen.
Ich war Patient in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik in der sie als
Krankenschwester arbeitete.
Ich hatte eine Nasenscheidewandverengung durch die meine Geruchssinn
fast völlig zum erliegen gekommen ist. Diese sollte durch ein nicht
unkompliziertes operatives Verfahren wieder auf die Nüsterngröße
eines brunftigen Nilpferdes delatiert werden.
Ich kiffe gerne aber Narkosen machen mir Angst.
Als ich aus eben dieser erwacht, sah ich sie das erste Mal.
Eine Person, eine Frau wie ich sie in dieser ungewöhnlichen, genetischen
Zusammenstellung noch nie gesehen hatte.
Ihr Antlitz entsprach einer Mischung aus Uschi Obermeier und Dustin Hoffman in „Rain Man“.
Da ich mich selbst als Wissenschaftler im Bereich Frauen definiere, und ein Freund absonderlicher Geschmäcker bin, beschloss ich, mich in sie zu verlieben.
Und als sich ihre Mundwinkel bibbernd hoben und sich langsam ihre
geschwungenen Lippen öffneten, sagte sie, in meinen Ohren klangen sie
wie die wohl schönsten Worte, „ Brauchen sie eine Urinflasche?“.
Ja verdammt ich brauchte sie, und ich brauchte auch sie,
eine Frau die mir die Wünsche von meinen verklebten Augen
ablesen konnte. Der Traum meiner verschwitzten Nächte mit einer
obskuren Anmut wie man sie nur von Hollywoodzombies kennt.
Am nächsten Morgen wusch sie mich wie ich noch nie gewaschen worden
bin. Ihre zarten Hände kratzen die letzten Überbleibsel des braunen
Wunddesinfektionsmittels und des geronnenen Blutes von meiner
geschwollenen Backe.
Waren es Schmerzen oder ein Orgasmus?
Ich blickte an meinem rasierten Körper nach unten.
Eine gewisse Erregung war nicht zu übersehen.
Wie mache ich das jetzt mit der Urinflasche?
Als es mir wieder etwas besser ging trafen wir uns oft im Krankenhaus-Garten um Rauchwerk zu inhalieren, unsere letzte Bastion.
So bot sie mir immer wieder eine ihrer kolumbianischen Zigarillos an die mir nach einigen Tagen suggerierten warum ihr beim sprechen ab und an kleine braune Bröckchen aus dem Mund flogen.
Das Husten ohne krank zu sein war für mich ein völlig neues Erlebnis.
So kam das sie an dem Tage an dem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde gleich in mein Einzimmerapartment einzog.
Sie kam mit einem Koffer, gefüllt mit ihrer Alltagskleidung und einer Plastiktüte der Ladenkette „ Lecker“ in dem sich ausschließlich nur Mundsprays befanden.
Jeder hat seinen Fetisch, dachte ich bei mir und befasste mich schnell wieder mit dem Gedanken dass es mir immer noch nicht besser ging.
Ich roch nichts.
Als ich eines Morgens erwachte, es war letzte Woche, ca. drei Monate nachdem wir uns kennen lernten, war alles anders.
Die Sonne schien in meine Gesicht und ich hatte das Gefühl als wenn ich alle Gerüche dieser Welt auf einmal riechen würde.
Da war Zimt, Lavendel, Blüten aller Art, Kaffee, Zigarilloqualm, und einfach alles.
Ich roch mich selbst. „ Yes!“ dachte ich, beunruhigt von einem Krimi den ich letztens las, hatte ich schon befürchtet er wäre nicht mehr da, Mein Körpergeruch.
Doch ich brauchte ein Parfüm.
Noch von dem Überfluss an Gerüchen betäubt, taumelte ich benommen an den reich gedeckten Frühstückstisch. Mir gegenüber , strahlend wie ein Engel meine Perle.
Wieder sah ich wie sie sinnlich ihren Schmollmund, den ich die letzten Wochen über alles lieben gelernt hatte, öffnete.
„ Hast du gut geschlafen mein Schatz?“
Es traf mich wie ein Vorschlaghammer ins Gesicht, mir wurde schwarz vor Augen und ich hatte Probleme mich auf meinem Stuhl zu halten.
Sie stank, sie roch aus dem Mund wie meine Oma Lina unterm Arm, nicht das ich da schon mal gerochen hätte, aber genauso stellte ich es mir vor.
Es war übel, es war keine Geruch wo man sagen konnte, egal irgendwie übersteh ich das schon. Es war die Keimzelle des Bösen in gasförmiger Gestalt.
Da schoss es mir durch den Kopf, die Zigarillos, das Mundspray und ich wusste nun auch warum seid Wochen keiner von meinen Freunden sich hat blicken lassen.
Die nächsten Tage versuchte ich es zu ertragen, danach merkte ich schnell das ich an meine körperlichen Grenzen gelangt war und ab da an wurde mir klar, ich konnte nicht mehr. Ich konnte sie nicht riechen!
Seid letzten Freitag gehe ich ihr aus dem Weg und versuche mit harnebüchenden Ausreden meine Abwesenheit zu erklären.
Mir ging es wirklich schlecht dabei.
Aber wie schlecht würde es ihr gehen wenn ich es ihr sage?
Ich halte aus.
Gestern dann kam sie zu mir mit einem bedeutungschwangeren Gesichtsausdruck und bat mich dass ich mich setzte.
„ Ich kann nicht mit dir zusammen bleiben!“ sagte sie.
„ Warum?“ fragte ich sie überrascht aber nicht geschockt.
Der Schein musste gewahrt werden. Ich wollte sie nicht verletzten.
„ Wir sind doch beide schuld daran das es so gekommen ist wie es jetzt ist! Ich glaube wir passen nicht zusammen!“
Ich inszenierte ein trauriges Gesicht.
„ Sei mir nicht böse ich muss jetzt gehen!“ sie nahm ihre gepackten Sachen und die „Lecker“ Plastiktüte und ging zur Tür heraus.
Als sie sich noch mal nach mir umdreht sah ich zum letzten Mal ihren wunderschönen Mund. Irgendwie werde ich ihn doch vermissen.
Hab mich vor einiger zeit n bisschen von dieser Poetry Slam Welle anstecken lassen, mit dem unterschied dass ich mich darauf beschränke Kurzgeschichten zu schreiben und dass ohne sie auf Bühnen vorzutragen.
Ich dachte ich quäle euch mla n bisschen damit XD
Also meine erste Geschichte heißt...
Wir sind doch beide Schuld daran
Es roch wie eine Kloake, stinkiger Dunst fischähnlichen Ausmaßes,
oder war es Knoblauch, als sie zu mir sprach.
„Wir sind doch beide schuld daran dass es so ist wie es jetzt ist!“
Nein, verdammt wir waren nicht beide Schuld daran dass DU mich
jetzt verlässt.
Wir lernten uns vor drei Monaten kennen.
Ich war Patient in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik in der sie als
Krankenschwester arbeitete.
Ich hatte eine Nasenscheidewandverengung durch die meine Geruchssinn
fast völlig zum erliegen gekommen ist. Diese sollte durch ein nicht
unkompliziertes operatives Verfahren wieder auf die Nüsterngröße
eines brunftigen Nilpferdes delatiert werden.
Ich kiffe gerne aber Narkosen machen mir Angst.
Als ich aus eben dieser erwacht, sah ich sie das erste Mal.
Eine Person, eine Frau wie ich sie in dieser ungewöhnlichen, genetischen
Zusammenstellung noch nie gesehen hatte.
Ihr Antlitz entsprach einer Mischung aus Uschi Obermeier und Dustin Hoffman in „Rain Man“.
Da ich mich selbst als Wissenschaftler im Bereich Frauen definiere, und ein Freund absonderlicher Geschmäcker bin, beschloss ich, mich in sie zu verlieben.
Und als sich ihre Mundwinkel bibbernd hoben und sich langsam ihre
geschwungenen Lippen öffneten, sagte sie, in meinen Ohren klangen sie
wie die wohl schönsten Worte, „ Brauchen sie eine Urinflasche?“.
Ja verdammt ich brauchte sie, und ich brauchte auch sie,
eine Frau die mir die Wünsche von meinen verklebten Augen
ablesen konnte. Der Traum meiner verschwitzten Nächte mit einer
obskuren Anmut wie man sie nur von Hollywoodzombies kennt.
Am nächsten Morgen wusch sie mich wie ich noch nie gewaschen worden
bin. Ihre zarten Hände kratzen die letzten Überbleibsel des braunen
Wunddesinfektionsmittels und des geronnenen Blutes von meiner
geschwollenen Backe.
Waren es Schmerzen oder ein Orgasmus?
Ich blickte an meinem rasierten Körper nach unten.
Eine gewisse Erregung war nicht zu übersehen.
Wie mache ich das jetzt mit der Urinflasche?
Als es mir wieder etwas besser ging trafen wir uns oft im Krankenhaus-Garten um Rauchwerk zu inhalieren, unsere letzte Bastion.
So bot sie mir immer wieder eine ihrer kolumbianischen Zigarillos an die mir nach einigen Tagen suggerierten warum ihr beim sprechen ab und an kleine braune Bröckchen aus dem Mund flogen.
Das Husten ohne krank zu sein war für mich ein völlig neues Erlebnis.
So kam das sie an dem Tage an dem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde gleich in mein Einzimmerapartment einzog.
Sie kam mit einem Koffer, gefüllt mit ihrer Alltagskleidung und einer Plastiktüte der Ladenkette „ Lecker“ in dem sich ausschließlich nur Mundsprays befanden.
Jeder hat seinen Fetisch, dachte ich bei mir und befasste mich schnell wieder mit dem Gedanken dass es mir immer noch nicht besser ging.
Ich roch nichts.
Als ich eines Morgens erwachte, es war letzte Woche, ca. drei Monate nachdem wir uns kennen lernten, war alles anders.
Die Sonne schien in meine Gesicht und ich hatte das Gefühl als wenn ich alle Gerüche dieser Welt auf einmal riechen würde.
Da war Zimt, Lavendel, Blüten aller Art, Kaffee, Zigarilloqualm, und einfach alles.
Ich roch mich selbst. „ Yes!“ dachte ich, beunruhigt von einem Krimi den ich letztens las, hatte ich schon befürchtet er wäre nicht mehr da, Mein Körpergeruch.
Doch ich brauchte ein Parfüm.
Noch von dem Überfluss an Gerüchen betäubt, taumelte ich benommen an den reich gedeckten Frühstückstisch. Mir gegenüber , strahlend wie ein Engel meine Perle.
Wieder sah ich wie sie sinnlich ihren Schmollmund, den ich die letzten Wochen über alles lieben gelernt hatte, öffnete.
„ Hast du gut geschlafen mein Schatz?“
Es traf mich wie ein Vorschlaghammer ins Gesicht, mir wurde schwarz vor Augen und ich hatte Probleme mich auf meinem Stuhl zu halten.
Sie stank, sie roch aus dem Mund wie meine Oma Lina unterm Arm, nicht das ich da schon mal gerochen hätte, aber genauso stellte ich es mir vor.
Es war übel, es war keine Geruch wo man sagen konnte, egal irgendwie übersteh ich das schon. Es war die Keimzelle des Bösen in gasförmiger Gestalt.
Da schoss es mir durch den Kopf, die Zigarillos, das Mundspray und ich wusste nun auch warum seid Wochen keiner von meinen Freunden sich hat blicken lassen.
Die nächsten Tage versuchte ich es zu ertragen, danach merkte ich schnell das ich an meine körperlichen Grenzen gelangt war und ab da an wurde mir klar, ich konnte nicht mehr. Ich konnte sie nicht riechen!
Seid letzten Freitag gehe ich ihr aus dem Weg und versuche mit harnebüchenden Ausreden meine Abwesenheit zu erklären.
Mir ging es wirklich schlecht dabei.
Aber wie schlecht würde es ihr gehen wenn ich es ihr sage?
Ich halte aus.
Gestern dann kam sie zu mir mit einem bedeutungschwangeren Gesichtsausdruck und bat mich dass ich mich setzte.
„ Ich kann nicht mit dir zusammen bleiben!“ sagte sie.
„ Warum?“ fragte ich sie überrascht aber nicht geschockt.
Der Schein musste gewahrt werden. Ich wollte sie nicht verletzten.
„ Wir sind doch beide schuld daran das es so gekommen ist wie es jetzt ist! Ich glaube wir passen nicht zusammen!“
Ich inszenierte ein trauriges Gesicht.
„ Sei mir nicht böse ich muss jetzt gehen!“ sie nahm ihre gepackten Sachen und die „Lecker“ Plastiktüte und ging zur Tür heraus.
Als sie sich noch mal nach mir umdreht sah ich zum letzten Mal ihren wunderschönen Mund. Irgendwie werde ich ihn doch vermissen.