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Meat Loaf - Live At Rockpalast (DVD)
#1
Meat Loaf - Live At Rockpalast (DVD)
Stil: Hard Rock
VÖ: 06. November 2009
Zeit: 105
Label: Eagle Rock
Homepage: www.meatloaf.de
MySpace: www.myspace.com/meatloaf


Heutzutage ist es ja schon gang und gäbe, auch mal ein Konzert zu geben, bei dem nur ein einziges Album des Künstlers/der Künstler gespielt wird, siehe Auftritte von z.B. Metallica oder Amon Amarth. 1978 war das nicht modern, sondern der Notwendigkeit geschuldet, denn zum Zeitpunkt dieses Rockpalast-Gigs hatte der beleibte Texaner ja nur ein einziges Album am Start, aber was für eines! Denn bei aller Wertschätzung für bestimmte spätere CDs ist und bleibt Bat Out Of Hell doch DAS Meat Loaf-Album schlechthin.

Und das hier aufgenommene Konzert wird dem Album durchweg gerecht. Schon der dramatische Opener "Great Boleros Of Fire" deutet an, dass hier etwas ganz Besonderes geschehen wird. Als dann Meat Loaf höchstpersönlich zum Titelsong des Albums die Bühne betritt und selbige sofort beherrscht, was nicht nur an seiner beeindruckenden Körperfülle liegt, sondern an seiner Präsenz als Sänger, Schauspieler und Person im allgemeinen, ist sofort jeder Zweifel betreffend der Umsetzbarkeit des Meilensteines beiseite gewischt. Ja, der Mann beherrscht sein Geschäft, die Bühne und das Publikum. Ein geborener Showmann, dem auf der Bühne auch sein schauspielerische Talent zu Gute kommt. Ja, immer ganz treffsicher ist der Fleischklops nicht, wenn er sich da in die Stücke reinsteigert, aber das macht überhaupt nichts, das gehört zur gelebten Show einfach dazu. Unterstützt wird er dabei von seinem genialen Kumpel Jim Steinman, der eben nicht nur der Songwriter war, sondern auch ein ausgezeichneter Pianist und vor allem fesselnder Geschichtenerzähler. Jim übernimmt bei diesem Auftritt die Rolle des Lenkers und Conferenciers und gibt damit den Rahmen vor, innerhalb dessen sich Meat Loaf austoben darf. Aber auch der Rest der Truppe steht qualitativ keineswegs zurück, zu überzeugend ist da beispielsweise die Leistung der knackigen Karla DeVito, die sich mit dem Hauptprotagonisten sehens- und hörenswerte Sangesduelle liefert. Die beiden Kulick-Brüder haben während des Gigs mehr als eine Gelegenheit, sich als ausgezeichnete Gitarristen darzustellen und Bassist Steve Buslowe kann zeigen, dass man an den Stahltrossen nicht unbedingt im Hintergrund stehen muss.

Wie aber füllt man ein komplettes Konzert, wenn man nur ein einziges Album in der Hinterhand hat? Nun, man streckt sein Set, indem man weiteres Material einflicht. Da wären das schon erwähnte Intro, eine Vorstellung der Bandmitglieder, bei der sich die jeweiligen Musiker so richtig in Szene setzen dürfen, Cover-Versionen von Chuck Berrys Evergreen "Johnny B. Goode" und "River Deep, Mountain High" sowie zwei Wiederholungen in der Setlist, die ein wenig die Rolle von Lückenbüßern einzunehmen scheinen. Nun, immerhin kann man dabei den "leicht übergewichtigen" Star beim Purzelbaum beobachten, das sieht man auch nicht alle Tage.

Bisher kann man von einer richtig tollen Konzert-DVD sprechen, doch leider gibt es auch noch eine Schattenseite: Die technische Umsetzung. Gut, das Material stammt noch aus den 70er Jahren, aber trotzdem verdient die Bildqualität das Prädikat "grottig". Wenn die Beleuchtung stimmt, geht das Bild sogar, aber kaum lässt die Lichtstärke etwas nach, kann man fast nichts mehr erkennen. Ebenso ist der Sound nicht dazu angetan, mich zu Jubelstürmen hinzureißen. Oft kommt es zu richtig derben Lautstärkeschwankungen, dann wieder sind einzelne Instrumente (vor allem Steinmans Piano) kaum noch zu vernehmen.

Als Bonus-Material wurde noch ein Interview auf die DVD gepresst, welches ebenfalls von 1978 beim Rockpalast stammt und das einfach nur dilettantisch geführt wurde, zumindest von Seiten des Reporters, was Meat Loaf zur Frage hinreißt, ob der Reporter denn Angst vor ihm habe. Na ja, immerhin ein Lacher...

Das Konzert ist über jeden Zweifel erhaben, die DVD keineswegs. Das verhindert im Endeffekt auch eine richtig gute Wertung, auch wenn das Fazit zumindest dezent positiv bleibt. Schade, mit ein wenig mehr Liebe zum Detail hätte da was richtig Gutes draus werden können...
*grunz*
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