19.02.2009, 11:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.02.2009, 11:33 von myhomeismycastle.)
Wolves in the Throne Room. - 18.02.2009 - Dresden, Beatpol.
Das Beatpol ist ein ehemaliges Theater, bisschen saubergemacht, Fenster vernagelt und Plakate überall drübergehängt. Also nichts besonderes.
Um kurz nach Neun begann die Vorband, deren Namen ich mir zum Glück nicht gemerkt habe. Stumpfsinniger Emocore aus Dresden. Die Kinders springen mit über 5 Jahren Verspätung auf einen amerikanischen Trend auf und imitieren diesen dann auch noch mies. Und das durften sie dann über eine dreiviertel Stunde lang praktizieren... Bei der Ankündigung des letzten Songs spendete das Publikum lauten Applaus, doch eine schöne Konzertatmosphäre stellte sich auch danach nicht ein. Zwar waren die Lärmkinder von der Bühne runter, aber dafür dröhnte nun irgendwelche halb-alternative Radiomucke aus den Boxen.
Um halb Elf betraten endlich Woves in the Throne Room die Bühne. Liessen droniges Feedback erbrummen und stellten eine handvoll Kerzen auf die Bühne. Dazu noch Kubikmeterweise Nebel und eine abgeschaltete Licht-anlage und schon wurde es heimelig.
Was dann folgte war exakt eine Stunde Musik ohne Pause und ohne jede Unterbrechung. Das hätte sehr geil sein können, doch leider waren die Gitarren zu leise gemischt und statt dessen erklangen Bass und Schlagzeug am deutlichsten. Auch Frauengesang war nicht zu vernehmen, also gab es eine etwas überdeutlich rhytmisch akzentuierte Doom Black Metal Show. Die Playlist funktionierte chronologisch und Wolves in the Throne Room spielten sich langsam von älteren zu neueren, etwas eingängigeren Stücken nach vorne und auch an den leisen Gitarrensound konnte man sich mit der Zeit gewöhnen.
Ausser etwas Headbangen gab es keine Bewegung auf, oder vor der Bühne und nachdem die einstündige Playlist durch war, gab es ein kurzes "thanks", die Band verschwand, die Lichter gingen an und Radiomusik begann zu düdeln.
Das ganze für 13 Euro und 100km einfacher Anreise war dann insgesamt doch etwas zu mager. Ein besserer Sound und eine stimmungsvollere Vorband / Umbaumusik hätten hier wirklich Wunder gewirkt, so bleibt es ein mittelmäßiges Konzertereignis, das ich zwar nicht bereue, wovon ich aber sicher nicht meinen Enkelkindern erzählen werde.