11.07.2006, 13:25
Zitat:Rom - Italiens Fussball-Profi Marco Materazzi hat eine Provokation von Zinedine Zidane zugegeben. "Er war unverschaemt, da habe ich ihn beleidigt", sagte der 32-Jaehrige Verteidiger von Inter Mailand der "La Gazzetta dello Sport".
Im Finale der Fussball-Weltmeisterschaft in Berlin war Zidane nach einem Kopfstoss gegen Materazzi mit der Roten Karte bestraft worden. Der Italiener betonte, dass Zidane mit dem Streit angefangen habe. Nachdem er Zidane fuer wenige Sekunden am Trikot gehalten habe, habe der ihm von oben herab in unverschaemter Art und Weise gesagt, "wenn du mein Trikot wirklich willst, bekommst du es nachher", berichtete Materazzi. Daraufhin habe er ihn beleidigt. "Ich habe Worte benutzt, die auf einem Fussballplatz staendig zu hoeren sind", sagte der Italiener nach dem 5:3-Finalsieg im Elfmeterschiessen.
Materazzi bestritt vehement Zidane "Terrorist" genannt zu haben. "Ich bin ein Ignorant, ich weiss nicht Mal, was ein islamischer Terrorist ist", sagte Materazzi. Auch habe er nicht Zidanes Mutter beleidigt, wie es die franzoesische Zeitung "Le Equipe" berichtete hatte. "Fuer mich ist die Mutter heilig", sagte Materazzi nach dem vierten Titel-Gewinn der "Azzurri" bei einer WM.
Unterdessen hat die Mehrheit der Franzosen Zidane sein Ausrasten verziehen. Wie die Zeitung "Le Parisien" unter Berufung auf eine Meinungsumfrage schrieb, tragen 61 Prozent der Befragten Zidane seinen Kopfstoss gegen die Brust des Italieners Marco Materazzi nicht nach. Nur 27 Prozent wollen Zidane sein unsportliches Verhalten nicht nachsehen.
Selbst ohne die genauen Hintergruende des Angriffs auf Materazzi zu kennen, glauben nach der Umfrage 52 Prozent der Befragten, die Tat zu verstehen. Nach franzoesischen Medienberichten wird erwartet, dass Zidane sich zu dem Vorfall in den naechsten Tagen aeussern wird.
dpa - Meldung vom 11.07.2006 11:17 Uhr