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Dark Fortress - Eidolon (Review)
#1
[Bild: DarkFortressEidolon.jpg]
Zitat:Grym, trve und kvlt sind DARK FORTRESS bestimmt nicht. Dafuer umso hochwertiger, was die Qualitaet anbelangt. Das manifestiert sich auch auf dem neuesten Werk der Landshuter Schwarzmetaller, das in puncto Songwriting zum Staerksten gehoert, das ich seit Langem hoeren durfte. Eine ganz eigene, pechschwarze Atmosphaere zieht sich durch die neun Songs und erschafft ein Album, dass Freunden von modernem Black Metal saemtliche Sicherungen rausknallen werden. Denn nach einigen Durchlaeufen manifestiert sich diese Grosstat als deutliche Steigerung zum vergangenen "Séance".

Im ersten Augenblick moegen DARK FORTRESS nur eine von vielen Black Metal-Bands mit Keyboards sein, doch "Eidolon" ist selbstbewusst genug, dass es egal ist, ob man solche unrichtigen Schluesse zieht. Voller kreativer Energie, duesterer Visionen und songwriterischer Kompromisslosigkeit gibt es von der sechskoepfigen Band neun unterschiedliche wie anspruchsvolle Stuecke zu hoeren. Was das fuenfte Album der Band zusammen haelt, ist die unheimliche Spannung, die sich durch die gesamte Spielzeit zieht. Man spuert die Klaenge, wie sie langsam, aber sicher ueber den Ruecken des Hoerers krabbeln. Alle Versuche, dies abzuschuetteln, fruchten nicht, im Gegenteil  es hat eine Wirkung, die suechtig macht.

Denn jeder der vorliegenden Songs traegt etwas zum Ganzen bei, kann dabei aber auch fuer sich allein stehen und wartet mit unterschiedlichen Qualitaeten auf. Egal ob das hymnische "The Silver Gate", boshafte, gedrosselte Nummern wie "Analepsy", Uptempo-Stuecke wie "Baphomet" und "Edge of Night" oder duestere Rasereien wie in "Cohorror" und "No Longer Human", alles hat seinen Reiz, ueberall brillieren DARK FORTRESS. Die grossartige, komplexe Gitarrenarbeit ist Basis fuer die Musik, daraus wurden, geschickt und intelligent arrangiert, die neun Stuecke erschaffen. Die Keyboards wirken weder billig noch kitschig, sondern sind rein zur Unterstuetzung gedacht, dabei aber essentiell fuer die Atmosphaere. Enorm sauber und versiert gespielt ist das Schlagzeug, die Produktion von Gitarrist V. Santura kleidet die Musik in ein raues, aber dichtes und alles niederwaelzendes Gewand.

Die groesste Veraenderung zu "Séance" ist der Ausstieg von Saenger Azathoth. Dieser hat der Band allerdings nicht geschadet, die klare Linie wurde beibehalten und der neue Saenger Morean brilliert mit seiner eigenwilligen, rauen Stimme. Bereits auf dem letzten Album war er fuer DARK FORTRESS taetig, so dass er sich bestens in die Band hineindenken konnte. Das unheimliche Kreischen, bietet in diesem Mikrokosmos genuegend Abwechslung, damit nie Ermuedungserscheinungen auftreten. Dazu kommt der selten eingesetzte, aber enorm gut wirkende kellertiefe Untertongesang, der die Nackenhaare zu Berge stehen laesst.

Verstecken brauchen sich DARK FORTRESS vor nichts und niemandem. Weder vor Ikonen wie SATYRICON, noch vor NAGLFAR oder gar DIMMU BORGIR. Wer die groessere Qualitaet bietet, ist klar, denn die Deutschen Schwarzmetaller trauen sich mehr, experimentieren mit hoerbarer Freude, auch wenn diese kleinen Details nicht auf den ersten Blick ins Auge stechen, sondern sich erst bei mehrmaligem Hinhoeren ganz dezent zeigen. Hier schlagen Freunde von gut gemachtem Schwarzmetall zu, die in ihrer Musik mehr wollen als unterproduzierte Gitarren und stumpfe Satansanbetung. "Eidolon" ist ein Monolith und noch dazu wegweisend fuer dieses Genre im Jahr 2008.

Veroeffentlichungstermin: 22. Februar 2008

Spielzeit: 52:17 Min.

Line-Up:
Morean  Vocals
V. Santura - Guitars
Asvargr  Guitars
Draug  Bass
Seraph  Drums
Paymon  Keyboards


Produziert von V. Santura
Label: Century Media Records

Homepage: http://www.thetruedarkfortress.com


Tracklist:
1. The Silver Gate
2. Cohorror
3. Baphomet
4. The Unflesh
5. Analepsy
6. Edge of Night
7. No Longer Human
8. Catacrusis
9. Antiversum

Vampster.com

Persoenlicher Nachtrag:
Kann dem Review nur zustimmen. Lange kein derartig frostiges Album mehr gehoert, wirklich grossartige Scheibe, kein einziger langweiliger Song, richtig geile Gitarrenarbeit und auch nach zig Durchlaeufen macht das Ganze noch richtig derbe Spass. Der gute Morean klingt wie eine Mischung aus Attila und Abbath ohne dabei eigene stimmliche Identitaet missen zu lassen, musikalisch erinnert mich das ganze ziemlich an Immortal, (gute) Dimmu Borgir und etwas Satyricon, gemischt mit einer gewaltigen Portion Individualitaet.
Sollen Dimmu doch ruhig, wie auf der letzten Scheibe, in stumpfem Powerchordriffing versinken, sollen Immortal doch ruhig weiterhin ihren Arsch nicht ins Studio bekommen. Ich reite mit Dark Fortress durch die eisige Tundra und vermisse beide nicht.

Anspieltips: Analepsy,  The Silvergate, Edge of Night

9,5 von 10


p.s.: auf der Homepage kann man 3 Songs vom neuen Album streamen, selbigen kann man auch auf der Myspace Seite lauschen.
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Dark Fortress - Eidolon (Review) - von Grim - 28.03.2008, 20:07

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