Illdisposed - To Those Who Walk Behind Us
Stil: Death Metal
VÖ: 28. Juli 2009
Zeit: 44:06
Label: Massacre Records
Homepage:
www.illdisposed.dk
MySpace:
www.myspace.com/illdisposed
Bei Illdisposed kann man nie sicher sein, was man bekommt, wenn man eine neue Platte der Dänen in den Händen hält. Mal wird experimentiert, dann wieder eher konventionelles Liedgut geboten und auch die Qualität der Werke hat in der Vergangenheit hin und wieder deutlich geschwankt. Da ist es auch für den Rezensenten spannend, beim neuesten Output ein Ohr zu riskieren und zu hoffen, eines der besseren Werke erwischt zu haben.
Diese Hoffnung trügt anno 2009 keineswegs, denn das aktuelle Werk der "swulen Nutten" ist ein richtig fetter Brocken geworden. Geschwindigkeitsfanatiker waren die Mannen um Bo Summer noch nie und so bewegen sie sich auf diesmal in eher gemäßigten Gefilden, wobei es hin und wieder auch mal kürzere Ausbrüche nach oben, manchmal aber auch nach unten in fast schon doomige Bereiche zu bewundern gibt. Überhaupt haben Illdisposed in dieses Album jede Menge Groove gepackt, ohne die grobe Kelle völlig zu vernachlässigen. Durch diese geschickte Vermengung verschiedener Bestandteile wirkt das Album dann auch äußerst abwechslungsreich, obwohl durchgehend eine recht düstere Atmosphäre herrscht, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Werk zieht. Düstere Brecher geben sich mit schleppenden, dabei aber überraschend melodischen Walzen die Klinke in die Hand, fast schon melancholische Momente werden abgelöst durch bitterböse Giftspritzen, und das alles, ohne zusammengewürfelt zu klingen. Da haben sich die Dänen beim Songwriting ein Fleißkärtchen verdient. Sogar ein komplett auf dänisch gesungener Titel hat mit "Nu Gik Det Lige Sa Godt" seinen Einzug auf den Longplayer gefunden. Interessant ist auch Song Nummer neun, "Johnny": Es hat eine Zeit gedauert, bis ich erkannt habe, dass es sich dabei um eine Coverversion der 1985er Single "Johnny Come Home" von den unsäglichen Fine Young Cannibals handelt. Nun bin ich eigentlich überhaupt kein Freund von Coverstücken und das Original dieser Version stellt mir die Nackenhaare auf, aber die Bearbeitung von Illdisposed kann sich sehr wohl hören lassen.
Technisch ist alles in Butter auf der Scheibe. Verlernt haben die Herren natürlich nichts und die verzerrten Vocals von Brüllwürfel Bo passen perfekt zur düsteren Stimmung des Tonträgers. Als genauso passend erweist sich die Produktion des Silberlings, wuchtig und tieftonlastig bringt er die Eingeweide wohlig zum Schwingen, ohne zu dumpf zu klingen.
"Saubere Sache" kann ich da nur sagen und konstatieren, dass Illdisposed mit dieser Scheibe ein rundum gelungenes Werk fabriziert haben, das mein uneingeschränktes Wohlwollen errungen hat.
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Abrogation - Die Letzte Nacht
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