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(10.12.2008, 09:34)myhomeismycastle schrieb: [..."The Satanic Bible"...] hab ich mal gelesen. können wir in einem eigenen thread machen. war damals (pubertät) enttäuscht das satanismus nur ein kruder hedonistischer egoismus ist. hatte vorher auch aleister crowley gelesen, dessen esoterisch-religiöses gerede zwar viel unterhaltsamer, aber auch ziemlich unstimmig war. also ich würde vorschlagen, dass du dir das buch nochmal mit deinem jetzigen geistigen reifestatus zu gemüte führst. vielleicht kommst du dann drauf, dass der LaVey Satanismus kein "kruder hedonistischer egoismus" sondern viel mehr eine rückbesinnung auf die eigentlich natur des individuum mensch ist (...und noch viel mehr). es kann natürlich auch sein, dass du dich in dem geschriebenen überhaupt nicht wieder findest - auch in ordnung.
"born not made" ist einer der leitsprüche, der mir in diesem zusammenhang in den sinn kommt
zu hr. crowley:
"unterhaltsam" ist vermutlich die beste beschreibung dessen, was dieser mensch infamer weise als satanismus verkauft hat. in wahrheit handelt es sich aber aus meiner sicht um nicht mehr als substanzlose zusammenmischung von diversem esoterischen wirrwar und sinnloser effekthascherei, der leider - wenn für zu voll genommen - viel schlechtes und (selbst-) zerstörerisches in anfälligen menschen hervorrufen kann.
(10.12.2008, 09:34)myhomeismycastle schrieb: gibts denn sowas wie satanisten am BoM? die antwort auf diese frage würde mich auch sehr interessieren:
gibt es menschen hier, die sich als satanist bezeichnen und ihre auffassung dieser lebensphilosophie hier mit uns teilen möchten?
(10.12.2008, 10:17)padrak schrieb: Wenn wir einen echten Satanisten hier hätten, wäre der sicher schon aufgefallen. Sonst hätte er seinem Missionierungsauftrag gar nicht nachkommen können. Sieht mit Christen aber kaum anders aus anscheinend hast du, trotz der lektüre der "Satanic Bible", ein falsches bild vom satanismus bekommen. keiner der sich als satanist im eigentlich sinne (also nicht teufelsanbetung oder der oben erwähnte Crowley mischmasch) bezeichnet, würde jemals versuchen einen menschen zu seinem "glauben" (oder besser: lebensauffassung) zu bekehren oder zu missionieren. genau hier unterscheidet sich satanismus von all den anderen religionen. es besteht überhaupt kein bestreben, mehr und neue "mitstreiter" dazu zu gewinnen. das individuum ist das höchste gut und soetwas wie ein zusammengehörigkeitsgefühl ist aus diesem grund von vornherein schon ausgeschlossen. natürlich wird ein satanist oft mit einem zweiten satanisten eine interessantere und intelligentere unterhaltung führen können. das heißt aber nicht, dass man sich zusammenrotten und verbünden muss.
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Hier noch ein sehr amüsanter und treffender Ausschnitt aus der Fernsehserie "Californication", in dem die kleine Tochter "Becca" des Hauptdarstellers ein etwas anderes "Tischgebet" spricht und danach sehr zielsicher in ein paar wenigen Sätzen die Grundidee der "Satanic Bible" erklärt.
Ich musste sehr schmunzeln
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Mir ist noch keine Religion untergekommen, die einen generell positiven Einfluss auf die Menschheit genommen hat. Es müssen immer Unschuldige darunter leiden, selbst diese, die gar keiner Religion angehören.
Der Mensch ist von Geburt an ein "böses" und egoistisches Wesen, warum sollten seine Machwerke (=Religionen) besser sein?
Und solange es keine Religion schafft, mich vom Gegenteil zu überzeugen, ist es auch schwierig, mit mir darüber zu diskutieren.
Das Satanismus eher eine individuelle Angelegenheit ist, ändert daran auch nichts. Es gibt soviele Gruppierungen, die den Gedanken des S. falsch ausgelegt oder pervertiert haben. Diese Gruppen haben eine Menge unschuldiger Menschen auf dem nicht vorhandenen Gewissen. Man kann kaum abschätzen, wieviel Gruppen es ohne den Satanismusgedanken nicht gegeben hätte.
Wenn wir alle Atheisten im allgemeinen Sinne wären, würde wenigstens nur der Mensch als Quelle allen Übels übrig bleiben und nicht noch zusätzlich ein übergeordneter Begriff, unter dem man die Leute leichter kontrollieren und manipulieren kann.
Soviel dazu
Zum Satanismus als These schreibe ich bei Gelegenheit etwas. Mal schauen, wie objektiv ich das auf die Reihe bekomme.
Erstmal schauen, wer hier sonst noch eine Meinung hat.
SATAN WORSHIPPING DOOM
Diesem Post (padrak) kann ich von meinem derzeitigen Wissensstand nur zustimmen. Allerdings finde ich das Thema recht interessant, werde mir das Buch wohl auch mal zulegen.
Ein weiteres Problem ist oft in meinen Augen auch, dass verschiedene Ansichten zu stark vermischt werden. Wenn ich mir z.B. die Geschichte mit den brennenden Kirchen anschaue. Hier spielt für einige der "Kampf" von Gott und Teufel, also "Satanist" und Christ eine Rolle, wenn man tiefer blickt für wieder andere aber auch die nationale Geschichte der skandinavischen Länder (Odin & Co), diese Ideen + Symbole werden dann von einer 3. Gruppe mit rechtem Gedankengut in Richtung "Herrenrasse" erweitert.
Somit bleibt vom Satanismus nur das Bild der hirnlosen, christenhassenden Halbnazis (zumindest bei oberflächlicher Betrachtung). Entsprechende Aktionen verschiedener Bands besonders im BM untermauern diese Ansicht dann noch in der Öffentlichkeit.
Allerdings habe ich schon sehr interessanten und auch fernab von dieser Darstellung Berichte / Interviews über Satanismus gelesen. Ich muss mal schauen ob ich diese Seite (Name fällt mir grad nicht ein) wiederfinde.
Ich denke es ist wie bei allem, ein gläubiger Moslem ist nicht automatisch ein Selbstmordattentäter, ein Pagan/Blackhörer nicht automatisch ein verkappter Nazi und eben ein Satanist nicht automatisch ein Menschenhasser.
Finde den Thread sehr interessant, für einführende Links + Literaturtipps wäre ich sehr dankbar.
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Zuerst muss ich mal festhalten, dass ich speziell über den Satanismus nicht viel weiß und deshalb eigentlich zu diesem Thema nichts beitragen wollte. Jedoch muss ich zu bestimmten Aussagen trotzdem meinen Senf abgeben:
(10.12.2008, 13:38)padrak schrieb: Das Satanismus eher eine individuelle Angelegenheit ist, ändert daran auch nichts. Es gibt soviele Gruppierungen, die den Gedanken des S. falsch ausgelegt oder pervertiert haben. Diese Gruppen haben eine Menge unschuldiger Menschen auf dem nicht vorhandenen Gewissen. Man kann kaum abschätzen, wieviel Gruppen es ohne den Satanismusgedanken nicht gegeben hätte.
Ich frage mich welche Stellung du mit diesem Absatz einnimmst, ich interpretiere ihn als ablehnend gegenüber dem Satanismus, korrigiere mich wenn ich falsch liege.
Als Argument zur Ablehnung einer Geisteseinstellung - und nichts anderes ist eine Religion - kann ich diese Aussage nicht stehen lassen, denn würde man jeder geistigen Überlegung nur aufgrund der Missbrauchseventualität und Möglichkeit der Falschinterpretation eine Abfuhr erteilen, welche geistigen Konstrukte hätten dann noch eine Daseinsberechtigung?
(10.12.2008, 13:38)padrak schrieb: Wenn wir alle Atheisten im allgemeinen Sinne wären, würde wenigstens nur der Mensch als Quelle allen Übels übrig bleiben und nicht noch zusätzlich ein übergeordneter Begriff, unter dem man die Leute leichter kontrollieren und manipulieren kann.
Unter Atheismus verstehe ich die absolute Ablehnung jeglicher göttlichen Wesen oder höherer Mächte ("Wesen" im göttlichen Sinn ist mir eigentlich ein zu plastischer Ausdruck) und somit den Ausschluss aller theologischer Überlegungen. Damit fühle ich mich in meinem bewusst kognitiven Denken eingeschränkt, weshalb ich mich auch eher als Agnostiker bezeichnen würde. Nur mal so am Rande.
"Wenn wir alle Atheisten [...] wären"; dies ist für mich eine völlig unrealistische, träumerische Aussage, so wie z.B. "Wenn wir alle fliegen könnten, dann", und ist daher irrelevant. Wenn du damit aussagen willst, dass ohne Religionen oder theologischer Thesen oben genanntes Eintritt, OK, aber der Atheismus setzt das Dasein von selbigem vorraus und würde sonst nicht exisitieren können. Ausgenommen ist natürlich die späte Entwicklung, sprich die Menschheit hat Religionen und Gottdenken hinter sich gelassen. Sollte das wirklich Eintreten, dann hätte der Mensch immer noch genug Überzeugungen und Einstellungen zu anderen Themen (Politik, ethnische Herkunft,...) für die er zu Flamme und Schwert greifen würde. Klar, deine Aussage ist ja gerade, dass wir dann ein Übel weniger hätten, aber dann sind andere Systeme, geistige Konstrukte, Einstellungen, Überzeugungen, und zwar jeglicher Art, abzulehnen. Die Konsequenz wäre die vollkommene Verblödung der Menschheit, ein Rückschritt der geistlichen Evolution und Wiedereintritt der Anarchie, imho auch nicht gerade ein erstrebenswerter Zustand.
Mir würde noch viel einfallen, allerdings lasse ich das Geschrieben mal so stehen, weil ich mir sicher bin, dass das noch viele Fragen aufwerfen wird.
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(10.12.2008, 13:38)padrak schrieb: Mir ist noch keine Religion untergekommen, die einen generell positiven Einfluss auf die Menschheit genommen hat. Es müssen immer Unschuldige darunter leiden, selbst diese, die gar keiner Religion angehören.
Der Mensch ist von Geburt an ein "böses" und egoistisches Wesen, warum sollten seine Machwerke (=Religionen) besser sein? und hier liegt auch mein verständnis des satanismus als, sozusagen "ant-religion". ich konnte mich nie mit einer glaubensgemeinschaft/religion/etc. abfinden oder gar identifizieren, da mir immer vorgekaut wurde, dass ich mein leben eigentlich nicht für mich, sondern jemanden/etwas anderen/höheren leben muss. sprich entscheidungen sind nicht so zu treffen, dass sie mir im hier und jetzt maximal gut tun, sondern sind, laut ihnen, immer mit dem "gebot" verbunden, dass man ja für etwas anderes handelt (ob himmel, paradies, wohlwollen eines höheren wesens etc.). satanismus (ausserhalb der verdrehten darstellung in sämtlichen medien) schreibt dir nicht vor wie du zu leben hast, damit später mal alles gut wird, sondern ermutigt dich, dich selbst und deine natürlichen fähigkeiten zu erkennen und auszubauen. du, das individuum, bist das wichtigste (dein eigener "gott", falls man das konzept eines gottes gern in seinem leben haben will) und nur dein wohlergehen soll dein antrieb und motivation sein. dies beschreibt aber, meiner auffassung nach keinen blinden egoismus, da ich ja auch etwas gutes für mich heraushole, wenn ich den lieben um mich herum etwas gutes tue. blinder altruismus ist es vor dem man sich schützen muss, da dies schnell dazu führt, dass man sich selbst verliert und von anderen nur noch ausgenützt wird.
(10.12.2008, 13:38)padrak schrieb: Das Satanismus eher eine individuelle Angelegenheit ist, ändert daran auch nichts. Es gibt soviele Gruppierungen, die den Gedanken des S. falsch ausgelegt oder pervertiert haben. Diese Gruppen haben eine Menge unschuldiger Menschen auf dem nicht vorhandenen Gewissen. Man kann kaum abschätzen, wieviel Gruppen es ohne den Satanismusgedanken nicht gegeben hätte. hier liegt eben auch der riesen unterschied des "LaVey'schen Satanismus" und dem was man weitläufig mit satanismus assoziiert bekommt. keine teufelsanbetung, keine tieropfer, keine sinnlosen "schwarzen orgien" etc. hier ist leider sehr viel schwachsinn im umlauf, da dies der (hier in unseren breitengraden sehr aktiven) christlichen kirche am besten als abschreckung dient. diese auslegung von satanismus ist diejenige, die von der kirche unterstützt wird um einen gegenpol zu haben mittels dem man die menschen auf den "richtigen" (christlichen) weg lenken kann. dieser weg dient aber meiner auffassung nach, nur dazu die menschen davon abzuhalten ihre wahre natur auszuleben und derjenige zu sein der verantwortung für sich selbst und alle seine handlungen übernimmt.
herdentiere sind halt viel leichter zu kontrollieren, als denkende, intelligente individuen
(10.12.2008, 13:38)padrak schrieb: ...würde wenigstens nur der Mensch als Quelle allen Übels übrig bleiben und nicht noch zusätzlich ein übergeordneter Begriff, unter dem man die Leute leichter kontrollieren und manipulieren kann. ich hab mal dreist das wort atheist aus deinem satz entfernt und finde so ergibt der satz ziemlich genau ein bild von dem satanismus, von dem hier in diesem thread die rede ist.
es geht darum, dass wir selbst verantwortung für alle unsere handlungen übernehmen und uns bewusst sind, wie wir zu handeln haben, um unser leben (dieses hier im moment und nicht irgendeine spätere reinkarnation oder das "leben nach dem tod") erfolgreich und glücklich zu gestalten.
(10.12.2008, 15:31)chris2711 schrieb: Allerdings finde ich das Thema recht interessant, werde mir das Buch wohl auch mal zulegen. tu das!
und berichte uns dann von deinen erkenntnissen.
(10.12.2008, 15:31)chris2711 schrieb: Wenn ich mir z.B. die Geschichte mit den brennenden Kirchen anschaue. Hier spielt für einige der "Kampf" von Gott und Teufel, also "Satanist" und Christ eine Rolle, wenn man tiefer blickt für wieder andere aber auch die nationale Geschichte der skandinavischen Länder (Odin & Co), diese Ideen + Symbole werden dann von einer 3. Gruppe mit rechtem Gedankengut in Richtung "Herrenrasse" erweitert.
Somit bleibt vom Satanismus nur das Bild der hirnlosen, christenhassenden Halbnazis (zumindest bei oberflächlicher Betrachtung). Entsprechende Aktionen verschiedener Bands besonders im BM untermauern diese Ansicht dann noch in der Öffentlichkeit. wieder das leidige thema der verfälschten öffentlichen darstellung. satan ist im weitesten sinn am ehesten als ein symbol deiner eigene stärke zu sehen, es handlet sich hier nicht um den teufel im christlichen sinne!
natürlich haben viele gruppen oder auch einzelne menschen die allgemeine auffassung des satanismus, effektvoll zu schockeffekten benutzt. keinen dieser genannten würde ich jedoch als satanist bezeichnen, sondern eher im gegenteil als heuchler, die vermutlich im innersten nach wie vor angst vor dem großen gottvater haben, der oben im himmel sitzt und über uns wacht oder uns sogar lenkt. eine lächerliche vorstellung in meinen augen, mit der ich nicht leben will.
(10.12.2008, 15:31)chris2711 schrieb: Ich denke es ist wie bei allem, ein gläubiger Moslem ist nicht automatisch ein Selbstmordattentäter, ein Pagan/Blackhörer nicht automatisch ein verkappter Nazi und eben ein Satanist nicht automatisch ein Menschenhasser. wie könnte ein satanist ein menschenhasser sein, wenn er doch erkannt hat, dass der mensch (er selbst) das wichtigste im leben ist und das leben an sich das höchste gut darstellt. auch würde kein satanist jemals ein tier opfern für irgend ein krankes ritual, da somit ja leben in seiner reinsten form (tiere sind noch nicht durch gesellschaftliche einflüsse degeneriert, wie die breite masse der menschen) vernichtet werden würde und sich dies somit gegen alles stellt, was als wertvoll angesehen wird.
(10.12.2008, 15:31)chris2711 schrieb: Finde den Thread sehr interessant, für einführende Links + Literaturtipps wäre ich sehr dankbar. zum lesen und informieren:
http://churchofsatan.com/Pages/NineStatements.html
http://churchofsatan.com/Pages/Sins.html
http://churchofsatan.com/Pages/Feared.html
http://baphoed.de/pageID_4768657.html
buchempfehlungen:
http://baphoed.de/pageID_4768725.html
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Danke für die Tipps.
Nur um sicher zu gehen, der größte Teil meines Posts stellt nicht meine Meinung dar, da ich zu wenig über das Thema weiß, sollte nur als Kritik an der typisch einseitig negativen Mediendarstellung gesehen werden, ich hoffe das ist richtig rübergekommen.
Zitat:dass ich mein leben eigentlich nicht für mich, sondern jemanden/etwas anderen/höheren leben muss
Ja, das ist auch mein Problem. Ich habe mal über das "Vater unser" nachgedacht und frage mich warum man es nicht "positiver" interpretiert.
Zum Beispiel der Satz:
"Dein Reich komme, dein Wille geschehe"
Ich fände es toll wenn man das ungefähr so ließt: vertraue auf mich (Gott) und dein Glaube wird dir Mut / Kraft geben um deine Ziele / Wünsche (also die des Gläubigen) zu verwirklichen. Also mehr der unterstützende Aspekt, der Kraft geben soll, das tatsächliche Handeln liegt aber bei der jeweiligen Person.
Und von dem was ich bei Aza herauslese zielt der Satanismus genau in diese Richtung. Das wäre dann schon interessant.
Ist jetzt vielleicht ein bissl ab vom Thema, wollte nur darstellen was mein Problem mit den Glaubensrichtungen ist. Kriege etc. werfe ich dem Glauben nicht vor sondern den jeweiligen Organisationen dahinter.
Nachtrag: hab die Seite gefunden (der Name war eigentlich ganz einfach *g*)
http://www.satanismus.org/
Hier finden sich auch die Links von Aza auf deutsch und weitere, recht interessante Themen.
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vorsicht! von der satanismus .org website würde ich abstand nehmen. dort herrscht ein, schon nach kurzer durchsicht erkennbares, wirrwar an vermischten philosophien, glaubensrichtungen und dergleichen. auch führen einige links von ihnen (unter quellen zB) zu bekannt fragwürdigen informationsquellen die nicht dem satanismus in seiner eigentlichen form entsprechen. haltet euch, wenn ihr fundierte informationen haben wollt, lieber an die links, die ich euch oben geposted habe.
@chris
ich gehe auf dein geschriebenes erst morgen ein. du hast schon einige denkansätze, die ich sehr interessant finde und die ich gerne näher beleuchten werde. aber ich bin soeben erst aus dem büro heimgekommen, daher werde ich jetzt nur noch relaxen und dann pennen gehen. mehr also dann zu einem anderen zeitpunkt
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Ich habe mich in der Vergangenheit auch mit LaVey'schem Satanismus befasst, aus reiner Neugier, kann mich damit aber nicht identifizieren. Was aber auch kein Problem ist, es muss sich ja auch keiner mit meinen Lebensauffassungen identifizieren. Das Problem sind nicht die verschiedenen Weltanschauungen / Religionen / Philosophien / politischen Ansichten, sondern Intoleranz gegenüber anderen Ansichten. Ich bin bereit, andere Meinungen zu akzeptieren und erwarte im Gegenzug Toleranz meinen Ansichten gegenüber. Würde jeder das beherzigen, gäbe es keine Kriege. Womit wir wieder bei der Utopie wären
Ich hoffe das war nicht allzu Off-Topic.
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11.12.2008, 10:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.12.2008, 10:17 von myhomeismycastle.)
(10.12.2008, 18:13)Azathoth schrieb: (10.12.2008, 13:38)padrak schrieb: Mir ist noch keine Religion untergekommen, die einen generell positiven Einfluss auf die Menschheit genommen hat. Es müssen immer Unschuldige darunter leiden, selbst diese, die gar keiner Religion angehören.
Der Mensch ist von Geburt an ein "böses" und egoistisches Wesen, warum sollten seine Machwerke (=Religionen) besser sein? und hier liegt auch mein verständnis des satanismus als, sozusagen "ant-religion". ich konnte mich nie mit einer glaubensgemeinschaft/religion/etc. abfinden oder gar identifizieren, da mir immer vorgekaut wurde, dass ich mein leben eigentlich nicht für mich, sondern jemanden/etwas anderen/höheren leben muss. sprich entscheidungen sind nicht so zu treffen, dass sie mir im hier und jetzt maximal gut tun, sondern sind, laut ihnen, immer mit dem "gebot" verbunden, dass man ja für etwas anderes handelt (ob himmel, paradies, wohlwollen eines höheren wesens etc.). satanismus (ausserhalb der verdrehten darstellung in sämtlichen medien) schreibt dir nicht vor wie du zu leben hast, damit später mal alles gut wird, sondern ermutigt dich, dich selbst und deine natürlichen fähigkeiten zu erkennen und auszubauen. du, das individuum, bist das wichtigste (dein eigener "gott", falls man das konzept eines gottes gern in seinem leben haben will) und nur dein wohlergehen soll dein antrieb und motivation sein. dies beschreibt aber, meiner auffassung nach keinen blinden egoismus, da ich ja auch etwas gutes für mich heraushole, wenn ich den lieben um mich herum etwas gutes tue. blinder altruismus ist es vor dem man sich schützen muss, da dies schnell dazu führt, dass man sich selbst verliert und von anderen nur noch ausgenützt wird.
(10.12.2008, 13:38)padrak schrieb: Das Satanismus eher eine individuelle Angelegenheit ist, ändert daran auch nichts. Es gibt soviele Gruppierungen, die den Gedanken des S. falsch ausgelegt oder pervertiert haben. Diese Gruppen haben eine Menge unschuldiger Menschen auf dem nicht vorhandenen Gewissen. Man kann kaum abschätzen, wieviel Gruppen es ohne den Satanismusgedanken nicht gegeben hätte. hier liegt eben auch der riesen unterschied des "LaVey'schen Satanismus" und dem was man weitläufig mit satanismus assoziiert bekommt. keine teufelsanbetung, keine tieropfer, keine sinnlosen "schwarzen orgien" etc. hier ist leider sehr viel schwachsinn im umlauf, da dies der (hier in unseren breitengraden sehr aktiven) christlichen kirche am besten als abschreckung dient. diese auslegung von satanismus ist diejenige, die von der kirche unterstützt wird um einen gegenpol zu haben mittels dem man die menschen auf den "richtigen" (christlichen) weg lenken kann. dieser weg dient aber meiner auffassung nach, nur dazu die menschen davon abzuhalten ihre wahre natur auszuleben und derjenige zu sein der verantwortung für sich selbst und alle seine handlungen übernimmt.
herdentiere sind halt viel leichter zu kontrollieren, als denkende, intelligente individuen na ja, das meine ich mit krudem egoismus.
du bist nunmal kein unabhängiger geist in einem eigenständiger körper, sondern dein "ich" ist ein soziales produkt. nur wegen deiner eltern bist du zu einem eigenständigen menschen geworden, nur in abgrenzung gegen andere, die da sein müssen, kannst du dein ich behaupten, nur in einem sozialen umfeld kannst du dich selbst menschlich entfalten.
"wahre natur" kenne ich nicht und bezweifle doch sehr das die schon mal jemand gesehen hat.
LaVey's Satanismus, den ich wie gesagt vor langer zeit mal gelesen habe, verstehe ich viell mehr als (berechtigte) christentum-kritik und einfache pi-mal-daumen regeln für den zwischenmenschlichen umgang, die ihrerseits etwas übertrieben werden.
Zitat:The Nine Satanic Statements
from The Satanic Bible, 1969
by Anton Szandor LaVey
1. Satan represents indulgence instead of abstinence!
2. Satan represents vital existence instead of spiritual pipe dreams!
3. Satan represents undefiled wisdom instead of hypocritical self-deceit!
4. Satan represents kindness to those who deserve it instead of love wasted on ingrates!
5. Satan represents vengeance instead of turning the other cheek!
6. Satan represents responsibility to the responsible instead of concern for psychic vampires!
7. Satan represents man as just another animal, sometimes better, more often worse than those that walk on all-fours, who, because of his “divine spiritual and intellectual development,” has become the most vicious animal of all!
8. Satan represents all of the so-called sins, as they all lead to physical, mental, or emotional gratification!
9. Satan has been the best friend the Church has ever had, as He has kept it in business all these years!
ich greife mal Punkt 5 als beispiel heraus:
satanismus ist eben auch ein "-ismus" der versucht etwas absolutes auszusagen. Wenn jemand bedingungslos Rache fordert ist er ein Idiot. Man kann über alle möglichen Fälle der Rache und Vergebung nicht mit einer neun Worte langen Regel (5.) entscheiden.
wenn man satz 5. aber als kritik am christentum nimm und kein eigenständiges statement, dann macht es schon wieder mehr sinn, ist aber IMHO völlig unnötig das als "satanismus" zu bezeichnen. Dann ist es eine kritische geisteshaltung und die fähigkeit sich eine eigene meinung zu bilden. eine einfache Gegenregel:
- übe immer Rache
ist aber wie gesagt ebenso doof wie
- vergebe immer
also zusammenfassend finde ich LaVey's Satanismus als Christenkritik ganz gut, aber sicher keine(religiöse) alternative. dafür ist er zu unselbstständig, zu sehr eine gegenposition und damit an die christlichen vorstellungen (ex negativo) gebunden.
Das Wort "Satanismus" ist bei LaVey eher ein aufhänger um noch irgendwas mysthisches als bedeutung mitschwingen zu lassen, und das passt mir nicht. das es eine eigene religion sein will passt mir nicht. wenn man es nur als aufruf zum kritischen denken liesst ist es interessant, aber unspektakulär. auf die ideen kommt man auch wenn man die bibel liesst und darüber kritisch nachdenkt anstatt sie "zu glauben".
das ist meine ganz persönliche meinung. ich denke der satanismus bekommt einen anderen klang wenn man ihn als wachrütteln der christianisierten amerikanischen bevölkerung versteht, als versuch einer (geistigen) gegenbewegung. da braucht man etwas weihrauch und übertreibung um auf sich aufmerksam zu machen und wirklich gesellschaftlcih wahrgenommen zu werden und irgendeinen Einfluss zu haben.
muss aber über einige sachen die du hier angeschnitten hast noch ein wenig mehr nachdenken aza. danke für die anregungen
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(11.12.2008, 10:13)myhomeismycastle schrieb: muss aber über einige sachen die du hier angeschnitten hast noch ein wenig mehr nachdenken aza. danke für die anregungen
ok, dann lass ich das alles erstmal unkommentiert so stehen und schaue was da noch so kommt, auch wenn ich gerne zu ein paar äusserungen meine meinung kund tun würde
freut mich wenn ich jemanden zum nachdenken anregen kann
just for the record:
ich behaupte nicht die alleinige wahrheit zu besitzen, noch bin ich ein offizielles sprachrohr von irgendwem. ich präsentiere euch hier durchwegs meine gedanken und überlegungen zu diesem thema. und das auch nur aus dem grund, dass ich mich in letzter zeit intensiv damit beschäftigt und darüber nachgedacht habe.
also seht alles von mir geschriebene, einfach als interpretationen meinerseits
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Ich muss halt ganz allgemein hinzufügen, dass Spiritualtität grundsätzlich bei mir keinen Platz hat. Es fällt mir auch ziemlich schwer, darüber fundiert zu diskutieren, weil mir solche Dinge schlichtweg egal sind und ich keinen Sinn darin sehe.
Jeder hat dazu natürlich seine eigenen Ansichten.
Nachdem mir aber zu diesem Thema hier die Objektivität fehlt, werde ich lieber nur dann etwas schreiben, wenn ich diese auch garantieren kann. Ich will keine unnötige Ruhe in euren Thread bringen.
Was ich oben ja schon mehr oder weniger getan habe.
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Ich weiß, der Thread ist eigentlich ernst gemeint, und das Teil ist auch uralt, aber ich konnte nicht anders
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*omg* wo haste den das ausgegraben *g*
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Aus nem Uralt BoM Thread
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