23.09.2009, 18:55
Defect Designer - Wax
Stil: Death Metal
VÖ: 07. September 2009
Zeit: 49:37
Label: My Kingdom Music
Homepage: -
MySpace: www.myspace.com/defectdesigner
Ja, ich geb's zu, ich bin etwas vorsichtig an diese Scheibe herangegangen, nachdem ich in den Infos dazu Phrasen wie "toothbraking torn riffs" und "hysterical chocking vocals" gelesen habe, zu frisch sind noch die mentalen Wunden, die das aktuelle Werk von Psyopus bei mir hinterlassen hat. Sollte hinter Wax etwa das gleiche Grauen lauern wie hinter Odd Senses?
Kurz gesagt: Nein! Denn was sich erst mal recht nervenzerfetzend liest, stellt sich beim Hören dann als ausgezeichnet gelungene Angelegenheit heraus. Defect Designer spielen eine Art technischen Death Metal, etwa in der Richtung von Severed Savior, und mischen dies mit einer Herangehensweise, die gar nicht so weit von dem augenzwinkernden Wahnsinn von Infernal Poetry entfernt ist. Zwar gehen die Russen dabei nicht ganz so extrem heran wie die beiden erwähnten Kapellen, dafür mischen sie die Zutaten zu einem erstaunlich zugänglichen und doch recht komplexen und abgedrehten Werk; so sieht ein gelungener Mittelweg aus. Verzwickte Songstrukturen fordern den Hörer, ohne ihn zu überfordern und eine gesunde Portion geistige Instabilität wird durch die Stücke ebenfalls übermittelt. Die Lieder sind auf einem durchgehend hohen Level komponiert, einzig der ein oder andere Übersong würde mir zur vollen Glückseligkeit noch fehlen, aber das ist bei dem durchweg hohen Niveau der CD problemlos zu verschmerzen.
Technisch zeigen sich die Osteuropäer dabei von ihrer besten Seite, äußerst vertrackte Gitarrenarbeit wird auf einem Fundament ausnehmend abwechslungsreicher Schlagzeugkunst zelebriert. Der Bass weiß mit vielen ungewöhnlichen Läufen zu glänzen und die Vocals stehen zwar oftmals am Rande der Hysterie, überschreiten aber nie die Grenze zum nervig sein. In den Hertz Studios passend transparent und blitzsauber produziert, kann die Scheibe auch mit satter Spieldauer und einem recht stimmungsvollen Artwork punkten.
Wem die oben erwähnten Bands gefallen, der dürfte auch mit den leicht verrückten Russen glücklich werden. Wax ist eine schicke und vor allem originelle Scheibe geworden, die hohen Wiedererkennungswert besitzt und auch eine deutlich höhere musikalische Halbwertszeit als ein Durchschnittsprodukt aufweist. Tolles Debüt von einer sehr vielversprechenden Band!
Stil: Death Metal
VÖ: 07. September 2009
Zeit: 49:37
Label: My Kingdom Music
Homepage: -
MySpace: www.myspace.com/defectdesigner
Ja, ich geb's zu, ich bin etwas vorsichtig an diese Scheibe herangegangen, nachdem ich in den Infos dazu Phrasen wie "toothbraking torn riffs" und "hysterical chocking vocals" gelesen habe, zu frisch sind noch die mentalen Wunden, die das aktuelle Werk von Psyopus bei mir hinterlassen hat. Sollte hinter Wax etwa das gleiche Grauen lauern wie hinter Odd Senses?
Kurz gesagt: Nein! Denn was sich erst mal recht nervenzerfetzend liest, stellt sich beim Hören dann als ausgezeichnet gelungene Angelegenheit heraus. Defect Designer spielen eine Art technischen Death Metal, etwa in der Richtung von Severed Savior, und mischen dies mit einer Herangehensweise, die gar nicht so weit von dem augenzwinkernden Wahnsinn von Infernal Poetry entfernt ist. Zwar gehen die Russen dabei nicht ganz so extrem heran wie die beiden erwähnten Kapellen, dafür mischen sie die Zutaten zu einem erstaunlich zugänglichen und doch recht komplexen und abgedrehten Werk; so sieht ein gelungener Mittelweg aus. Verzwickte Songstrukturen fordern den Hörer, ohne ihn zu überfordern und eine gesunde Portion geistige Instabilität wird durch die Stücke ebenfalls übermittelt. Die Lieder sind auf einem durchgehend hohen Level komponiert, einzig der ein oder andere Übersong würde mir zur vollen Glückseligkeit noch fehlen, aber das ist bei dem durchweg hohen Niveau der CD problemlos zu verschmerzen.
Technisch zeigen sich die Osteuropäer dabei von ihrer besten Seite, äußerst vertrackte Gitarrenarbeit wird auf einem Fundament ausnehmend abwechslungsreicher Schlagzeugkunst zelebriert. Der Bass weiß mit vielen ungewöhnlichen Läufen zu glänzen und die Vocals stehen zwar oftmals am Rande der Hysterie, überschreiten aber nie die Grenze zum nervig sein. In den Hertz Studios passend transparent und blitzsauber produziert, kann die Scheibe auch mit satter Spieldauer und einem recht stimmungsvollen Artwork punkten.
Wem die oben erwähnten Bands gefallen, der dürfte auch mit den leicht verrückten Russen glücklich werden. Wax ist eine schicke und vor allem originelle Scheibe geworden, die hohen Wiedererkennungswert besitzt und auch eine deutlich höhere musikalische Halbwertszeit als ein Durchschnittsprodukt aufweist. Tolles Debüt von einer sehr vielversprechenden Band!
*grunz*