Zitat:Die Welt ist ungerecht! Da hüpfen jede Woche irgendwelche Pop-Tölen mit ihren dünnen Stimmchen über die Bühnen diverser Casting Shows und verkaufen anschließend horrend viele Einheiten ihrer Songs, die andere für sie geschrieben haben - weltweit. Sie investieren nichts als ein bisschen gutes Aussehen (für das sie natürlich nichts können) und arbeiten alle ach so hart an ihrer Karriere. Lieber sollten sie es mal damit versuchen, sich einen Proberaum zu suchen, richtige Musiker um sich zu scharen und zusammen Songs und Texte zu schreiben. Dann wäre der Traum von der großen Karriere bald ausgeträumt, spätestens dann, wenn man feststellt, nichts dergleichen auf die Reihe zu bekommen. Die andere Seite der Medaille sind Leute, die genau das ihr Leben lang praktizieren: Songs schreiben, Platten aufnehmen und vielleicht nie auch nur einen annähernd großen Wurf landen können. Und trotzdem bringen sie immer wieder neue Alben für ihre Fans heraus.
Ein Beispiel dafür ist JOHNNY LIMA, der US-Amerikaner lässt sich nicht unterkriegen und veröffentlicht seit 1996 in regelmäßigen wenn auch längeren Abständen neue Musik. Sein letzter Langspieler datiert auf 2009 und hieß „Livin´Out Loud“. Zuvor hat er bereits 3 Alben und eine Neueinspielung seines Debüts herausgebracht. Für „My Revolution“ hat Johnny jetzt ein immer beliebter werdendes Tool genutzt: Crowd Funding. Die Fans bestellen vorab sozusagen bestimmte Leistungen wie eine CD oder auch mehrere. Manchmal werden auch exklusive Konzerte und dergleichen „verkauft“. Wenn das gesteckte Ziel erreicht ist, kann der Musiker mit dem Kapital seine Pläne – in der Regel eine CD-Produktion etc. – umsetzen und die Fans bekommen anschließend ihre Goodies. Im Falle von JOHNNY LIMA bestand der Deal daraus, eine exklusive Version des neuen Albums mit 15 statt 11 Songs zu bekommen . Bei einem solchen Projekt konnte ich nicht nein sagen – zumal es ja ausschließlich dem Künstler zu Gute kommt. Und hier ist es nun: das brandneue Album „My Revolution“ von JOHNNY LIMA!
Wer den Kalifornier bereits kennt, weiß so ungefähr, was auch auf der neuen Platte Thema sein würde. Wem der Name bisher gänzlich unbekannt ist, für den habe ich jetzt mal 3 Schlagwörter: DEF LEPPARD, BON JOVI und ALICE COOPER. Und zwar zu Zeiten, als sie noch richtig im Saft standen und ihre Klassiker fabrizierten. Aber das ist nicht alles, denn nach und nach bringt JOHNNY LIMA immer mehr von sich in die Songs mit ein. Schon das 2009er Album war wie ein Befreiungsschlag mit vielen neuen Facetten. Diesen Weg geht er auch mit dem neuen Dreher konsequent weiter. Nicht, dass ich die ersten 3 Alben nicht mögen würde, ich liebe jedes einzelne davon. Aber mittlerweile wird die Rezeptur immer ausgefeilter und hievt speziell „My Revolution“ auf eine ganz eigene Ebene.
Das wirkt sich bereits beim namensgebenden Opener aus. „My Revolution“ klingt modern, glasklar und druckvoll produziert und hat ein sattes Plus an Keyboards an Bord. Fast schon episch rollt der Song auf den Hörer zu, bevor Johnny´s charismatische Stimme die gewohnte Portion Melodie mitbringt. So schafft es der sympathische Amerikaner, seine Fans von 0 auf 100 in weniger als einer Sekunde zu bringen. Großartig! Bei „Happily Ever After You“ kommt die rockige Seite wieder mehr zum Vorschein. Wenn ich jetzt sage „ein typischer Lima-Rocker“ soll das durchaus positiv gemeint sein. Im Midtempo bewegt sich „You´re The Drug I Wanna Get High On“, ein weiterer Killer. Mit dem folgenden Track „Fill You Up“ hat sich Johnny bei einigen Fans arg in die Nesseln gesetzt, denn die Computer-Stimme und die modernen Elemente sowie der etwas sonore Klang sind eher etwas für Leute, die über den Tellerrand schauen können und wollen. Für mich ist „Fill You Up“ eines der Highlights, der Beat will einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Für die Power-Ballade „Blame It On Love“ würde ein gewisser Jon Bon Jovi heute wohl über Leichen gehen. „I Can´t Love You Any More“ ist sehr ruhig und nachdenklich, bevor “Couldn´t Be The One” wieder Fahrt aufnimmt und JOHNNY LIMA so präsentiert, wie ihn seine Fans wohl am Meisten lieben. Noch einen Ticken härter – eher am Opener angelehnt – macht „Tell Me Lies“ keine Gefangenen und ist hart beladen mit dicken Keyboardteppichen. „Dirty Girls“ verrät wohl schon im Titel, dass dieser Song rockt wie die Hölle. Nach dem sehr klassischen „Nowhere Left To Go“ könnte auf der kommenden Kaufversion schon fast Schluß sein, denn dort sollen 10 oder 11 Stücke zum Zuge kommen, die bisher besprochenen auf jeden Fall. Zum Glück hat diese Version noch 5 weitere Pfeile im Köcher.
Los geht´s mit der Ballade „Maybe You´re Right, Maybe It´s Wrong”, die nur mit Piano untermalt und zum Ende hin mit ein paar Keyboards verstärkt wird. „Into The Light“ ist ein relativ poppiger Song mit toller Ohrwurmmelodie. „Deeper Into You“ passt bisher am Besten zum regulären Material, denn hier wird richtig gerockt. Ebenfalls fette Beute für alle Rocker da draußen dürfte „Show Them Who You Are“ sein. „Naturally Beautiful“ beschließt dann endgültig diese knappe Stunde feinster Rockmusik – ein Stück, das extrem melodiös ist.
“My Revolution“ ist von vorne bis hinten ein gelungenes Unternehmen. Auf der einen Seite bedient JOHNNY LIMA seine „alten“ Fans mit wunderschönen Melodic Rock Songs, hat natürlich für alle Damen ein paar Balladen parat und geht auf Songs wie „Fill You Up“ oder dem Titeltrack neue Wege. Für manche mag das etwas zu gemischt sein, ich allerdings sage, dass diese Abwechslung dem Album erst den letzten Kick gibt und es über 15 Songs nicht langweilig werden lässt.
Künstler wie JOHNNY LIMA sind meine Antriebsfeder, wenn es um die Schreiberei hier bei Rock Garage geht. Denn sie liefern weitab von den Plattenfirmen mit mehr oder minder großem Kapital immer wieder richtig gute Musik – mit viel Seele und Herzblut. Und sie müssen um jede verkaufte Einheit kämpfen, besonders in Zeiten, in denen fast niemand mehr Geld für Musik ausgeben will. Ich ziehe meinen Hut vor JOHNNY LIMA und natürlich vor seinem neuen Album „My Revolution“, das erneut zeigt, aus welchem Holz der Kalifornier geschnitzt ist. Jeder wird wohl über sein neues Album sagen, dass es das Beste ist, im diesem Fall ist es definitiv so. JOHNNY LIMA konnte sich erneut steigern und seinen Sound noch einmal erweitern. „My Revolution“ wird seinem Titel gerecht. Momentan dürften noch einige wenige Exemplare dieser streng limitierten Version über die HP zu beziehen sein, auch AOR Heaven (ich will hier keine Schleichwerbung machen, aber hier in Deutschland sind sie die einzige Bezugsquelle) sollte noch ein paar Silberscheiben auf Lager haben. Gehet hin und kaufet”¦
Zitat:It”™s good to see Lover Under Cover back, 2 years after their debut “Set the Night on Fire”. For those who haven”™t read the review for their debut, I must say that Lover Under Cover consists of: Mikael Erlandsson (Last Autumn”™s Dream, Salute, Heartbreak Radio etc.), Mikael Carlsson on guitar, Martin Kronlund (Phenomena, Dog Face, Gypsy Rose, Salute, Radio Silence etc.) on guitar & Perra Johansson (Coldspell) on drums.
“Into the Night” picks up from where the band left off with their debut. Melodic rock/AOR tracks with fine melodies, nice hooks, rockin”™ guitars and great vocals. Surely, it ain”™t much of a surprise, huh? The music quality of the album is representative of musicians who play here. Among the tracks of the album there”™s a cover of the tuneful “Toy Soldier”, which was officialy featured on Martika”™s self-titled debut in 1988. The song is somewhat more atmospheric now. Still an enjoyable tune no matter what. Let me remind you that Salute was Mikael Erlandsson & Martin Kronlund”™s band. The production is rather smooth and rockin”™. It has been taken care of by no other than the band”™s guitarist Martin Kronlund (Phenomena, Dog Face, Gypsy Rose, Salute, Radio Silence etc.).
Lover Under Cover seem to continue their way through their so beloved melodic rock & AOR music paths. Mikael Erlandsson (Last Autumn”™s Dream, Salute, Heartbreak Radio etc.) is a hell of a singer either way you see it. Once again his performances are superb. The band has surely gone a step further with this album. It”™s very gratifying on the whole. I do think that they can do even better in the future so I”™ll be around looking out for them. “Into the Night” is recommended to those who fancy Scandi-AOR & melodic rock music at large.
Feiner moderner Melodic Rock aus Schweden, empfehlenswert für Fans von Kapellen der Marke Treat, The Poodles und Last Autumn's Dream. Bei mir läuft das Ding seit Wochen auf Dauerschleife.
Zitat:Nachschlag von der schweizerischen Hard Rock-Felsformation Gotthard. Nach der 'Feuertaufe' mit "Firebirth" folgt nun mit "Bang!" der musikalische Urknall und damit das zweite Album, nachdem der tragische Unfalltod von Sänger Steve Lee die Band unfreiwillig in die zweite Etappe ihrer Karriere gestoßen hat.
Mit "Firebirth" wollte Gotthard unbedingt aus der Not eine Tugend machen und begab sich auf den Weg »back to the roots« - rauer, rifflastiger, härter. Die eingeschlagene Richtung wird nun mit dem elften Studioalbum der (Wahl-)Tessiner konsequent weiterverfolgt. Und man muss garantiert keine spiritistische Sitzung darüber abhalten: Steve Lee dürfte "Bang!" gefallen, sehr sogar!!
Dem Metal-Riesen Nuclear Blast wurden die Rücklichter gezeigt, aus welchen Gründen auch immer. Gotthard vermarkten ihre Musik nun via G.Records und PIAS unter neuer Flagge. »Wir dachten, etwas frischer Wind, ein neuer Partner tut uns gut«, begründet Bassist Marc diesen Schritt.
Zuvorderst müssen die ganz exquisiten Keyboardpassagen von "Bang!" ins Blickfeld gerückt werden. Man könnte wegen deren Omnipräsenz meinen, Gotthard habe das Line-up um einen festen Tastendrücker erweitert. Dem ist nicht so - offenbar hat Nicolò Fragile seine Bühnentätigkeit nun auch ins Studio verlagert. Die Hammondsounds, vorbildlich im Titelsong und im sensationell guten "Spread Your Wings", öffnen Gotthard die purple'sche Dimension, gerade wenn - wie im Letztgenannten - Gesang/Leadgitarre/Hammond unisono im Dreiklang riffen!
Auch der (gar nicht mehr so neue) Sänger Nic Maeder ragt mit seinem klaren Powerorgan aus dem Bandkontext hervor. Er klingt genau so, wie ein Nachfolger von Steve Lee klingen muss und setzt trotzdem immer wieder punktuell neue Akzente. Man kann den Jungs nachträglich nur noch einmal zu dieser Wahl gratulieren. Möglicherweise hatte Steve 'da oben' seine schicksalshaften Finger im Spiel...
Selbst wenn allen dreizehn Songs von "Bang!" Hochkarätigkeit nachgesagt werden muss, ragen doch zwei von ihnen hervor... wie Pizzo Gallino und Pizzo Rotondo aus dem Gotthardmassiv. Niemals hätte ich gedacht, dass ein Klassiker wie Kashmir einmal in punkto polternder Mächtigkeit das Wasser gereicht bekommt - "I Won't Look Down" gelingt dieses Kunststück. Kerle, was für ein Ultra-Heavy-Fön! Warum wurde dieser nicht als Single ausgewählt und stattdessen das vergleichsweise eher weichgespülte "Feel What I Feel" dahingehend gekürt??
Elf Minuten "Thank You"? Aha, ein Hiddentrack (gähn!!) - so der erste Gedanke. Nix da, dahinter verbirgt sich ein Epos, das man in dieser Form von Gotthard noch nie gehört hat. Eine monumentale Orchesterbegleitung hinter der balladesken Front sorgt für Gänsehautschauer gleich im Minutentakt. Nein, nicht der Ex-Sänger ist angesprochen: Gitarrist Leo Leoni hat den Song in Gedenken an seine verstorbene Mutter als Hommage an alle Mütter dieser Welt geschrieben. Zwei neue Zentralmassive in Gotthards reichhaltiger Diskographie...
Die beiden anderen Balladen können das überwältigende "Thank You" natürlich nicht ansatzweise toppen. "C'est La Vie" weiß allerdings mit an Chansons erinnernden Akkordeonklängen, "Maybe" mit der zauberhaften Melody Tibbits als Maeders Duettpartnerin zu gefallen.
Neben den bereits genannten "Bang!" (mit leichten Boogie-Bezügen) und "Spread Your Wings" gehört noch so mancher Titel namentlich hervorgehoben. Zuvorderst natürlich der Uptempo-Steamhammer "Get Up 'N Move" - da bleibt kein Nacken ungeschüttelt. In die gleiche Rumpelrocker-Kategorie wie
"I Won't Look Down" gehört "Red On A Sleave" - zwar nicht ganz so eindrucksvoll, aber ebenfalls sehr schön heavy. "What You Get" kann mit seinem ungemein hymnenhaften Charakter punkten. Hier will man sofort spontan mitgrölen - ein Reflex, der sich auch bei "Mr. Ticket Man" einstellt.
Wie schon kurz angeführt, fällt ausgerechnet die erste Single, "Feel What I Feel", etwas ab. Der eingängige Hardrocker scheint mir doch arg auf Radiotauglichkeit poliert. Der toll gedrehte Clip bleibt eher als der etwas zu glatte Song hängen. Diese Scharte könnte mit "Red On A Sleave" als zweiter Auskopplung allerdings wieder ausgewetzt werden.
Das in Gotthards eigenem Yellow House Studio in Lugano, am sonnigen Lago Maggiore gelegen, aufgenommene Album wurde von Leo Leoni in Kooperation mit dem Szene-Guru Charlie Bauerfeind perfekt produziert. Jeder Ton, jeder Effekt sitzt am rechten Fleck. Saftig, druckvoll, dynamisch - alles andere als Erste Wahl wäre hier auch nicht standesgemäßg gewesen.
"Bang!" klingt wie ein typisches Gotthard-Album, könnte man abschließend konstatieren, und die wartenden Fans dürften nicht enttäuscht werden. Trotzdem sind kleinere Kurskorrekturen vorgenommen, 'moderne' Sounds eingebaut und tolle Keyboards integriert worden. Die Band tritt somit mit "Bang!" keinesfalls nur auf der Stelle. Für mich persönlich sind sogar mit "I Won't Look Down" und "Thank You" die beiden vorläufigen Karrierehöhepunkte erreicht worden. Songs solchen Kalibers sind Weltklasse..(Quelle: rocktimes.de)