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Ram - Death (2012)
#1
[Bild: ram_death_news_bigt4ytj.jpg]

Zitat:Als die Schweden von RAM mit "Forced Entry" und der EP "Sudden Impact" im Heavy-Metal-Zirkus auf der Bildfläche erschienen, war der Jubel bereits groß. Der Einfluss von JUDAS PRIEST war zwar überdeutlich, aber das störte bei der Qualität der Songs eigentlich kaum jemanden. Die Vorbilder hatten so etwas ja eine Weile nicht mehr auf die Reihe bekommen. Das 2009er-Werk "Lightbringer" zeigte sich dann aber bereits deutlich eigenständiger und abwechslungsreicher, wenn auch Truppen wie JUDAS PRIEST oder MERCYFUL FATE noch spürbar im Sound integriert waren. Neben typischen Nackenbrechern wie 'Awaken The Chimaira' gab es eben auch ein Heldenepos wie 'Suomussalmi (The Few Of Iron)' und war meines Erachtens eines der besten traditionellen Metalalben der letzten zwei, drei Jahre.

Die anschließende Pause mit letztlich erfolgreicher Labelsuche hat die Band nun für ihr wenig originell betiteltes Album "Death" genutzt. Ein Konzeptalbum über den Tod. Und ja, der Titel schreit förmlich nach aufgewärmten Einheitsbrei. Doch schon das unvorhersehbare Intro 'Death...' zeigt, dass damit nicht wirklich zu rechnen ist. Das damit eingeleitete '...Comes From The Mouth Beyond' ist ein epischer Brecher, der im Mittelteil mit einem Spoken-Words-Part überrascht. Die komplexen Arrangements mögen die Nummer zuerst etwas sperrig erscheinen lassen, doch bereits nach einer Handvoll Spins kann man die Gitarrenmelodien genauso mitpfeifen, wie man erhaben den Refrain trällert. Und Oscar Carlquists Stimme ist eh ein kaum zu verwechselndes Trademark geworden.

Im weiteren Verlauf ist Abwechslungsreichtum dann Trumpf. 'I Am The End' ist ein feiner Midtempo-Brecher, der durchaus gereckte Fäuste im Chorus hervorruft, während 'Release Me' den Hardrock atmet und vor allem der Refrain ziemlich entspannt, ja beinahe sehnsüchtig wirkt. Das Gitarrensolo im Mittelteil passt dann auch exakt zu dieser Atmosphäre, die am Ende in der Befreiung durch den Tod mündet. Angst davor hat der Protagonist in diesem Fall wohl nicht. Wer die flotten Nummern bis hier hin vermisst hat, wird dann mit 'Defiant' entschädigt. Tolles Riff, tolle Melodien, ein feiner Nackenzwirbler.

Die, ähm, B-Seite wird eröffnet vom doomigen 'Frozen', das angenehm schwermütig durch die Boxen tropft, bevor das bereits bekannte 'Under The Scythe' noch einmal für trockene Kehlen und geschwungene Fäuste sorgt. 'Hypnos' wiegt uns dann glücklicherweise nicht in den Schlaf, auch wenn die getragene, sehr melodische Nummer erst etwas unscheinbar wirkt. Im weiteren Verlauf wird aber gekonnt Spannung aufgebaut und die feinen Gitarrenleads erledigen dann den Rest. 'Flame Of The Tyrants' ist noch einmal purer Heavy Metal, der vor allem live eine Menge Freude bereiten wird. Dafür sorgen natürlich auch Textstellen wie 'This is Heavy Metal tyranny'. Hell Yeah! Dann entlässt uns das etwas lange Outro '1 7 7 1' in die schwärzeste Stunde.

Alles super also im Hause RAM? Im Grunde schon. "Death" zeigt eine neue, anspruchsvollere und abwechslungsreichere Facette der Band, ohne die eigene Identität aufzugeben. Die Produktion hält eine angenehme Balance aus zeitgemäß und traditionell, was sich vor allem bei den Gitarren bemerkbar macht. Bemängeln mag man, dass der Tod etwas schnell geht. Zwar sind 45 Minuten Spielzeit normal. Aber da 'Under The Scythe' bereits bekannt und Intro/Outro mehr als sechs Minuten in Anspruch nehmen, bleiben nur sieben wirklich neue Songs mit etwa 35 Minuten Spielzeit. Die sind allerdings durch die Bank hochwertig.

Damit ist "Death" unterm Strich also ein mindestens ebenbürtiger Nachfolger für das famose "Lightbringer"-Werk, das die Erwartungen aller Metaller erfüllen dürfte, für die Entwicklung bei einer Band kein Tabu darstellt. Um es klar zu sagen: Pflichtkauf. (Quelle: powermetal.de)




http://www.myspace.com/rammetal
[Bild: 76561198168338359.png]
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