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Wardruna - Runaljod-Gap Var Ginnunga
#1
Zitat:[Bild: ward_rgvg.jpg]

Der Name WARDRUNA geistert schon seit einigen Jahren durch den Untergrund. Das Interesse an diesem Projekt wurde immer wieder mit kleinen Häppchen befeuert, wie z. B. im Soundtrack zur "True Norwegian Black Metal"-Dokumentation von Peter Beste, oder durch bekannte Mitstreiter wie Gaahl (GORGOROTH), der gerade im frisch vergangenen Jahr durch allerlei aufsehenerregende Nachrichten von sich reden ließ.

Dreh- und Angelpunkt bei WARDRUNA sind allerdings nicht die Personen und deren musikalische Engagements. Für Einar Kvitrafn Selvik(JOTUNSPOR, GORGOROTH), sozusagen das geistige Oberhaupt dieses Kollektivs, geht es um die tiefe Verbundenheit mit nordischem Heidentum, der Natur und die Beschäftigung mit den alten Futhark-Runen, alles in Kombination mit Musik, die sich abseits jeglicher Metal-Streifzüge auf einer hohen spirituellen Ebene bewegt.

Der "Runaljod"-Komplex wird aus drei Teilen bestehen, "Gap Var Ginnunga" eröffnet die Trilogie mit den Runen Hagal, Bjarkan, Thurs, Jara, Laukr, Kauna, Algir und Dagr, die in den zwölf Stücken behandelt werden.
WARDRUNA bedeutet vor allem eins: intensive Atmosphäre. Frei von Klischees und ausgelutschten Mustern wird hier die Anmut und Mystik nordischer Landschaften beschworen, die alten Legenden über sie regelrecht fühlbar gemacht. Dies ist vor allem dem Gebrauch traditioneller aber auch unorthodoxer Instrumente zu verdanken. Das wären sowohl Hirschrahmentrommeln, Maultrommeln, Ziegenhörner, Luren, Hardanger-Fiedel oder auch die 'Tagelharpe', als auch Bäume, Steine und Naturgeräusche, die man an unterschiedlichen Aufnahmeorten eingefangen hat.

Aber der Klang der Instrumente bestimmt noch nicht allein den Klang eines Werkes. Erst in Verbindung mit den Kompositionen und der spirituellen Energie, die durch dieses Album strömt, entfaltet sich die fesselnde Wirkung.
Skandinavien, seine Natur, Folklore und Geschichte - das weckt Erinnerungen an mehr oder weniger verwandte Projekte wie STORM, WONGRAVEN, HAGALAZ RUNEDANCE, ferner vielleicht auch ISENGARD und frühere ULVER. Im Skandinavien-Boom Mitte der 90er haben gerade erstere einen regelrechten Kultstatus erworben, wobei ich persönlich dem Singsang STORMs und dem halbgaren Ambient-Mittelalter-Gebräu WONGRAVENs weder damals noch heute sonderlich viel abgewinnen konnte. Das war weder den zeitlichen noch technischen Umständen geschuldet, in denen diese Alben entstanden sind, sondern lag (und liegt) ganz einfach am (im Vergleich zu Werken anderer Künstler) äußerst dünnen, atmosphärischen Unterbau.

WARDRUNA ist hingegen eine fesselnde Reise an faszinierende, mystische Orte, die den Hörer sofort in seinen Bann zieht. Den Stücken wohnt ein manifester, dem eigenen Herzschlag gleichender Rhythmus inne, die Instrumente und Melodien lassen die ungreifbare Weite uralter Landschaften spürbar werden, besungen und beschworen von klaren, zarten und geheimnisvollen Stimmen. Was sich hier eventuell leicht blümerant liest, ist einfach die Intensität der Klänge, des ganzen Albums, überzeugend, ohne Kitsch oder Pathos. Allein schon der umwerfende Einstieg mit "Ár var Alda", wenn das Horn in der Ferne erklingt, und wenn dann mit "Hagall" dieser mächtige Trommelrhythmus einsetzt... Gänsehaut pur!
Es ist das Eintauchen in eine Welt, die unserer Realität, unserem Alltag näher steht, als wir glauben und doch nicht ferner sein könnte.

Punkte: 8/10

Quelle: metal.de


Zitat:"Unorthodox und facettenreich!"


Die Norweger von WARDRUNA machen keine halbe Sachen: Während so einige Pagan-Metal-Bands eher harmlos vor sich hindudeln und dabei nicht selten an Wiedererkennungswert oder gar Glaubwürdigkeit vermissen lassen, entledigen sich WARDRUNA direkt des „Metal“-Anhängsels, gehen zurück zu den Ursprüngen und präsentieren somit auf „Gap Var Ginnunga“ eine faszinierende Mischung aus Weltmusik, [nordischem] Folk und düsterem Ambient.

Nachdem Kvitrafn, der eigentliche Kopf von WARDRUNA, hauptsächlich durch sein Mitwirken bei diversen Black-Metal-Bands [GORGOROTH, SAHG, JOTUNSPOR] bekannt sein dürfte, präsentiert sich dem Hörer auf „Gap Var Ginnunga“ sofort ein gänzlich anderes Bild. Es werden ausschließlich akustische Klänge geboten, die größtenteils auf traditionellen Instrumenten [Hardangerfiedel, Rahmentrommel, Maultrommel etc.] erzeugt werden. Zusätzlich wird der konzeptionelle Gedanke der Norweger und deren Bezug zur Runenkunde, dem nordischen Heidentum sowie dem Schamanismus deutlich betont, indem Naturgeräusche wie Feuer, Wasser oder auch Steine mit in das Klangbild von WARDRUNA einbezogen werden. Durch den hypnotisierenden und beschwörenden Klargesang – erstklassig dargeboten von Kvitrafn, Gaahl [GORGOROTH] und Lindy Fay Hella – wird der rituelle Charakter noch um ein Vielfaches erhöht, sodass eine düstere und vor allem authentische Atmosphäre geschaffen wird, die schon ab den ersten Tönen zu verzaubern weiß. Hinzu kommt, dass WARDRUNA ihr Konzept auf drei Alben ausgelegt haben, sodass pro Veröffentlichung jeweils acht Runen des älteren Futhark, des Runenalphabets, vertont und interpretiert werden sollen. Jeder der Songs wirkt somit per se eigenständig und facettenreich, kann sich aber trotzdem exzellent in den Fluss des Albums einfügen, das daher wie aus einem Guss wirkt. „Hagall“, „Jara“ und „Bjarkan“ betonen beispielsweise deutlich den rituellen Charakter, angetrieben durch die Rahmentrommel, während „Løyndomsriss“ und „Laukr“ auf düstere Atmosphäre und wabernde Sounds setzen, ehe bei „Kauna“ das Tempo erhöht wird und Gaahls exzentrischer Sprechgesang zum Zuge kommt.

„Gap Var Ginnunga“ ist ein durch und durch unkonventionelles Debüt geworden, das neugierig auf mehr Material von WARDRUNA macht. Die Norweger präsentieren ein durchdachtes und abwechslungsreiches Album, das mit ”šMetal” an sich zwar überhaupt nichts zu tun hat [und das auch gar nicht muss], aber trotz der ”šlediglich” akustischen Klänge vor Atmosphäre nur so strotzt, einen so schnell nicht mehr loslässt und außerdem perfekt zur neblig-kalten Jahreszeit passt. Eine tolle Scheibe mit viel Tiefgang!

Quelle: metalnews.de - 6 von 7

Die Musik lässt sich wirklich schwer beschreiben, "einfach mal reinhören" ist auch nicht. Am besten über Kopfhörer und mit Ruhe in diese Welt eintauchen, ganz starke Scheibe! Wer sich auf so eine Musik einlassen kann sollte unbedingt reinhören!

http://www.myspace.com/wardruna
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Nachrichten in diesem Thema
Wardruna - Runaljod-Gap Var Ginnunga - von chris2711 - 02.03.2009, 20:00
RE: Wardruna - Runaljod-Gap Var Ginnunga - von chris2711 - 29.04.2009, 20:28
RE: Wardruna - Runaljod-Gap Var Ginnunga - von chris2711 - 30.04.2009, 11:17
RE: Wardruna - Runaljod-Gap Var Ginnunga - von chris2711 - 30.04.2009, 12:44

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