Destruction - The Curse Of The Antichrist - Live In Agony
Stil: Thrash Metal
VÖ: 25. September 2009
Zeit: CD1 48:25 - CD2 49:28
Label: AFM Records
Homepage:
www.destruction.de
MySpace:
www.myspace.com/officialdestruction
Live-Alben sind so eine Sache...
Eines pro Band lasse ich mir eingehen, das hat jede Kapelle verdient. Mehrere davon sind dann schon eher grenzwertig, selbst wenn sie unterschiedliche Schaffensperioden der jeweiligen Combo abdecken, Wiederholungen lassen sich einfach nicht vermeiden. Nun handelt es sich im Falle der aktuellen Live-Scheiblette von Destruction immerhin schon um das dritte derartige Werk (DVDs und sonstigen Kram mal außer acht gelassen), wobei der direkte Vorgänger auf das Jahr 2002 datiert. Ist die Zeit wirklich schon wieder reif für ein Live-Album?
Kümmern wir uns zuerst um die Set-List, mit der steht und fällt eine Live-CD. Und da kann man wirklich nicht meckern. So ziemlich alle Gassenhauer des Trios findet man auf dem Rundling und die Songauswahl erstreckt sich über das komplette Schaffen der deutschen Thrash-Vorreiter. Vom 84er "Bestial Invasion" über den im Jahre 2000 zurückschlagenden Metzger bis zum Titeltrack des letztjährigen Albums ist alles vorhanden, was im Repertoire von Destruction Rang und Namen hat. "Thrash Till Death" hat es sogar zwei Mal auf den Longplayer geschafft. Zwei Mal? mag da der erstaunte Leser fragen. Ja, richtig gelesen, das Stück wird zwei Mal gespielt, denn dieser Output ist nicht der Mitschnitt eines einzigen Konzertes, sondern gleich derer zwei. Sowohl das Wacken Open Air 2007 als auch ein Auftritt der Band in Tokio wurden hier aufgenommen und das gibt mir doch ziemlich zu denken. Denn es ist nicht so, dass CD 1 Wacken enthält und Scheibe 2 den Gig in Japan, nein, die ersten fünf Stücke sind auf dem Wacken aufgenommen, danach kommt Tokio und Mitte der zweiten CD schwenkt die Regie wieder nach Wacken. Was soll das? Soll da die Atmosphäre einer Show sauber transportiert werden? War denn kein Gig zu finden, der alleine für eine Live-Scheibe gereicht hätte? Und warum muss das dann so durcheinander serviert werden? Das wirkt einfach nur lieblos zusammengewürfelt.
Dabei macht der Output klanglich eine recht beeindruckende Figur, gerade für einen... äh... zwei Live-Mitschnitte ist die Abmischung sehr gut gelungen. Klar und gleichzeitig druckvoll kommt die Musik rüber und zeigt eine Band, die sowohl energisch als auch abgeklärt zu Werke geht. Hilft aber alles nix, bei mir stellt sich das Gefühl eines "echten Konzertes" einfach nicht ein.
Wer hören will, wie Destruction live klingen und noch kein anderes Werk dieser Art im Regal stehen hat, mag zum Kundenkreis für dieses Werk gehören. Ich persönlich bin nicht wirklich vom Sinn dieser Veröffentlichung überzeugt.