08.07.2006, 15:09
Desultory - Bitterness
Unanimated - Ancient God of Evil
Necrophobic - The Nocturnal Silence
Wenn mir noch was einfaellt, wovon ich mal ausgehe, schreib ichs hier rein.
Zitat:Auch diese Scheibe (uebrigens Desultorys zweiter Versuch, auf sich aufmerksam zu machen) war so ein Geschoss, das sich von der ersten Sekunde an unausloeschlich in meinem Hirn festgebissen hat. Der Opener ist ein nahezu perfekter Melodic-Death-Song. Was heisst nahezu? Besser kann man diese Musik nicht spielen. Dabei sind Desultory vom Haertelevel her in der Mitte zwischen "slaughter of the soul" und "the jester race" anzusiedeln, soll heissen, ganz so massenkompatibel wie In Flames ist diese Platte sicher nicht, die Brutalitaet von At The Gates erreichen sie allerdings auch nicht. Vielleicht war das der Grund fuer die anhaltende Undergroundexistenz von Desultory (die uebrigens - wen wunderts? - auch aus Schweden stammen). Am Songmaterial kanns naemlich nicht liegen, ebensowenig wie an den Texten oder der Produktion. Alles im gruenen Bereich sozusagen. Wem In Flames also inzwischen zu belanglos sind, der sollte versuchen, diese Platte (oder auch das Debuet "into eternity", das allerdings schneller, haerter und weniger melodioes war) auf irgendeinem Flohmarkt aufzutreiben. Vielleicht fuehrt sie aber auch ihr damaliges Label Metal Blade noch im Backkatalog, wer weiss? "Bitterness" ist jedenfalls eine der essentiellsten Schwedentod-Veroeffentlichungen ueberhaupt.http://www.bloodchamber.de/cd/d/236/
Unanimated - Ancient God of Evil
Zitat:Kennt Ihr das? Irgendwer schwaermt Euch vom "neuen grossen Schwedendeathgeschoss" vor, Ihr hoert in die entsprechende Platte rein und ... kriegt nen amtlichen Lachkrampf. Zumindest mir geht das in den letzten Jahren viel zu haeufig so. Sowohl die alten Helden (soweit noch existent) als auch die Newcomer haben im Allgemeinen Nettes, aber keineswegs ueberragendes zu bieten. (Ausnahmen wie die letzte EDGE OF SANITY bestaetigen auch in diesem Falle die Regel.) Was macht man also, wenn einem der Sinn nach grossen Melodien gepaart mit gesunder Haerte steht? Richtig, man legt die Originale auf. Womit wir fast folgerichtig bei UNANIMATED waeren. Die Schweden werden gern vergessen, wenn es um die Glanzzeit des Melodic Death in den fruehen Neunzigern geht, spielten aber - nicht nur fuer mich, denke ich - in derselben Qualitaetsliga wie z.B. IN FLAMES auf den ersten drei Platten, EDGE OF SANITY oder DESULTORY. Die vorliegende CD ist dabei aus meiner Sicht ein, wenn nicht der Hoehepunkt in ihrem Schaffen. Schon allein das Opener-Duo lohnt die Anschaffung, denn hier gibts quasi die Quintessenz dessen zu hoeren, was den schwedischen Death Metal ausmachte: Wirklich geniale Melodiefuehrung (teilweise im permanenten Durchlauf, wie man es auch auf manchen Songs der ersten beiden CROWN OF THORNS-Alben hoeren konnte), Highspeeddrums und ein Saenger, der durch die leichte Anlehnung seiner Vocals an den (gemaessigten) Black Metal fuer einen dicken Originalitaetspunkt sorgt. Aber auch die restlichen Songs fallen keineswegs ab, sondern sorgen ganz im Gegenteil fuer so manche dicke ueberraschung. Wie zum Beispiel "Mireille": Dieses Stueck bildet den Ruhepol der Scheibe und ist wohl nicht ganz zufaellig auch exakt in der Mitte platziert. Und als kroenenden Abschluss haben die Nordlichter "die alone" ausgepackt, eine Midtempohymne, die nur in einem kurzen Zwischenstueck die Geschwindigkeit erreicht, die sonst die gesamte Platte beherrscht. Besser kann man Melodic Death eigentlich nicht spielen. "Ancient god of evil" ist nicht nur ein Paradebeispiel fuer diese Stilrichtung, es ist quasi die Definition derselben. Produziert wurde das Ganze im Unisound (sollte das wider Erwarten jemandem nix sagen: Dan Swanoes Studio), so dass es auch im soundtechnischen Bereich nichts zu meckern gibt. Als letzter Pluspunkt sollen die Texte Erwaehnung finden, die sich - im Gegenzug zu vielen Bands, die vor allem durch ihre plakativen Provokationen mithilfe von "satanischen" Lyrics auffielen - mit melancholischen, teilweise gar depressiven Gedanken beschaeftigen.http://www.bloodchamber.de/cd/u/873/
Fazit: Mit dem Kauf dieser Perle kann man absolut nichts falsch machen. Perfekt!
Necrophobic - The Nocturnal Silence
Zitat:Jau, endlich mal wieder ein echter Death Metal-Klassiker aus Schweden. NECROPHOBIC heisst die Band, die es ihren Landsleuten von Desultory gleichtut und ein tolles DM-Album veroeffentlicht, das zwar in puncto Originalitaet kaum neue Akzente setzt, dafuer aber gleich mit einer ganzen Armada an Hammer-Riffs und sauberen Songstrukturen daherkommt. Ausserdem ist die Zusammensetzung ihres Sounds ziemlich interessant: Neben den gewohnten Schweden-Sounds � la Unleashed oder Dismember hoert man ganz deutlich Einfluesse von Deicide und Bathory heraus - was in dieser Kombination sicherlich ungewoehnlich ist. Daraus resultiert logischerweise, dass sich die Mucke von NECROPHOBIC ziemlich abwechslungsreich anhoert und sich nicht so schnell abnutzt wie die von vergleichbaren Releases. Mich hat diese Symbiose aus traditionellen DM-Elementen, verschleppten Black Metal-Parts und verspielten Arrangements jedenfalls ganz schoen aus dem Sessel gehauen, weshalb ich konsequenterweise 9 Punkte vergebe und "The Nocturnal Silence" allen DM-Lunatics da draussen waermstens ans Herz lege.http://www.rockhard.de/home.php3?rubrik=...ihid=17694
FRANK ALBRECHT
Note 9
Wenn mir noch was einfaellt, wovon ich mal ausgehe, schreib ichs hier rein.