Voe: 2008
Genre: Post Rock
Label: Wall Of Sound
Herkunftsland: Schottland
Tracklist:
01. I'm Jim Morrison, I'm Dead
02. Batcat
03. Daphne and the Brain
04. Local Authority
05. The Sun Smells Too Loud
06. Kings Meadow
07. I Love You, I'm Going to Blow Up Your School
08. Scotland's Shame
09. Thank You Space Expert
10. The Precipice
Zitat:Mcluskyeske Songtitel à la "I Love You, I'm Going To Blow Up Your School" referieren stärker denn je auf den Drang der Schotten, ihrem im Grunde schwerst melancholischen Schaffen eine luftige äußere Form zu geben. So wie "Rock Action" 2001 schon das Gegenteil seines Sujets bedeutete, muss auch ein blödsinniger Videoclip wie die animierte Version zu "Batcat" verstanden werden - als dickster anzunehmender Kontrapunkt.(Quelle: laut.de)
Es grenzt an Schizophrenie, dass Mogwai die Postrock-Fesseln auf dem siebten Album noch weiter dehnen, gerade indem sie tiefer denn je in dessen Vokabular eintauchen. Weil die Band, die Postrock so entscheidend mitgeformt hat, dessen Schematik auf die Spitze treibt, spielt sie mit einem Korsett, dem sie längst entwachsen ist. Das ohnehin nie recht passte.
Dabei lösen Mogwai in jedem Augenblick jedes Riff, jedes Bassdrum-Pochen im Zitatepool des eigenen Vorgartens auf. Das kontemplative "King's Meadow" etwa gehört eindeutig auf den "Zidane"-Soundtrack, während die Songanordnung der drei ersten Titel einer Expander-Version der "Mr. Beast"-Eröffnung entspricht.
"I'm Jim Morrison, I'm Dead" gleicht der Klavier-Ouvertüre "Auto Rock", "Batcat" ist das Deathprog-Äquivalent zu "Glasgow Mega-Snake", und die elektronischen Versatzstücke von "Acid Food" stecken diesmal in "Danphe And The Brain". Ging der Vorgänger mit Stücken zwischen drei und fünf Minuten Länge den konsequentesten Schritt Richtung Pop, bricht sich jetzt also erneut das Epische Bahn. Lediglich die upbeat Stadionhymne "The Sun Smells Too Loud" geht in Sachen Stimmungslage tatsächlich ungekannte Wege.
So oder so haben diese Diskurstheoretiker das Meta-Siegerlachen mit dem allsichtigen Greifvogelbild auf ihrer Seite. Ihr "Hawk" ist ein selbstreminiszentes und bei aller Reflektion ergreifendes Adleraugenzwinkern hinab aufs eigene Oeuvre und die Standarte eines Genres geworden. Darin erinnern Mogwai frappant an das jüngste Epos der Post-Metaller Isis. Zu gut für alle Schubladen dieser
Welt.
Persönlicher Nachtrag:
Aufgrund des Bekanntheitsgrades der Band gibt es auch mal ein weniger positives Resümee von meiner Seite. Normalerweise poste ich
nur wirklich empfehlenswerte Alben. Mogwai folgen dem bei vielen Post Rock Bands üblichen Muster "Geklimper-Gitarrenwand-
Geklimper", lockern dieses aber immer wieder durch originelle und interessante Soundspielereien auf. Ich persönlich kann aber dieses
Standardmuster nicht mehr hören. Instrumental gibt es bei den Schotten wie immer nichts zu mäkeln; mein Post Rock muss einfach
mehr Krach produzieren. Fans der etwas ruhigeren Variante des Genres kommen an der Platte sicher kaum vorbei.
Meine Wertung: 7.0/10
Hoerbeispiele: http://www.myspace.com/mogwai
SATAN WORSHIPPING DOOM