Marduk - Wormwood
Stil: Black Metal
VÖ: 24. September 2009
Zeit: 45:55
Label: Regain Records
Homepage:
www.marduk.nu
MySpace:
www.myspace.com/truemarduk
Marduk gehören zu den Bands, die am meisten polarisieren. Die einen sind fanatische Anhänger einer Band, die ihr eigenes Ding unbeeindruckt von sämtlichen Kritikern durchzieht, die anderen können genau deswegen mit den Schweden so gar nichts anfangen. Bestätigt das neue Werk von Morgan & Co die Meinung beider Parteien oder tut sich doch etwas an der verhärteten Front?
Nach einem düsteren, stimmungsvollen Intro legen die Schwarzheimer erst mal in alter Form los, als gäbe es kein Morgen mehr. Futter für die Traditionalisten? Bis hierher schon. Aber was kommt dann in Form von "Funeral Dawn"? Ein stampfender und groovender Mördersong in der besten Tradition von Bands wie Satyricon! Sollte da doch so etwas wie Weiterentwicklung bei der Panzerdivision Einzug gehalten haben? So etwas hätte ich beileibe nicht erwartet. Anscheinend erweitert die Mitwirkung von Mortuus das musikalische Spektrum der Schweden ganz gewaltig. Aber bevor der alteingesessene Fan jetzt das böse Wort "untrue" in den Mund nehmen kann, bolzen Marduk beim nächsten Stück "This Fleshly Void" wieder erfrischend bösartig durch die Botanik, nur um beim folgenden Zwischenspiel wieder Ruhe einkehren zu lassen. Danach wird wieder auf "wahnsinnige Geschwindigkeit" umgestellt und so weiter und so weiter...
Man sieht (und hört) also, dass Marduk doch anders können als nur stumpf auf die Zwölf. Das ist gut, das ist sogar sehr gut und überrascht mich wirklich im absolut positiven Sinn. Aber trotzdem ist dieses Album von vorn bis hinten Marduk, so viel von ihrem bisherigen Schaffen lassen die vier Schwarzheimer immer in ihre Stücke einfließen. Unterstützt wird das Songmaterial von einer Produktion, die mit zum Besten gehört, was man auf einem Marduk-Album finden kann. Der Schwarzmetall knallt einem förmlich um die Öhrchen, hat Wucht und Schmackes und wirkt trotz allem kalt genug, um den Geist des Black Metal angemessen zu repräsentieren.
Ein Album, das ich in dieser Form nicht erwartet hätte. Man bekommt vielschichtigen Black Metal, der trotz allem durchgehend den Stempel Marduk trägt, vorgesetzt und das von einer Band, die oftmals auf ihr Panzerdivision-Album reduziert wird. Wer von den Traditionalisten auch nur ein wenig über den Tellerrand dieses 99er-Werkes zu schauen vermag, hat die Gelegenheit, das für mich beste Marduk-Album für sich entdecken können. Stark!
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Now playing:
Defiance - Asthmaphere
via
FoxyTunes