29.06.2009, 21:44
Zitat:Mystic Prophecy wurden 2000 in Bad Grönebach (Bayern) von R.D. Liapakis (Valleys Eve) gegründet. Alle ehemaligen und jetzigen Bandmitglieder waren oder sind auch bei anderen Bands erfolgreich, so dass teilweise von einem Power-Metal-All-Star-Projekt gesprochen wurde.
Daher war es nicht verwunderlich, dass schon 2001 die erste CD "Vengeance" erschien. Damit erregte man die Aufmerksamkeit des großen Labels Nuclear Blast und einen Vertrag bei denselben, die das Debüt noch einmal in größerer Auflage herausbrachten - gefolgt von "Regressus" (2003) und "Never Ending" (2004).
Danach gab es eine kleine Krise mit Besetzungswechseln und Labelwechsel, welche aber gemeistert wurde, wie man sich auf Savage Souls (2006) und "Satanic Curses" (2007) nun bei Massacre anhören konnte. Wiederum folgte eine kleine Krise mit Besetzungswechseln, doch Mystic Prophecy sind auch 2009 noch/wieder am Start mit einer neuen CD: "Fireangel".
Hier bedeutet Power Metal wiederum volle Power, die Grenze zum Speed Metal wird überschritten, ja sogar Thrash Metal-Härte mühelos erreicht, ohne jedoch unmelodisch und verknüppelt zu klingen. Wer bei dem Vorgänger "Satanic Curses" noch kritisiert hatte, dieser mache den Eindruck, es handele sich um einen Rekordversuch 'härteste Power Metal-Scheibe aller Zeiten', kann erleichtert aufatmen. Melodien und Songwriting standen hier im Vordergrund, eine gute Kombination aus Abwechslung, Eingängkeit und Heavy Power wird geboten. Damit sollten Fans der frühen Veröffentlichungen als auch der beiden späteren Werke zufrieden sein.
Hier liegt die Stärke von "Fireangel". Auch wer bei dem Stichwort 'Deutscher Power Metal' eher skeptisch und (leider in vielen Fällen zu Recht) mit Vorbehalt reagiert, wird positiv überrascht, denn hier sind Elemente von kraftvollem US-Power Metal der Richtung Iced Earth vorhanden.
Keine platten Klischees, auch kein Mangel an Heavyness oder Härte... somit können auch Anhänger der heftigeren Gangart Gefallen daran finden. Gleichzeitig sind die Songs griffig genug und schmeicheln auch den Ohren der Hörer eher sanfterer Klänge. Diese müssen nicht fürchten, dass alles verbolzt wird, auch wenn hier schon ein mächtiges Brett aufgefahren wird, welches natürlich für richtige 'Weicheier' nicht geeignet ist. Dennoch sollten Mystic Prophecy doch einige Leute ansprechen können.
Vielleicht sollten zartbesaitete Naturen erst einmal die etwas eingängigern Songs antesten, "Revolution Evil" mit seinem ruhigem Anfang, "Forever Betrayed" oder das Titellied "Fireangel" und nicht die aggressiveren "Gods Of War", das interessant aufgebaute "Demons Blood" oder das flotte "We Kill You Die" mit hartem Doublebass-Drumming.
Produziert hat Mastermind R.D. Liapakis selbst mit der Unterstützung von F. Nordström (Arch Enemy, In Flames) beim Mix. Das ist ihm gut gelungen und klingt wirklich fett. Sein Gesang ist kraftvoll und kann gegen das höllische Gitarrendoppel Constantine (der Name verspricht ja schon höllische Kraft, zumindest für alle die den Film/das Comic kennen”¦) und Markus Pohl bestehen.
Das Songwriting ist sehr solide, allerdings hat mich kein Track zum andächtigen Knien vor der Box veranlasst und mir fehlen auch etwas die Überraschungen. Wobei meine Ansprüche in diesem Punkt sehr hoch liegen und mich selten etwas vom Hocker haut; weder die Band noch die Fans sollten diese Aussage also zu ernst nehmen und sich den Hörspaß an dieser überdurchschnittlichen CD trüben lassen. Der 'Feuerengel' hat wirklich Feuer im Arsch und fegt so einiges an Konkurrenz hinweg. Die zweite Wiedergeburt von Mystic Prophecy ist also gelungen.
Die CD erscheint als normales Jewel-Case und im Digi-Pack mit einer Bonus-CD, leider liegen mir keine Infos vor, was sich darauf befinden wird.
Quelle: rocktimes.de
Solides Metalscheibe, geht mir aber ähnlich, bisher hat sich wenig in den Gehörgängen festgesetzt. Für derzeit 7,5 Punkte reichts aber.
http://www.mysticprophecy.net/
http://www.myspace.com/mysticprophecy