Zitat:Mit seiner alten Band LIVE war Ed Kowalczyk schon einmal ganz oben. Der alternative Rock – viele sprachen auch gerne von Post-Grunge - mit eingängigen und zugleich sehr emotional eingefärbten Vocals war Mitte der 1990er Jahre und um die Jahrtausendwende ein Millionenseller. “Throwing Copper“, “Secret Samadhi“ und “The Distance To Here“ überzeugten jeweils mit der gleichen Formel. Etwas düstere Rock-Musik mit leichtem Hang zum Grunge und dazu die häufig sehr melancholischen und fast schon depressiven Lyrics, vorgetragen mit der sehr einzigartigen Stimme von Ed Kowalczyk trafen den Nerv der Zeit.
Der Niedergang von LIVE ging dann mit dem zeitlichen einher mit den Anschlägen des 9. September 2001. Das Video von den verwüsteten Türmen des World Trade Center wurde bei den US-Nachrichtensendern gerne mit dem Titel Overcome vom Album “V“ unterlegt. Dennoch erreichte das Werk in den USA nicht einmal mehr Gold-Status. Und das nachdem die direkten Vorgänger (abgesehen vom Debüt “Mental Jewelry“) alle zumindest mit Platin ausgezeichnet wurden.
Nach einer hässlichen Trennung und einem noch viel hässlicheren Streit um Tantiemen und Einkünfte kommt Frontmann Ed Kowalczyk nun mit einem Solo-Album aus der Versenkung und klingt natürlich exakt wie seine Ex-Band. Da ist wieder diese Larmoyanz in der Stimme, die so viel tiefe Trauer in sich trägt, die durchaus rockigen Songs, die mit viel Melodie und tiefer gestimmten Gitarren daherkommen.
Aber es gibt auch Veränderungen. Das Songwriting hat wieder deutlich an Qualität zugenommen und erinnert eher wieder an die besten Zeiten von LIVE, also zwischen “Throwing Copper“ und “The Distance To Here“. Sicher ein neues I Alone oder Dolphin”s Cry findet sich unter den elf Stücken nicht (allenfalls Grace kommt diesen beiden Songs nahe), aber alle Songs sind wieder deutlich stärker als es bei den letzten Alben der Fall war. Irgendwie scheint die Stimmung der Songs aber etwas leichter und positiver als in der Vergangenheit.
Anspieltipps sind hier vor allem der Opener Drive, Grace, Stand und die Halb-Ballade Drink (Everlasting Love). Aber auch das sehr zugängliche The Great Beyond überzeugt. Leider gibt es zum Ende der Platte hin einige schwächere Songs, die den positiven Eindruck der ersten Stücke aber nicht überdecken können.
Ed Kowalczyk ist mit “Alive“ ein Comeback nach Maß gelungen. Das Album hat alle Zutaten, die seine frühere Band groß gemacht haben und von daher können frühere LIVE-Fans sofort blind zugreifen. (Quelle: hooked-on-music.de)
Wie der Herr Rezensent bereits im letzten Abschnitt seines Reviews geschrieben hat: für LIVE Fans ein Muss!
http://www.myspace.com/edkowalczyk